Alle Storys
Folgen
Keine Story von Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV) mehr verpassen.

Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Kongo: Verweigerung humanitärer Hilfe ist ein Verbrechen

Kongo: Regierung boykottiert Hilfskonferenz für das eigene Land (13.4.) - Verweigerung humanitärer Hilfe ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit - Weltsicherheitsrat muss handeln

--- Göttingen, den 13. April 2018 --- Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat an den Weltsicherheitsrat appelliert, Kongos Regierung an ihre Verantwortung für die Versorgung der eigenen Bevölkerung zu erinnern und zur Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen aufzurufen. "Wer seine eigene Bevölkerung aushungert, indem er Helfer am Zugang zu den Notleidenden hindert oder die humanitäre Krise schönredet, begeht Verbrechen gegen die Menschlichkeit", erklärte die Menschenrechtsorganisation in einem Schreiben an den peruanischen UN-Botschafter Gustavo Meza-Cuadra, der im April den Vorsitz im Weltsicherheitsrat hat.

"Angesichts der Not von 13 Millionen Menschen, die im Kongo auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, ist es ungeheuerlich, dass die kongolesische Regierung eine heute in Genf stattfindende internationale Hilfskonferenz boykottiert", kritisierte der GfbV-Direktor Ulrich Delius am Freitag in Göttingen. Kongos Regierung begründet ihr Fernbleiben damit, dass die Appelle internationaler Hilfsorganisationen übertrieben seien.

Die GfbV wirft der Regierung der Demokratischen Republik Kongo niedere Motive für ihr außergewöhnliches Verhalten vor. "Kongos Präsidenten Joseph Kabila ist das Schicksal seiner eigenen Bevölkerung egal. Ihm geht es nur darum, weiter an der Macht zu bleiben und fälschlich den Eindruck zu erwecken, die Lage in seinem umkämpften Land habe sich stabilisiert", sagte Delius. Dabei sind dort noch immer mehr als 4,5 Millionen Menschen auf der Flucht vor Gewalt, die ständig neue humanitäre Krisen verursacht. Besonders schlimm ist die Situation in den Provinzen Süd- und Nord-Kivu, Kasai und Tanganyika. Die Lage dort ähnelt der Lage im Jemen und in Syrien. Und trotzdem ließen Kongos Behörden die Alarmstufe für humanitäre Krisen in einigen dieser Regionen senken.

Seit dem Jahr 2015 ist die Zahl der Kongolesen, die unter Mangel- und Unterernährung leiden, um 71 Prozent gestiegen. Die Zahl der Cholera-Fälle hat sich um mehr als 90 Prozent erhöht. "Mit großer Sorge verfolgen wir, dass Kabilas Behauptungen massive Folgen für die Hilfslieferungen internationaler Geberländer und das Spendenaufkommen haben", berichtete Delius. So waren im Jahr 2017 nur 56 Prozent der im Kongo benötigten Hilfe, zu der internationalen Hilfsorganisationen aufgerufen hatten, durch Zusagen von Geberländern gedeckt. "Dieser dramatische Einbruch führt dazu, dass Hilfsorganisationen ihre Arbeit einschränken müssen und Notleidenden nicht unterstützt werden können."

Ulrich Delius ist zu erreichen unter Tel. 0160/95671403

Gesellschaft für bedrohte Völker
Pressereferat
Postfach 2024, 37010 Göttingen
Tel. 0551 499 06-25, Fax 0551 58028 
presse@gfbv.de - www.gfbv.de/
Weitere Storys: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Weitere Storys: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
  • 12.04.2018 – 09:53

    Scharfe Kritik an Marx-Statue in Trier

    Errichtung der Marx-Statue in Trier (13.4.) - Chinas vergiftetes Geschenk - Bischofsstadt macht sich zum Wallfahrtsort chinesischer KP-Funktionäre Scharfe Kritik an der Errichtung einer fünfeinhalb Meter hohen Marx-Statue in Trier hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) geäußert. "Das verherrlichende Marx-Monument ist ein vergiftetes Geschenk des offiziellen China. Es ist traurig, dass sich Trier von einer ...

  • 10.04.2018 – 09:28

    Libyen: Seit 70 Tagen in der Wüste: Freies Geleit für 2.200 Vertriebene gefordert

    Libyen: Rassismus-Opfer werden weiter ausgegrenzt - 2.200 Vertriebene campieren seit 70 Tagen in der Wüste - Freies Geleit für Rückkehr nach Tawergha gefordert Für die Rückkehr der 2.200 dunkelhäutigen Vertriebenen aus der libyschen Stadt Tawergha, die seit 70 Tagen in der Wüste campieren müssen, hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Dienstag ...