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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Länderfinanzminister beharren auf längerer Arbeitszeit im öffentlichen Dienst

Berlin (ots)

Im Tarifstreit mit Verdi bestehen die Länder auf
der Möglichkeit zu längeren Arbeitszeiten für ihre Arbeiter und
Angestellten. „Wir wollen die Belegschaft gleich behandeln und
streben deshalb eine einheitliche Arbeitszeit von Beamten und
Angestellten an", sagte Stratthaus dem Tagesspiegel (Montagsausgabe).
In Baden-Württemberg arbeiten die Beamten 41 Stunden die Woche, der
Tarifvertrag für die Arbeiter und Angestellten sieht nur 38,5 Stunden
vor. „Wir können uns vieles einfach nicht mehr leisten." Eine
„Grundproblematik" in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise sei die
Verschuldung der öffentlichen Haushalte. Nach Einschätzung
Stratthaus' „kann der normale Arbeitnehmer nicht auf Geld verzichten;
aber es bringt keinen um, wenn er ein oder zwei Stunden länger
arbeitet". Einen Tarifvertrag auf Basis der 38,5-Stunden-Woche
„werden wir jedenfalls nicht machen".
Für die Angleichung der Arbeitszeit von Beamten und Angestellten
hat Brandenburgs Finanzminister Rainer Speer (SPD) Verständnis.
„Wegen der Gerechtigkeit ist das Thema Arbeitszeit für die Westländer
hochsensibel", sagte Speer dem Tagesspiegel. Zu den
Kompromissaussichten im Tarifkonflikt äußerte sich der Potsdamer
Minister skeptisch. „Der Konflikt ist festgefahren, ich sehe nicht,
wie der auf dem Verhandlungswege zu lösen ist." Wie Stratthaus bleibt
auch Speer angesichts der Streikaktionen von Verdi gelassen. „Die
Gewerkschaften sind in einer schwachen Position, wenn die mit Streik
drohen, zucken die Arbeitgeber doch nur mit den Schultern", meinte
Speer. Ob die Tarifgemeinschaf deutscher Länder (TdL), der bis auf
Berlin und Hessen alle Bundesländer angehören, diesen Tarifkonflikt
überlebt, ist für Speer fraglich. „Die TdL ist ein ganz wackliges
Gebilde, weil auch politische Süppchen gekocht werden." Damit sind
vor allem die unionsregierten Länder Bayern, Baden-Württemberg und
Niedersachsen gemeint, die die Schwäche des Gegners nutzen und Verdi
längere Arbeitszeiten aufpressen wollen.
Rückfragen bitte an den Tagesspiegel, Wirtschaftsredaktion, 030-
26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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