Der Tagesspiegel: Verbraucherschützer lehnen Riester-Reform ab
Berlin (ots)
Die Reformpläne der Bundesregierung bei der Riester-Rente lehnen Verbraucherschützer entschieden ab. Einige der Zertifizierungskriterien, die gestrichen werden sollen, seien für die Riester-Sparer unverzichtbar, sagte Dorothea Kleine vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) dem Tagesspiegel (Dienstagausgabe). Das gelte für die Klausel, dass die Versicherer ihre Kosten auf zehn Jahr verteilen müssen und nicht - wie sonst bei Lebensversicherungen üblich - mit den Prämien der ersten Jahre verrechnen dürfen. Auch die Informationspflichten der Anbieter und der Pfändungsschutz der Riester-Rente müssten bleiben, forderte Kleine: "Die Streichung ist völlig inakzeptabel." Bundessozialministerin Ulla Schmidt hatte am Montag angekündigt, dass die Riester-Rente vereinfacht und entbürokratisiert werden soll. Von elf Zertifizierungskriterien sollen nur noch drei übrig bleiben.
Nach Meinung der Allianz-Lebensversicherung ist die Reform dagegen ein "Schritt in die richtige Richtung". Die geplanten Veränderungen reichten jedoch nicht aus. Verbraucher sollten schon heute in den Genuss der vollen Förderung kommen und nicht erst im Jahr 2008, sagte ein Sprecher dem Tagesspiegel. Zudem hält die Allianz die staatliche Zulagenstelle in Brandenburg für entbehrlich. Statt dessen sollten die Finanzämter die Zulagen auszahlen beziehungsweise steuermindernd berücksichtigen. Die im Rahmen der Betriebsrente vorgesehene Möglichkeit, seinen Ver-trag bei einem Jobwechsel mitzunehmen, stößt jedoch auf ungeteiltes Lob: "Das bringt den Arbeitnehmern mehr Planungssicherheit", sagte der Geschäftsführer des Versorgungswerks Metallrente, Björn Schütt-Alpen, dem Tagesspiegel.
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