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Deutsche Umwelthilfe zu neuen Ostsee-Fangquoten: "Fischen um jeden Preis verschärft Überfischung und gefährdet das Ökosystem"

Berlin (ots)

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die Ergebnisse des EU-Fischereirats zur Festlegung der Fangquoten für die Ostsee 2026 scharf: Nach wie vor folgen der EU-Rat und die Mitgliedstaaten dem Prinzip 'Fischen um jeden Preis', anstatt auf Erholung zu setzen. Besonders riskant ist, dass die Fangquoten für Sprotte und Hering in der zentralen Ostsee deutlich erhöht wurden.

Dazu sagt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:

"Offenbar ist bei den Fischereiministerinnen und -ministern der EU weiterhin kein ausreichendes Verständnis für die dramatische Lage der Ostsee vorhanden. Die beschlossenen Fangquoten setzen den Trend 'Fischen um jeden Preis' der Vergangenheit fort, obwohl dieser bereits zu einem rapiden Rückgang mehrerer Populationen geführt hat. Die Gemeinsame Fischereipolitik verlangt, dass Fangmengen anhand des Vorsorgeprinzips sowie eines ökosystembasierten Managements festgelegt werden. Die heutigen Entscheidungen weichen jedoch deutlich von diesen grundlegenden Prinzipien ab. Sprotte und Hering sind Schlüsselarten im Ostsee-Ökosystem: Sie ernähren sich von Plankton und werden gleichzeitig von größeren Räubern wie Seevögeln, Meeressäugern oder Dorschen gefressen. Geraten die Populationen dieser sogenannten 'Futterfische' aus dem Gleichgewicht, gefährdet das das gesamte Nahrungsnetz der Ostsee. Die Fischerei in der Ostsee braucht eine tiefgreifende Reform - sonst hat sie keine Zukunft."

Lioba Schwarzer, Teamleiterin Meeresschutz bei der DUH, ergänzt:

"Auch bei der Scholle bleibt der EU-Rat bei zu hohen Fangquoten, wie schon im letzten Jahr. Das ist in mehrfacher Hinsicht kurzsichtig: Der Gesundheitszustand der Ostsee-Schollen ist schlecht, was ihre Vermarktbarkeit beeinträchtigt. Zudem fällt der seit Jahren kollabierte Dorsch oft als Beifang in der Schollenfischerei an - auch dieses Jahr gibt es wieder eine deutlich zu hohe Beifangquote. Zudem ist problematisch, dass die Schollenfischerei überwiegend mit Grundschleppnetzfischerei betrieben wird, einer Methode, die das fragile Ostsee-Ökosystem erheblich belastet."

Links:

Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

Dr. Claudia Romero-Oliva, Fachreferentin Fischerei & Meeresschutz
0160 4003852, romero@duh.de

DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de

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