Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Gebäudetyp E – einfaches Bauen möglich machen
Trotz Wermutstropfen: Eckpunkte aus dem Bundesjustiz- und Bundesbauministerium erfassen Kern des Problems
Zum Entwurf des Bundesbau- und Bundesjustizministeriums zum „Gebäudetyp E“ können Sie Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, wie folgt zitieren:
Bauen muss wieder bezahlbar und einfacher werden. Dadurch steigen nicht nur die Fertigstellungszahlen im Wohnungsbau, sondern Mieten werden auch wieder erschwinglicher. Denn die für 2025 angestrebten 220.000 neuen Wohnungen können und sollten weder die Politik noch die Bürgerinnen und Bürger zufrieden stellen.
Mit den Eckpunkten für den "Gebäudetyp E" haben die Bundesministerinnen Hubertz und Hubig den Grundstein dafür gelegt. Gut ist, dass die Eckpunkte den Kern des Problems erfassen: Eine Abkehr zur Einhaltung der sog. anerkannten Regeln der Technik. Wichtiger ist aber, dass dafür ein fundamentaler Wandel zum Ansatz der Ampel beschrieben wird. So soll anstatt einer Definition von Positiv- oder Negativlisten der zu verwendenden Normen und Anforderungen, was zu endlosen Streitigkeiten führen würde, das im Bauordnungsrecht beschriebene Schutzniveau künftig als Grundlage für den Bau von Gebäuden dienen. Alles darüber hinaus kann der Bauherr frei entscheiden. Denn so wird bereits per Gesetz ein guter Wohnkomfort erreicht, aber auf kostenintensive Gebäudemerkmale verzichtet. Das haben wir seit Beginn der Debatte gefordert, jetzt wurden wir gehört.
Ein kleiner Wermustropfen ist, dass diese wichtige Änderung nur im Rahmen eines bestimmten Vertragsmodell möglich sein soll, nicht aber grundsätzlich für einfaches Bauen in Deutschland gilt. Es muss vermieden werden, dass dadurch ein ungerechtfertigtes Stigma für eine bestimmte Gebäudeklasse entsteht.
Die Eckpunkte und Einzelheiten werden wir nun genau prüfen und uns in dem avisierten Stakeholder-Prozess beteiligen. Für den Moment bleibt aber festzuhalten, dass die Weichen richtiggestellt sind. Das Fine-Tuning wird folgen.
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Britta Frischemeyer Leitung Presse & Kommunikation Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin Telefon 030 21286-229, britta.frischemeyer@bauindustrie.de, www.bauindustrie.de