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Der Tagesspiegel: Bütikofer kritisiert Umweltpolitik der großen Koalition

Berlin (ots)

Grünen-Chef Reinhard Bütikofer hat der großen
Koalition ein schlechtes Zeugnis in der Energie- und Klimapolitik 
ausgestellt. "Die Bundesregierung hat die Klima- und Energiepolitik 
zu einem der Kernelemente ihrer EU-Ratspräsidentschaft erklärt. Da 
ist es mehr als peinlich, dass sie das Jahr mit einem Konflikt mit 
der EU-Kommission anfängt, weil sie sich weigert, die 
klimapolitischen Hausaufgaben zu erledigen", sagte Bütikofer dem 
Tagesspiegel (Donnerstagausgabe) in Berlin. Umweltminister Sigmar 
Gabriel (SPD) verliere an diesem Punkt viel von dem Respekt, den er 
sich mit seinem Widerstand gegen die Atompolitik der Union erworben 
habe. Immer wenn es zum Konflikt komme, "kuscht die Bundesregierung 
bisher vor den Wirtschaftsverbänden. Dabei liegt die Reformagenda für
die Zukunft viel stärker im ökologischen Bereich, als das die große 
Koalition bislang erkannt hat", sagte Bütikofer weiter.
Zum von SPD-Chef Kurt Beck ausgelösten Streit um Fortsetzung oder 
Ende der Reformpolitik in Deutschland sagte der Grünen-Chef, 
"Reformpolitik ist auch in den vor uns liegenden Jahren notwendig. 
Streitig ist die Richtung der Reformpolitik. Wer aber behauptet, ohne
Reformen könnten wir unser Niveau halten, verbreitet Illusionen." 
Kurt Beck wisse selbst, "dass er die Reformpolitik nicht beenden 
darf. Er nennt ja auch Reformaufgaben. Beck will den Menschen 
Hoffnung machen, dass ein "Ende der Zumutungen" komme. Das lädt zu 
Missverständnissen ein. Richtig ist aber: Demokratische Politik kann 
keinen Erfolg haben, wenn sie die Menschen nicht auch die Vorteile 
von Reformpolitik erkennen lässt. Auch da versagt die große 
Koalition."
Der Bundesregierung empfiehlt Bütikofer einen Stopp der 
umstrittenen Gesundheitsreform. In ihrer jetzigen Konzeption sei sie 
"ein Verhängnis". Die große Koalition organisiere "eine systematische
Unterfinanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung. Künftig soll 
nur die Politik über Beitragserhöhungen entscheiden können. Die 
Folgen davon liegen auf der Hand: Entweder werden Leistungen der 
Kassen begrenzt oder die Kosten für gesundheitliche Risiken Schritt 
für Schritt weiter privatisiert. Beides droht das solidarische 
Versicherungssystem zu zerstören."
Bei inhaltlichen Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Tagesspiegel
Politikredaktion
Tel.: 030 26 009 295

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
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Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
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