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Der Tagesspiegel: Primor: Wir wollen keine Gleichgültigkeit/Früherer israelischer Botschafter fordert mehr Demonstrationen gegen Neonazis

Berlin (ots)

In der Debatte um den Umgang mit der NPD hat der
frühere israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor,
kritisiert, dass es zu wenige Gegendemonstrationen gibt. "Wir wollen
keine Gleichgültigkeit sehen", sagte er dem "Tagesspiegel"
(Samstags-Ausgabe). "Man hat den Eindruck, dass die Neonazis sich
heute viel mehr erlauben können." So etwas wie im Dresdner Landtag
hätten sie sich vielleicht vor zehn oder zwanzig Jahren noch nicht
erlaubt. Die Neonazis seien "kühner" geworden, "wahrscheinlich weil
sie meinen, dass die Mehrheit der Deutschen so etwas dulden würde."
Primor erinnerte auch an die Lichterketten, mit denen in den 90er
Jahren gegen den Rechtsextremismus demonstriert worden war. "Die
Lichterketten waren der Beweis, dass die Deutschen anders als in den
20er Jahren nicht mehr gleichgültig sind. Das brauchen wir heute
wieder." Primor sprach sich auch für ein Verbot der NPD aus. "Die
gesamte Bevölkerung in Israel kann nicht verstehen, wie man so eine
Partei zulassen kann." Zwar vertrete die Partei nur eine kleine
Minderheit. "Aber so hat auch die Nazi-Partei in den 20er Jahren
angefangen." Der Politikwissenschaftler betonte allerdings, dass ein
neuer Verbotsantrag viel besser vorbereitet sein müsse. "Ein zweites
Scheitern darf es nicht geben. Das könnte gefährlich werden."
Für Rückfragen: Tagesspiegel-Politikredaktion, Tel.: 030-26009-295
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
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