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Der Tagesspiegel: Schleswig-Holsteins Finanzminister Stegner rät der SPD: Politik für "Normalbürger und Geringverdiener" machen

Berlin (ots)

Angesichts des Umfragetiefs der Bundes-SPD hat
Schleswig-Holsteins Finanzminister Ralf Stegner (SPD) seiner Partei
empfohlen, eine Politik zu machen, "die sich an den Interessen der
Normalbürger und Geringverdiener ausrichtet". Er fürchte, dass
Ratschläge aus Kiel "momentan nicht auf die Hitliste" kämen, sagte
Stegner im Interview mit dem Tagesspiegel am Sonntag. "Wir sollten
nicht glauben, wir senken die Steuern für Besserverdienende und
Großkonzerne, dann kommt das Wachstum von alleine." Das stehe in
vielen Lehrbüchern, aber in der Wirklichkeit finde das nicht statt.
Stegner warb dafür, mit einem steuerpolitischen Alternativkonzept zur
Union in den Wahlkampf 2006 zu ziehen, "so dass Geringverdiener mehr
in der Tasche haben". Bisher würden die belohnt, die Jobs abbauen,
und die bestraft, die Arbeitsplätze halten. Deutschland habe kein
Exportproblem, sondern eine Konsumschwäche. Ich hoffe nicht, dass wir
erst über bittere Niederlagen lernen müssen, was wir tun müssen",
sagte Stegner.
Zu den Verhandlungen in Kiel über eine Große Koalition sagte
Stegner: "Ich stelle fest, dass die CDU verbal abgerüstet hat. Das
Säbelrasseln, an dem auch ich nicht ganz unbeteiligt war, scheint
vorbei zu sein." Er halte nicht "kleinmütig und verzweifelt" an
seinem Ministerschreibtisch fest, sagte der amtierende
Finanzminister. Er habe schließlich schon in verschiedenen
Politikfeldern gearbeitet. "Ich denke, dass die Partei das weiß."
Nach dem Wahldebakel in Kiel rechnet Stegner damit, dass in der
SPD in Kiel ein "gestörtes Klima" bleibt. Das werde "viel Geschick
der Führung verlangen", sagte der SPD-Politiker. Für die SPD wäre es
"ein Segen", wenn herauskäme, wer Simonis nicht gewählt habe. "Dann
könnte dokumentiert werden, dass ein einziger Mensch diesen ganzen
Scherbenhaufen verursacht hat", sagte Stegner. Er rechne damit, dass
derjenige sich eines Tages outen werde, "weil wir nicht auf der
nationalen Bühne mit professionellen Schauspielern sind, sondern in
einem Regionaltheater." Er glaube, "dass das Gewissen diesen Menschen
mächtig plagen wird". Stegner warnte seine Partei zugleich davor, den
Verräter zu suchen. "Wir dürfen jetzt nicht Detektiv spielen", sagte
er. "Das würde die Partei zerstören."
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Tagesspiegel:
Tel. (030) 7262626-00
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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