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Der Tagesspiegel: Regierungs-Experte: Tankstellenkonzerne missbrauchen Marktmacht nicht

Berlin (ots)

Berlin - Die Monopolkommission der Bundesregierung
bezweifelt, dass die Tankstellenkonzerne ihre Marktmacht ausnutzen. 
"Wenn es Milliarden zu verdienen gäbe, würden mehr Anbieter 
Tankstellenketten aufbauen, um auch ein Stück vom Kuchen zu bekommen 
- das ist aber nicht der Fall", sagte Justus Haucap, Vorsitzender des
Gremium, dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" 
(Sonntagsausgabe). Zwar gebe es gleichgerichtetes Verhalten der 
Tankstellen, sagte Haucap mit Blick auf den Preis. "Aber das ist 
nicht strafbar." Dass die Preise vor Weihnachten oder Ostern stiegen,
müsse nichts heißen - "wenn in einer Stadt eine Messe stattfindet, 
erhöhen die Hoteliers ja auch die Preise". Die Monopolkommission 
berät die Bundesregierung in Wettbewerbsfragen.
Gleichwohl findet Haucap, dass die Konzentration auf dem 
Tankstellenmarkt hoch sei, "das spricht zunächst einmal gegen 
intensiven Wettbewerb". Allerdings gebe es Supermarkt- und freie 
Tankstellen. "Jedem steht es frei, dort zu tanken. Wenn die 
Verbraucher die Preise bei den Ketten zu hoch finden, sollten sie 
vermehrt dort tanken. Sie tun es bislang nicht, also scheint der 
Leidensdruck noch nicht sehr groß zu sein", sagte der Düsseldorfer 
Ökonom.
Derweil bekräftigte Wolfgang Rose, Vorsitzender des Auto-Clubs 
Europa, seine Kritik an den Ölkonzernen. "Hier findet auf einem 
Markt, auf den Millionen von Kunden angewiesen sind, kein richtiger 
Wettbewerb statt", sagte er dem Blatt. Deshalb müsse sich die 
Regierung um die Regulierung des Marktes für Mineralölprodukte 
kümmern. "Um alle Branchen kümmert sich die Politik - um 
Arzneimittelhersteller, Gasanbieter, Stromkonzerne, Bahn, 
Finanzmärkte. Nur nicht um den Benzinmarkt." Die Politik müsse die 
Spekulationen in den Griff bekommen. "Wenn das auf nationaler Ebene 
nicht geht, muss es einen Vorstoß im Rahmen der EU geben. 
Bundeskanzlerin Angela Merkel sollte die Initiative ergreifen und 
sich für einen funktionierenden Wettbewerb in allen Staaten Europas 
engagieren", verlangte Rose.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
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