Alle Storys
Folgen
Keine Story von Der Tagesspiegel mehr verpassen.

Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: FES-Studie: Das Vertrauen in die Demokratie schwindet

Berlin (ots)

Immer mehr Menschen entfernen sich von der
Demokratie. Jeder dritte Bundesbürger glaubt nicht mehr, dass 
Demokratie Probleme löst und fast jeder Zweite kann sich vorstellen, 
bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr nicht abzustimmen. Das ist 
das Ergebnis einer Studie des Münchener Institut Polis/Sinus im 
Auftrag der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung, die dem "Tagesspiegel
am Sonntag" vorliegt.
Die Initiatoren der Studie hatten Zahlen über die zunehmende 
Wahlenthaltung gesucht. Die
Ergebnisse haben dann allerdings sowohl die Demoskopen wie die FES 
nachdenklich gemach: Eine so
große Distanz zum politischen Geschehen hatte man trotz der 
wachsenden Armut nicht erwartet. "Ich
fürchte, rund ein Drittel der Menschen hat sich schon von der 
Demokratie verabschiedet", sagte Frank Karl
von der FES dem Tagesspiegel am Sonntag in Berlin. Während im 
gesamten Bundesgebiet jeder Dritte glaubt, dass Demokratie
keine Probleme mehr löst, sind in Ostdeutschland sogar 53 Prozent der
Menschen dieser Ansicht. Vier
von zehn Deutschen zweifeln demnach insgesamt, dass die Demokratie 
überhaupt noch funktioniert.
Die Forscher hat bei ihren Interviews mit den repräsentativ 
ausgewählten Bürgern überrascht, dass
sich nicht nur wirtschaftlich schwächere Schichten demokratiekritisch
äußern, sondern die Glaube an
das politische System offenbar insgesamt dramatisch zurückgegangen 
ist. Zuerst entfernen sich - wie
erwartet - jene Schichten, die sich selbst als abgehängt oder arm 
betrachten, die Distanz zur
Demokratie reicht allerdings weit über diese Gruppe hinaus. "Das 
deutet darauf hin, dass viele
Menschen fürchten, demnächst abzurutschen und sie machen das System 
dafür verantwortlich",
analysiert Karl. Die Befragung hat ergeben, dass sich nur noch 62 
Prozent der Bürger gerecht
behandelt fühlen, während jeder Vierte (26 Prozent) sich ausdrücklich
beklagt und angibt "ungerecht"
behandelt zu werden. Unter den demokratiefernen Schichten finden sich
besonders viele Arbeitslose und Hartz IV-Empfänger. "Aus persönlichem
Misserfolg wird Staatsferne", urteilt Frank Karl.
Bei inhaltlichen Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Tagesspiegel am Sonntag
Tel: 030 26 009 295

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Der Tagesspiegel
Weitere Storys: Der Tagesspiegel
  • 28.06.2008 – 10:56

    Der Tagesspiegel: Vorstandschefs werden jünger und bleiben weniger lang im Amt

    Berlin (ots) - Die Vorstandsvorsitzenden der Dax-Konzerne sind im Durchschnitt jünger und kommen auf deutlich kürzere Amtszeiten als beim Start dieses Börsensegments vor 20 Jahren. Wie der Tagesspiegel am Sonntag berichtet, war der durchschnittliche Vorstandschef damals knapp 58 Jahre alt, während es heute 53 Jahre sind. Noch deutlicher hat sich die ...

  • 28.06.2008 – 10:50

    Der Tagesspiegel: Olaf Scholz, SPD-Arbeitsminister, fordert "nationale Bildungsstrategie"

    Berlin (ots) - Berlin. SPD-Arbeitsminister Olaf Scholz will Hochschulen und Universitäten auch für Nicht-Abiturienten öffnen. Im Rahmen einer "nationalen Bildungsstrategie" sollen Universitäten für Berufstätige öffnen, die eine Lehre gemacht und drei Jahre Berufspraxis haben, sagte Scholz dem "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). Außerdem soll die ...

  • 27.06.2008 – 17:13

    Der Tagesspiegel: Flüge von Air Berlin werden teurer

    Berlin (ots) - Auf den Rekordölpreis von mehr als 142 Dollar je Fass (159 Liter) reagiert Air Berlin mit einer weiteren Gebühr. Wer ab dem 1. Juli online bei der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft bucht, zahlt je Person und Buchung ein "Serviceentgelt" von zehn Euro. Das bestätigte Air-Berlin-Sprecher Peter Hauptvogel dem Tagesspiegel (Samstagausgabe). Eine solche Internetgebühr erheben andere ...