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Pressestimmen: Wird 007 ein Doppelagent? Sony schmiedet erneut Pläne für einen Konkurrenzspion - möglicher Drehort Berlin

"James Bond will return", heißt es vielversprechend im Abspann des 
neuen 007-Abenteuers, das am Mittwochabend in Berlin 
Deutschlandpremiere hatte. Die Frage ist nur, welcher Bond wird der 
nächste an der Kinokasse sein: Pierce Brosnan als aktueller Agent 
der nach wie vor von Metro Goldwyn Mayer produzierten Reihe, oder 
ein noch zu benennender Darsteller in einem Konkurrenzprojekt, ein 
Doppelagent sozusagen?
Offensichtlich trägt man sich bei Sony erneut mit dem Gedanken, eine 
eigene Version der Figur von Ian Fleming auf den Markt zu bringen, 
und einer der Drehorte, mit denen man für dieses 
Geheimdienstabenteuer liebäugelt, ist Berlin. Die Reise des 
Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit nach Los Angeles hatte ihn 
in der letzten Woche auch zu Sony Pictures nach Hollywood geführt. 
Beim Treffen mit der Geschäftsleitung warb Wowereit für Berlin und 
Potsdam-Babelsberg als Produktionsstätte und Drehort, dabei kam auch 
ein neuer Bond-Film zur Sprache, den Sony mit seinem Ableger 
Columbia-Tristar vorbereite und von dem einige Szenen 
voraussichtlich in Berlin gedreht würden. 
Es wäre nicht das erste Mal: 1982 fanden am Checkpoint Charlie, auf 
der Avus und an einigen anderen Orten Dreharbeiten zu "Octopussy" 
mit Roger Moore als 007 statt. Allerdings waren dieser und auch 
nahezu alle anderen Bonds stets mit dem MGM-Löwen und dem 
mittlerweile verstorbenen Produzenten Albert R. Broccoli verbunden, 
dessen Stelle von Tochter Barbara übernommen wurde. Auch stoßen 
Nachfragen bei hiesigen Filmfirmen bislang auf Ratlosigkeit:Niemand 
weiß was, nicht bei der Twentieth Century Fox, die "Stirb an einem 
anderen Tag", den neuen Bond, verleiht, nicht beim Studio Babelsberg 
und ebenfalls nicht bei der im Sony-Center ansässigen Deutschland-
Zentrale von Columbia-Tristar. Dennoch hat der von Wowereit 
kolportierte Sony-Plan offenbar einen realen, schon filmhistorischen 
Hintergrund. Bereits vor fünf Jahren, parallel zu den Dreharbeiten 
zu "Der Morgen stirbt nie" mit Pierce Brosnan, kam Sony mit der 
Nachricht heraus, seine Tochter Columbia plane ebenfalls eine Reihe 
von Bond-Filmen. Möglich schien dies durch die Ansprüche, die der 
Produzent Kevin McClory - er hatte früher mit Fleming 
zusammengearbeitet - an der Bond-Figur erhob. McClory hatte 1982, 
fast parallel zu "Octopussy", schon "Sag niemals nie" produziert, 
ein Remake von "Feuerball", mit dem ersten Bond Sean Connery.
1998 musste Sony die Vorbereitungen nach einem Gerichtsbeschluss bis 
zur endgültigen Klärung auf Eis legen, Regisseur Roland Emmerich 
arbeitete da bereits an einem Drehbuch. Anfang 1999 kam es zu einer 
Vereinbarung zwischen MGM und Sony, in der der Herausforderer auf 
Ansprüche und Rechte verzichtete, zum Ärger von Kevin McCloy. Die 
Pläne, von denen nun Wowereit erfuhr, deuten darauf hin, dass man, 
wohl angespornt durch den anhaltenden Erfolg der Bond-Serie, doch 
wieder eine Möglichkeit sieht, die alten Planungen aufzugreifen. 
Erfahrung mit der Figur hatte Columbia bereits 1966, damals noch 
nicht unterm Sony-Dach, gesammelt:"Casino Royale".
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Der Tagesspiegel, Ressort Berlin, Telefon 030/26009 547
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Der Tagesspiegel
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Telefon:030-260 09-419
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