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Der Tagesspiegel: Auch SPD-Politiker für Integrationsgipfel
Stegner: Bildung junger Migranten muss Vorrang haben

Berlin (ots)

Der schleswig-holsteinische Innenminister Ralf
Stegner (SPD)ist für den von der CDU/CSU vorgeschlagenen 
Integrationsgipfel, "wenn das ernsthafte Bemühen um sachgerechte 
Lösungen für dauerhafte Integration klar erkennbar im Mittelpunkt 
steht". Stegner sagte dem Berliner "Tagesspiegel" 
(Donnerstag-Ausgabe), es wundere ihn allerdings, "dass der Vorschlag 
aus jenem politischen Lager kommt, das seit Jahren eher über 
Abschiebung, und Ausgrenzung von Ausländern redet statt über deren 
Integration". Deshalb bleibe er skeptisch. Ein Integrationsgipfel 
muss sich laut Stegner vorrangig um junge Menschen kümmern. "Ich sehe
in der Bildung und Berufsausbildung junger Migranten eine vorrangige 
Aufgabe staatlicher Integrationspolitik." Erfolgreiche Integration 
beginne mit einer aktiven Sozialpolitik, die Ausländer fördert und 
fordert. Stegner weiter: "Vor allem kommt es darauf an, dass 
Ausländer, die bei uns bleiben wollen, die deutsche Sprache lernen 
müssen."
Zu dem Vorschlag des saarländischen Ministerpräsidenten Peter 
Müller (CDU), die Verweigerung von Integrationskursen durch Entzug 
des Aufenthaltsrechts und von sozialen Leistungen bestrafen zu 
können, sagte der SPD-Politiker:"Wir sollten nicht gleich zu Beginn 
einer Debatte über einen Integrationsgipfel den Instrumentenkasten 
der Sanktionen öffnen." Das Zuwanderungsgesetz biete mit den 
Integrationskursen ein Startangebot. "Das Interesse ist erfreulich 
und zeigt, das die Bereitschaft von Migranten, sich zu integrieren, 
vielleicht doch stärker ausgeprägt ist als landläufig angenommen." 
Allerdings dürfe man sich auch keinen Träumereien hingeben. "Es gibt 
Migranten, die keine Bereitschaft zeigen, die Werte und Regeln 
unserer gesellschaftlichen Ordnung zu akzeptieren, die also 
beispielsweise jedes staatliche Angebot zur Integration ablehnen. In 
solchen Fällen können Sanktionen, vernünftig angewandt, durchaus Sinn
machen", sagte Stegner.

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de

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