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Inlandspresse: zur Zusammenlegung von Bundesländern

Berlin (ots)

In Wirklichkeit geht bei der Ablehnung der
Länderfusionen nicht um Geschichtsbewusstsein, sondern um
Besitzstandswahrung. Nur noch neun statt 16 Bundesländer, das
bedeutet sie-ben Landtage und mindestens sieben mal sieben
Ministerialbürokratien weniger. Das be-deutet, dass sieben
Ministerpräsidenten in den Ruhestand geschickt werden und, alles in
allem, die Parteien tausende von Pfründen nicht mehr vergeben
könnten. Das ist auch der wichtigste Grund, warum sich die Politik so
sträubt. Eine Neugliederung wäre das Ende des Föderalismus? Dummes
Zeug. Neun oder zehn in etwa gleich starke, aus eigener Kraft
existenzfähige Länder wären ein viel selbstbewusste-rer Widerpart des
Bundes als jene Hungerleider, die sich, siehe Steuerreform, ihr Votum
vom Kanzler abkaufen lassen. Bleibt der Saarländer kein Saarländer,
nur weil sein Bundes-land sich mit Rheinland-Pfalz zusammentut? Ist
der Berliner plötzlich ein zurückhaltender Mensch, nur weil er mit
den Brandenburgern ein Land bildet? Das ist alles Gerede fürs
Par-kett. Wenn die Menschen sich über ihr Heimatgefühl definieren,
dann beziehen sie sich auf die Stadt oder das Dorf, in dem sie groß
geworden sind. Wer über die Neugliederung des Bundesgebietes
nachdenkt, ist also weder ein vaterlands-, noch ein heimatloser
Geselle. Es dreht sich nicht um Emotionen, sondern um unser aller
Geld, genauer, um Geld, das wir nicht haben.
Tagesspiegel Berlin"
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
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Telefon:030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
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