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Welt-Frauentag: Nur in jedem vierten deutschen Unternehmen steht eine Frau an der Spitze

Großes Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen in erster Führungsebene und Aufsichtsrat // Nur rund 26 Prozent der Unternehmen beschäftigen eine Frau im oberen Management // Weniger als jedes fünfte Aufsichtsratsmitglied ist eine Frau // Neue Bundesländer führen beim Frauenanteil

Wiesbaden, 7. März 2022 – Es gibt nach wie vor ein großes Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen an der Spitze von deutschen Unternehmen – zu diesem Ergebnis kommt eine exklusive Auswertung des SCHUFA-Datenbestands von 4,5 Millionen Unternehmen anlässlich des Welt-Frauentags am 8. März.

Nur in jedem vierten Betrieb steht eine Frau an der Spitze

Die Auswertungen ergaben, dass in insgesamt 26,4 Prozent der untersuchten Unternehmen mindestens eine Frau in der ersten Führungsriege steht (zum Beispiel Vorstand, Geschäftsführung, Inhaberin). Rund 30 Prozent aller Einzelunternehmen werden von Frauen geführt. Bei den untersuchten Personen- und Kapitalgesellschaften arbeitet nur bei rund 20,6 Prozent mindestens eine Frau in der ersten Führungsebene. „Damit wird deutlich, dass Frauen leichter ihre eigene Chefin werden, als zum Beispiel eine Führungsposition in einer GmbH erreichen“, erläutert Grit Bantow, Leiterin Center of Competence B2B bei der SCHUFA Holding AG.

Eine Seltenheit: ausschließlich weiblich geführte Unternehmen

„Bei Unternehmen mit mehreren Personen in der ersten Führungsebene gibt es kaum Beispiele, in denen die Top-Positionen ausschließlich mit Frauen besetzt sind“, erklärt Bantow. „Bei Betrieben mit zwei Personen in der ersten Führungseben sind das nur bei 3,5 Prozent ausschließlich Frauen.“

Bei Unternehmen mit drei oder mehr Personen in der ersten Führungseben liegt der Anteil nur noch zwischen rund 1,3 und rund 0,3 Prozent. Große Führungsgremien, die ausschließlich aus Männern bestehen, sind dagegen keine Seltenheit. Bei Unternehmen mit mehr als einer Person in der ersten Führungsebene liegt der Anteil der ausschließlich von Männern geführten Unternehmen zwischen rund 44 und 70 Prozent.

Im Osten führen mehr Frauen

Von allen Führungspersonen in Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland sind 15,7 Prozent weiblich. In fast allen neuen Bundesländern liegt der Anteil an Frauen leicht höher als im Rest der Republik. Am höchsten ist der Anteil in Mecklenburg-Vorpommern mit rund 17,1 Prozent (gefolgt von Brandenburg, Sachsen und Thüringen). Sachsen-Anhalt hat einen Frauenanteil von 16,3 Prozent. Am niedrigsten ist der Frauenanteil in Bremen mit rund 13,6 Prozent.

„Frauenberufe“ mit dem höchsten Frauenanteil

In Branchen, die traditionell eher weiblich geprägt sind, ist der Anteil an Unternehmen mit mindestens einer Frau in der ersten Führungsebene erwartungsgemäß am höchsten. Im Gesundheitswesen liegt er bei rund 56 Prozent, im Dienstleistungssektor, Sozialwesen und bei kreativen/ unterhaltenden Tätigkeiten noch bei rund 42 Prozent. Am geringsten ist der Frauenanteil im Ver- und Entsorgungsgewerbe (14 Prozent), im verarbeitenden Gewerbe (z.B. Maschinenbau, Herstellung von Metallerzeugnissen, 12 Prozent) und im Baugewerbe. Hier liegt der Frauenanteil in der ersten Führungseben bei nur 8 Prozent.

Weniger als jedes fünfte Aufsichtsratsmitglied ist eine Frau

Die Studie hat sich auch mit dem Frauenanteil in Aufsichtsräten beschäftigt. Dieser liegt bei rund 18,2 Prozent, das heißt, nicht einmal jede fünfte Position ist hier mit einer Frau besetzt. In rund 55 Prozent aller Aufsichtsräte sitzt gar keine Frau.

