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Der Tagesspiegel: Rechtsextremisten verprügeln Polizisten - Angriff von Skinheads und Hooligans im Berliner Viertel Friedrichshain

Berlin (ots)

Die angetrunkenen Skinheads und Hooligans pöbelten
die Polizisten an, dann gab es Schläge und Tritte. In der Nacht zu 
Sonnabend hat ein rechtsextremer Mob in Friedrichshain zwei Beamte 
attackiert, die wegen ruhestörenden Lärms zu einem Jugend-Treffpunkt 
in der Höchste Straße gefahren waren. Ein Polizist wurde zu Boden 
geschlagen und erhielt Tritte gegen den Kopf. Die Beamten wehrten 
sich mit Reizgas und wollten zwei Schläger festnehmen, was die Meute 
verhinderte. Doch es gelang den Polizisten, über Funk Verstärkung 
anzufordern. Die herbeieilenden Kräfte ergriffen die zwei 18-Jährigen
und nahm von weiteren Rechten Personalien auf .
Bei einem der Festgenommenen wurde eine CD mit dem Titel "Tribute 
to Skrewdriver" gefunden. Skrewdriver war eine britische 
Skinheadband, die in der Nazi-Szene als Kultgruppe gilt. Auch wenn 
die zwei geprügelten Beamten mit leichten Verletzungen davonkamen, 
ist die Polizei beunruhigt. "Das ist erheblich, was sich da 
abgespielt hat", sagte ein hochrangiger Experte dem Tagesspiegel. 
Ermittelt wird nun wegen einer Vielzahl von Delikten: besonders 
schwerer Landfriedensbruch, Verstoß gegen das Waffengesetz, 
Gefangenenbefreiung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, 
Volksverhetzung, Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger 
Organisationen und Beleidigung. Dass die festgenommenen Schläger 
wieder frei sind, stößt in Polizeikreisen auf Unmut.
Mit Sorge beobachten die Sicherheitsbehörden, dass in der Region 
Berlin-Brandenburg die Aggressivität der Neonazis gegenüber der 
Polizei zunimmt. Ende Oktober ging in Königs Wusterhausen der Wagen 
eines Kriminalkommissars in Flammen auf. Die Situation erschien so 
bedrohlich, dass der Beamte mit seiner Familie die Stadt verließ. Im 
vergangenen Jahr wurde der Leiter der Berliner Polizeidirektion 6, 
Michael Knape, von Neonazis massiv bedroht.

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de

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