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Der Tagesspiegel: Luxemburgs Außenminister Asselborn sieht einen Anspruch Osteuropas auf einen EU-Spitzenposten
CDU-Europapolitiker Krichbaum warnt vor vorschnellen Festlegungen

Berlin (ots)

Nach der Einschätzung des luxemburgischen
Außenministers Jean Asselborn erheben die osteuropäischen EU-Staaten 
Anspruch auf eines der im kommenden Jahr zu besetzenden 
EU-Spitzenämter. Bei den bisherigen Hintergrundgesprächen habe sich 
gezeigt, "dass die osteuropäischen Mitgliedsstaaten einen der 
wichtigen Posten - also EU-Ratspräsident, EU-Außenminister, 
Kommissionschef - für sich beanspruchen wollen", sagte Asselborn dem 
"Tagesspiegel am Sonntag". Zudem gebe es "einen starken Trend, damit 
einer der drei Posten von einer Frau besetzt wird", sagte er weiter. 
Es zeichne sich außerdem deutlich ab, dass die beiden großen 
europäischen Parteienfamilien der Christdemokraten und der 
Sozialisten die Ämter des EU-Ratspräsidenten und des Hohen Vertreters
für Außen- und Sicherheitspolitik ("EU-Außenminister") jeweils mit 
einem ihrer Vertreter besetzen werden. Als EU-Ratspräsident komme aus
seiner Sicht nur jemand in Frage, "der die europäische Integration 
befördert und nicht gebremst hat", sagte Luxemburgs Außenminister.
Mit dem zum 1. Januar 2009 geplanten Inkrafttreten des 
Lissabon-Vertrages entsteht des neue Amt des Ratspräsidenten; zudem 
wird auch der Posten des bisherigen EU-Außenbeauftragten aufgewertet.
Der Vertrag von Lissabon zur Reform der Europäischen Union muss zuvor
in allen 27 EU-Staaten ratifiziert werden. Für Mitte des kommenden 
Jahres steht außerdem die Neubesetzung der EU-Kommission an. 
Luxemburgs Regierungschef Jean-Claude Juncker hat am Rande des 
EU-Frühjahrsgipfels im März bereits seine Bereitschaft zur Kandidatur
für den Posten des EU-Ratspräsidenten erkennen lasen.
Angesichts der Personalspekulationen um die künftige Besetzung der 
drei europäischen Spitzenämter sagte der Vorsitzende des 
EU-Ausschusses im Bundestag, Gunther Krichbaum (CDU): "Wir sollten 
uns nicht vorschnell auf bestimmte Personen festlegen." Auch in 
Deutschland gebe es "fähige Persönlichkeiten", die einen der Posten 
bekleiden könnten, sagte er der Zeitung. Es gebe keinen 
"Automatismus" für eine zweite Amtszeit des EU-Kommissionspräsidenten
José Manuel Barroso, sagte Krichbaum weiter. Barroso strebt für das 
kommende Jahr ein zweites Mandat an der Spitze der Brüsseler Behörde 
an.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie sich bitte an:
Der Tagesspiegel am Sonnntag, Politikredaktion,
Telefon: 030/26009-389

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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