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Der Tagesspiegel: Kirchen, Wirtschaft und DGB: Kommunen sollen Betreuungsangebot für Kinder ausbauen

Berlin (ots)

Im Streit um den Ausbau der Kinderbetreuung für
unter Dreijährige haben nun Wirtschaft, Gewerkschaften und beide
große Kirchen Stellung bezogen. Die gesellschaftlichen Akteure
appellierten an die Kommunen, die finanzielle Entlastung durch die
rot-grüne Bundesregierung tatsächlich für den Ausbau der Betreuung zu
nutzen. Bemühungen dazu gehörten „an eine obere Stelle der
Prioritätenliste kommunaler Haushalte“, sagte der Präsident des
Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg
Braun, dem Tagesspiegel (Freitagausgabe).
Wenige Tage vor der Kabinettsklausur von Neuhardenberg, auf der
die Familienpolitik eine wichtige Rolle spielt, hatten die kommunalen
Spitzenverbände am Mittwoch erklärt, sie bräuchten das vom Bund
zugesagte Geld für andere Aufgaben und könnten es deshalb nicht für
den Ausbau von Krippenplätzen verwenden.
Der Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
beim Bund, Stephan Reimers, nannte den Streit um die Finanzierung
beunruhigend. „Das Geld aus Hartz IV muss den Kindern zugute kommen“,
forderte er. Die EKD rufe die Länder „ausdrücklich dazu auf, das Geld
an die Kommunen weiterzuleiten, damit diese es für den Ausbau der
Betreuung verwenden können“. Er sei zuversichtlich, dass sich dann
viele Kommunen dafür entscheiden würden, das Geld im Sinne einer
familienfreundlicheren Gesellschaft auszugeben. Der Vertreter der
katholischen Bischöfe beim Bund, Prälat Karl Jüsten, nahm sowohl den
Bund als auch die Kommunen in die Pflicht. Es müsse anerkannt werden,
dass der Bund Geld zur Verfügung stelle, obwohl Kinderbetreuung nicht
zu seinen Aufgabe gehöre, sagte er: „Wir brauchen aber noch mehr
Geld, vielleicht bringt Neuhardenberg den Durchbruch.“
DIHK-Chef Braun sagte, selbst wenn es schwierig sei, demografische
Trends umzukehren, müsse man alles dafür tun, dass Familien in
Deutschland wieder eine Zukunft hätten. Kinder seien ein
entscheidender Zukunftsfaktor für Wirtschaft und Gesellschaft: „Wir
sollten lieber Kinderbetreuung subventionieren als die Pflege von
Friedhöfen.“ Auch der DGB forderte, die Betreuung auszubauen: „Die
Kommunen müssen mehr tun, wenn sie jetzt finanziell entlastet
werden“, sagte ein DGB-Sprecher.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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