„Das 2015 von der Bundesregierung verabschiedete Gesetz zur sogenannten „Frauenquote“ in den Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen zeigt Wirkung: Laut dem Women-on-Board-Index steigt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der verpflichteten Unternehmen kontinuierlich und lag zuletzt bei 35,9 Prozent. Betrachtet man allerdings die Gesamtheit der deutschen Unternehmen, zeigt sich ein anderes Bild: Hier ist die Quote mit 18,2 Prozent deutlich geringer“, resümiert Bantow.

Mehr Frauen in den neuen Bundesländern

Wie schon bei der ersten Führungsebene in Unternehmen, so liegen die neuen Bundesländer auch beim Frauenanteil in den Aufsichtsräten leicht vorne: in Sachsen-Anhalt ist er mit rund 23,4 Prozent am höchsten, gefolgt von Brandenburg (22,8 Prozent), Thüringen (20,3 Prozent), Sachsen (20,1 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (19,9 Prozent). Am niedrigsten ist der Frauenanteil in Aufsichtsräten in Hamburg und Schleswig-Holstein mit rund 15 bzw. 16 Prozent.

Auch im Aufsichtsrat: Höherer Frauenanteil in traditionell weiblich geprägten Branchen

Die meisten Frauen sitzen im Aufsichtsrat von Firmen in der Branche „Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften“ (z.B. Personalwesen, Arbeitsvermittlung), mit rund 28 Prozent. Auch in einigen traditionellen "Frauenbranchen", z.B. Erziehung und Unterricht (rund 27%) und Gesundheits- und Sozialwesen (rund 24%) konnte eine deutlich überdurchschnittliche Quote festgestellt werden. Allerdings gibt es auch in einigen traditionell eher männlich geprägten Branchen einen etwas höheren Anteil an Frauen im Aufsichtsrat – zum Beispiel im Bereich Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe (rund 24 Prozent). Relativ niedrig ist der Frauenanteil in den Branchen Telekommunikation und Kraftfahrzeughandel (jeweils knapp 14 Prozent) und Versicherungen sowie Werbung und Marktforschung (jeweils 15 Prozent).

Über die Auswertung:

Untersucht wurden rund 4,5 Millionen aktive Unternehmen, davon 1,7 Millionen Personen- und Kapitalgesellschaften und 2,8 Millionen Einzelunternehmen (zum Beispiel Gewerbetreibende und Freiberufler). Erfasst wurden dafür über 5,2 Mio. Personen der ersten Führungsebene (Geschäftsführung, Vorstand, Inhaberschaft). Die Auswertung umfasst alle Branchen und Größenklassen und liefert damit ein umfassendes Bild über die deutsche Unternehmenslandschaft.

Non-Profit-Unternehmen und GbRs wurden nicht betrachtet.

Die Auswertungen der Aufsichtsräte beruhen auf knapp 48.000 Aufsichtsratsmitgliedern von rund 13.000 Unternehmen, die einen Aufsichtsrat oder einen Verwaltungsrat haben (z.B. Aktiengesellschaft, Societas Europaea (SE), Kommanditgesellschaft auf Aktien).

Stand der Datenbasis: Februar 2022

SCHUFA Holding AG

Die SCHUFA ist Deutschlands führender Lösungsanbieter von Auskunftei- und Informationsdienstleistungen für Unternehmen und Verbraucher. Insgesamt sind rund 10.000 Firmenkunden als Vertragspartner an unsere Dienstleistungen angeschlossen. Zudem nutzen rund 2,3 Millionen Privatkunden die SCHUFA-Angebote. Privat- und Geschäftskunden wie Banken, Sparkassen und Händlern bietet das Unternehmen kreditrelevante Informationen rund um Bonität, Identität und Betrugsprävention. Auf Grundlage unserer Entscheidungshilfen werden für Privat- und Geschäftskunden schnelle, kostengünstige und unbürokratische Vertragsabschlüsse möglich. Informationen rund um Produkte und Services für Privatkunden sowie eine Online-Einsicht in die eigenen, bei der SCHUFA gespeicherten Daten sind auf dem Internetportal www.meineSCHUFA.de erhältlich. Der Datenbestand der SCHUFA umfasst 1,052 Milliarden Informationen zu 68 Millionen Privatpersonen und 6 Millionen Unternehmen.