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Börsen-Zeitung: Die Osteuropa-Aktie, Kommentar zum IPO der Raiffeisen International von Markus Frühauf

Frankfurt (ots)

Die österreichischen Genossen aus dem
Raiffeisen-Lager warten mit einer Premiere auf: Mit ihrer
Osteuropa-Holding Raiffeisen International (RI) platzieren sie einen
Titel, der ausschließlich die Wachstumschancen dieser Region
abbildet. In den Aktien der beiden Wiener Konkurrenten Erste Bank
sowie der HVB-Tochter Bank Austria Creditanstalt ist auch das
österreichische Geschäft enthalten, das weniger profitabel und
effizient ist als die Auslandsaktivitäten.
Bei der Raiffeisen Zentralbank Österreich (RZB) herrscht
Zuversicht, dass der Börsengang der Osteuropa-Holding ein Erfolg
wird. Schließlich stellt das seit 15 Jahren ausgebaute RI-Netzwerk,
das sich auf 15 Länder mit einer Gesamtbevölkerung von 320 Millionen
erstreckt, eine einmalige Investitionsmöglichkeit dar. Die
Perspektiven sind vielversprechend: Das nominelle Wachstum des
Bruttoinlandsprodukts wird bis 2007 auf 11,2% jährlich geschätzt. Das
ist dreimal so viel wie für die Eurozone. Der Bedarf an
Finanzprodukten ist hoch und wird zunehmen, vor allem mit der
stärkeren Herausbildung einer Mittelschicht in Südosteuropa und
Russland. Die steigende Bedeutung des Retail Banking ermöglicht zudem
mittelfristig eine höhere Rentabilität bei weniger Risiken als im
Firmenkundengeschäft.
Ein Vorteil ist hier die stärkere Positionierung in den Regionen,
die künftig ein höheres Wachstum versprechen als die im vergangenen
Jahr der EU beigetretenen Staaten. Die RI zählt in Südosteuropa und
den ehemaligen Ländern der Sowjetunion zu den führenden
Auslandsbanken.
Allerdings birgt die hohe Gewichtung dieser Länder auch Risiken:
Die politischen Rahmenbedingungen sind kaum als stabil zu bezeichnen,
was nicht zuletzt das an sich positive Beispiel Ukraine beweist.
Politische Turbulenzen mit entsprechenden Auswirkungen auf den
Wechselkurs könnten die RI-Aktie belasten. Bislang war aber das
Gegenteil der Fall. Die russische Bankenkrise sorgte bei der dortigen
Tochter für einen Zufluss an Einlagen. Die Wechselkursschwankungen
wurden durch die regionale Diversifikation kompensiert.
Gerade der regionale Geschäftsmix spricht für die RI-Aktie, denn
das breite Netzwerk kann so heute kaum mehr aus dem Stand aufgebaut
werden. Dies will sich der Osteuropa-Pionier nun an der Börse
honorieren lassen.

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