Alle Storys
Folgen
Keine Story von Börsen-Zeitung mehr verpassen.

Börsen-Zeitung

Börsen-Zeitung: Vom Handy wachgeklingelt, Kommentar zur verhaltenen Wachstumsperspektive bei Vodafone von Norbert Hellmann

Frankfurt (ots)

Für in der Telekombranche investierte Anleger
war es ein böses Erwachen. Nach der Vorlage von Umsatzzahlen und 
-prognosen ist die Aktie des britischen Mobilfunkriesen Vodafone am 
Dienstagmorgen in die Knie gegangen und vermochte sich im 
Tagesverlauf nicht mehr zu erholen. Der Kursrückgang um fast 14% 
bedeutet die gewaltige Einbuße an Marktkapitalisierung von 
umgerechnet mehr als 13 Mrd. Euro.
Seit Vodafones kometenhaftem Aufstieg Mitte der neunziger Jahre 
gab es genügend rabenschwarze Börsentage, die auch besonders 
marktschwere Titel heftig zu erschüttern vermochten. Tatsächlich war 
es gestern aber der bislang größte Tagesverlust für die 
Vodafone-Aktie - und das ohne fette Gewinnwarnung aus heiterem 
Himmel. Dabei hat Vodafone die Prognosen für operative Gewinne und 
freie Cash-flows explizit bestätigt. Auch was die Umsatzentwicklung 
angeht, hat noch keine Zielverfehlung stattgefunden. Vodafone glaubt 
lediglich, am Ende des Geschäftsjahres am unteren Rand des 
abgesteckten Zielkorridors zu liegen.
Selbst wenn Analysten dem Braten nicht ganz trauen sollten und 
möglicherweise damit rechnen, dass Vodafone ihre Umsatzprognose im 
Jahresverlauf weiter nach unten korrigieren muss, fällt es schwer, 
eine Rechnung aufzustellen, die den heftigen Kursabschlag fundamental
untermauern könnte.
Es geht also um Marktpsychologie, und zwar in erster Linie um das 
Ende schöner Illusionen rund um die Immunität der Telekom- und 
Mobilfunkunternehmen vor der sich immer deutlicher abzeichnenden 
Konjunktureintrübung in westlichen Industrieländern. Dabei ist es 
eigentlich selbstverständlich, dass der von steigenden Energie- und 
Nahrungsmittelpreisen herrührende Schlag ins Portemonnaie des 
Verbrauchers auch eine Anpassungsreaktion im Ausgabeverhalten für 
Dienstleistungen des täglichen Lebens nach sich zieht.
Im Zweifelsfall ist es wohl so, dass das Kursmassaker bei Banken, 
immobilienbezogenen Werten und nicht zuletzt auch manchen 
Einzelhandelsunternehmen einige Sektoren wie sichere Häfen aussehen 
ließ, obwohl sie das nicht unbedingt sind. Dann wäre nicht so sehr 
die jüngste Kurskorrektur, sondern eher die relative Überperformance 
von Vodafone & Co. in den vergangenen Monaten auf eine gewisse 
Irrationalität zurückzuführen.

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0

Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Börsen-Zeitung
Weitere Storys: Börsen-Zeitung