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Der Tagesspiegel: Bayer erwartet offenbar sinkende Nachfrage nach Antibabypillen

Berlin (ots)

Der Bayer-Konzern stellt sich offenbar auf eine
sinkende Nachfrage nach Antibabypillen ein. Nach Informationen des 
Tagesspiegel am Sonntag aus unternehmensnahen Kreisen hat der Konzern
nach sinkenden Absatzzahlen seine Erwartungen für dieses Jahr schon 
mehrfach nach unten korrigiert und auch die Produktion bereits 
heruntergefahren. Statt wie bisher im Fünf-Schicht-Betrieb würden die
Verhütungspillen im Berliner Stammwerk nur noch in drei Schichten 
produziert. Anders als im vergangenen Jahr werde jetzt an den 
Wochenenden nicht mehr produziert. Das solle einen mehrwöchigen 
Leerlauf in den letzten Wochen des Jahres verhindern.
Den Informationen zufolge will der Konzern in diesem Jahr jetzt 
nicht mehr - wie noch zu Beginn des Jahres - 240 Millionen 
Verpackungseinheiten in Berlin produzieren, sondern nur noch 180 
Millionen, also ein Viertel weniger. Noch im vergangenen Jahr war das
Unternehmen mit der Produktion seiner "Yaz"-Pille kaum 
hinterhergekommen, weil die Nachfrage vor allem in den USA  
überraschend hoch war. Damals schoben die Mitarbeiter im Berliner 
Werk noch Sonderschichten.
Unternehmenssprecher Oliver Renner bestätigte auf Anfrage, dass in
Berlin derzeit im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet wird. Es sei 
normal, dass es gelegentliche Spitzen gebe. Dass die Nachfrage 
gesunken sei, könne er aber ebensowenig bestätigen wie die 
Planungszahlen, sagte Renner. Aktuelle Zahlen werde Bayer mit dem 
Quartalsbericht Ende Juli vorlegen. Bayer-Schering-Chef Andreas Fibig
hatte kürzlich im Tagesspiegel-Interview eingeräumt, dass der 
Preisdruck in der Pharmabranche zunehme. "Das bekommen auch wir zu 
spüren", sagte er.
Zudem sieht sich der Bayer-Konzern nach gravierenden Vorfällen in 
Zusammenhang mit der Einnahme seiner Antibabypille Yasmin offenbar 
mit Klagen konfrontiert. Unternehmenssprecher Renner wollte dies zwar
nicht direkt kommentieren, sagte dem Tagesspiegel am Sonntag aber: 
"In den gegen uns geltend gemachten Ansprüchen gibt es keine 
Kausalität zwischen der Einnahme unseres Produkts und Thrombosen."  
Betroffenen Frauen riet er, ihren Arzt zu konsultieren.
Seit dem Jahr 2000 hat es in Deutschland sieben Tote in 
Zusammenhang mit der Einnahme von Yasmin gegeben, wie das 
Bundesinstitut für Arzneimittel bestätigt hat. Zudem hatte das 
Schweizer TV-Magazin "10 vor 10" kürzlich über den Fall einer 
16-Jährigen berichtet, die nach Einnahme der Pille eine schwere 
Lungenembolie erlitten hatte. Die junge Frau ist seitdem 
schwerstbehindert.
Inhaltliche Nachfragen richten Sie bitte an:
Tagesspiegel am Sonntag, Ressort Wirtschaft, Tel. 030/26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de

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