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Der Tagesspiegel: EnBW-Chef: Atomausstieg bringt steigende Stromkosten

Berlin (ots)

Der Vorstandschef des Energiekonzerns EnBW, Utz
Claassen, hat vor steigenden Stromkosten im Zuge des Atomausstiegs 
gewarnt. Die Erzeugungskosten würden durch das Abschalten der 
Reaktoren "deutlich ansteigen, und zwar im deutlich zweistelligen 
Prozentbereich", sagte Claassen dem Tagesspiegel (Mittwochausgabe). 
"Wir haben als Gesellschaft die Kühnheit, 30 Milliarden Euro 
volkswirtschaftlichen Vermögens vorzeitig außer Betrieb nehmen zu 
wollen. Obwohl wir wissen, dass die Kernkraft 150 Millionen Tonnen 
CO2 pro Jahr vermeidet", sagte Claassen. "Damit erzwingen wir 
Investitionen in neue Kohlekraftwerke und beklagen dann zugleich 
zusätzliche Klimagase." Dies sei ein Beispiel für die "mangelnde 
Faktenorientierung politischer Entscheidungsprozesse". Claassen 
schlug vor, die Restlaufzeiten der Kernkraftwerke um acht bis zehn 
Jahre zu verlängern - auch vor dem Hintergrund der Klimadiskussion. 
Dann bekomme man Spielraum für die Weiterentwicklung erneuerbarer 
Energien.
Claassen warnte zugleich vor zu vielen staatlichen Verboten im 
Sinne des Klimaschutzes. Es gebe derzeit "eine umfassende Einmischung
des Staates ins Private". Die Bürger würden gemahnt, nicht mehr zu 
fliegen, das Auto stehen zu lassen, nichts Ungesundes zu essen, nicht
mehr zu rauchen oder keine Glühbirnen zu benutzen. "Das darf nicht so
weit gehen, dass der Staat die letzten Bereiche des Privatlebens 
bestimmt und kontrolliert. Wir sind auf dem Weg in die totale 
Lifestyle-Regulierung - das ist das Gegenteil einer freiheitlichen 
Gesellschaft", sagte der Manager.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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