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Börsen-Zeitung: Neue Jobs für den Konsum, Kommentar zum Arbeitsmarkt von Reinhard Kuls

Frankfurt (ots)

So macht Konjunktur Spaß: Da ziehen dunkle
Wolken aus den USA über den Atlantik auf Europa zu, da stürmt der 
Euro von einem Kursrekord zum nächsten, Rohöl verteuert sich fast 
täglich - aber die deutschen Firmen schaffen neue Stellen, als würden
sie dafür prämiert. Nun, in ganz so euphorischem Überschwang brummt 
der deutsche Arbeitsmarkt zwar nicht, aber die Lage verbessert sich 
doch nun schon seit Monaten ein ums andere Mal in beeindruckender 
Weise.
Was den Aufschwung in der deutschen Beschäftigung 
gesamtwirtschaftlich besonders wertvoll macht, ist der Umstand, dass 
den besseren Zahlen nicht irgendwelche Statistikschummeleien zugrunde
liegen oder das Bild nur mittels subventionierter Jobs geschönt wird.
Nein, derzeit entstehen jeden Monat Zigtausende echte 
sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen.
Diese wirken nun doppelt segensreich. Zum einen entlasten sie, 
soweit sie mit Bewerbern aus der Arbeitslosigkeit heraus besetzt 
werden, die Arbeitslosenversicherung, der sie dann wiederum mehr 
Beitragseinnahmen bescheren. Zum anderen, und das ist das wesentlich 
Wichtigere, bringen sie neue Einkommen für die Privathaushalte, und 
das sollte sich in neuen Konsumausgaben niederschlagen.
Denn dem Privatverbrauch wird im kommenden Jahr eine weitaus 
wichtigere Rolle als Wachstumsmotor zukommen, als er in den 
zurückliegenden Jahren der hohen Arbeitslosigkeit, sinkenden 
Realeinkommen sowie harten Steuer- und Abgabenlast spielen konnte. 
Die Aussichten dafür sind vergleichsweise günstig - so günstig wie 
die Notwendigkeit, diese Funktion zu übernehmen, dringlich.
Dem Export als Wachstumstreiber bläst der raue Wind des starken 
Euro bei etwas nachlassendem globalem Wachstum ins Gesicht; und die 
deutschen Unternehmen werden, so steht zu vermuten, die Investitionen
- bei aller Ausgabenbereitschaft, die sich in den Umfragen unisono 
zeigt - im kommenden Jahr wohl nicht in demselben Maße ausweiten 
können wie noch dieses Jahr. Da haben nämlich auch die noch günstigen
Abschreibungsregeln, die sich am 1. Januar aber verschlechtern, die 
Investitionsbereitschaft beflügelt. Wenn der Konsum für diese 
Wachstumslücken einsteht, erweist es sich als Segen, dass der 
Arbeitsmarkt mit so großer Verzögerung auf Änderungen in der 
Konjunktur reagiert.

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