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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Mehrweg-Allianz begrüßt absehbares Ende der vierjährigen Auseinandersetzung um das Pflichtpfand

München (ots)

Bayerische Staatsregierung sagt Bundesratsinitiative für    
   einfacheres Dosenpfand für den 9. Juli 2004 zu
Ein Ende des Gezerres und Gezänks um die Novelle der
Verpackungsverordnung, ein klares Bekenntnis zu Mehrweg und das
Festhalten an einer dauerhaften, europarechtskonformen Pfandpflicht
für Einweggetränkeverpackungen hat heute die Allianz für Mehrweg in
einer Pressekonferenz in München gefordert. Die in der Allianz für
Mehrweg zusammengeschlossenen Umwelt- und Wirtschaftsverbände riefen
die Mitglieder des Bundesrates auf, das Taktieren, Lamentieren und
Vertagen endlich aufzugeben und sich auf der Grundlage der Vorschläge
von Bayern und Baden-Württemberg mit der Bundesregierung auf eine
"vereinfachte Pfandpflicht" zu verständigen.
Ausdrücklich begrüßt wurde die gestrige Entscheidung der
Bayerischen Staatsregierung, am 9. Juli und damit zum letztmöglichen
Zeitpunkt einen bereits mit dem Bundesumweltministerium abgestimmten
Kompromissvorschlag für ein einfacheres Dosenpfand in den Bundesrat
einzubringen und somit noch vor der Sommerpause zu verabschieden.
Nach Ansicht von Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen
Umwelthilfe e. V. (DUH) bietet die Sitzung des Bundesrates am 9. Juli
2004 die letzte Möglichkeit, die "vierjährige Auseinandersetzung um
das Dosenpfand" zu beenden und zu einer dauerhaften und für den
Verbraucher verständlicheren Pfandregelung zu finden. "Beim
Mehrwegschutz zeichnet sich ein Sieg der Vernunft ab. Auf der Basis
des gefundenen Kompromisses profitieren Umwelt, Verbraucher und die
mehrwegorientierte Getränkewirtschaft gleichermaßen."
"Die Blockadespielchen im Bundesrat haben damit ein Ende, und die
mittelständische Brau- und Getränkewirtschaft hat endlich die
Planungs- und Investitionssicherheit, die sie dringend benötigt",
unterstrich Roland Demleitner, Geschäftsführer des Bundesverbandes
mittelständischer Privatbrauereien. "Die Initiative der Bayerischen
Staatsregierung ist ein sachgerechter und akzeptabler Kompromiss und
schafft für die betroffenen Branchen und die Verbraucher die
notwendige Klarheit." Eine Mehrheit im Bundesrat  zeichne  sich klar
ab, nachdem neben Bayern und Baden-Württemberg weitere unionsgeführte
Bundesländer wie Thüringen, Saarland und Sachsen sowie die
CDU-Bundesvorsitzende Angela Merkel ihre Zustimmung angekündigt
haben. Von den SPD-geführten Bundesländern werde der Kompromiss
offensichtlich ebenfalls mitgetragen.
Das Dosenpfand hat sich, so Andreas Stöttner, Präsident des
Verbandes mittelständischer Privatbrauereien in Bayern, eindeutig
positiv bewährt und zu einer Investitionswelle bei der
mittelständischen Brau- und Getränkewirtschaft und der
Zulieferindustrie geführt, die seit dem 1. Januar 2003 bundesweit
mehr als 12.000 Arbeitsplätze im Mehrwegbereich geschaffen habe. "Wir
wollen und können jetzt diesen Erfolgsweg weitergehen und begrüßen
deshalb nachdrücklich die durch den Vorschlag Bayerns und
Baden-Württembergs erzielte Einigung über die Novelle der
Verpackungsverordnung, die auch zeigt, dass in unserem Land noch eine
an den Interessen von Wirtschaft, Verbrauchern und Umwelt
ausgerichtete gemeinsame Politik möglich ist."
Clemens Stroetmann, Staatssekretär a.D. und Geschäftsführer der
Stiftung Initiative Mehrweg, forderte ein "mutiges Zerschlagen des
gordischen Knotens". Ein weiteres Hinauszögern eines zum Greifen nahe
liegenden Kompromisses über den 9. Juli hinaus werde von niemandem
mehr verstanden. Die Politik mache sich zunehmend lächerlich. "Wie
soll Vertrauen in die Fähigkeit der Politik zur Lösung von Problemen
zurück gewonnen werden, wenn schon bei vergleichsweise einfachen
Sachverhalten wie der Ausgestaltung einer Pfandpflicht der Mut zur
Einigung auf dem Altar der Streitlust geopfert wird?", fragte der
ehemalige Staatssekretär des Bundesumweltministeriums. Die Einführung
einer einheitlichen Pfandpflicht auf genau definierte
Getränkesegmente, der Wegfall der Quote und die Beseitigung
europarechtlicher Bedenken seien schließlich keine Aufgaben, für die
"die Kraft eines Herkules und die Intelligenz von Nobelpreisträgern"
erforderlich wären. Gesun-der Menschenverstand und guter Wille
reichten völlig aus, um am 9. Juli zu einer vertretba-ren Lösung zu
kommen.
Die Allianz für Mehrweg unterstrich in diesem Zusammenhang noch
einmal, dass bei ei-nem Scheitern der Einigung am 9. Juli im
Bundesrat die Pfandpflicht für Fruchtsaft sowie Wein zum Jahresende
2004 ausgelöst wird. Weder Bund noch Länder können diesen
Au-tomatismus ohne Änderung der Verpackungsverordnung stoppen.
"Solange das Recht die Pfandpflicht für Saft und Wein kennt, ist
dieses auch anzuwenden. Minister Trittin kann gar nicht anders, als
das Pfand für Wein und Saft spätestens im Juli unwiderruflich
auszulösen. Andernfalls würde sich der Bund schadensersatzpflichtig
machen. Das gilt nur dann nicht, wenn die im Bundesrat hängende
Novelle der Verpackungsverordnung bis dahin die Län-derkammer
passiert", so Rechtsanwalt Dr. Remo Klinger.

Pressekontakt:

Jürgen Resch,
Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Fritz-Reichle-Ring 4,
78315 Radolfzell,
Tel.: mobil: 0171 3649170
Tel.: 07732/9995-0,
Fax: 07732/9995-77,
Email: resch@duh.de

Clemens Stroetmann,
Stiftung Initiative Mehrweg,
Rathingstr. 3
30559 Hannover,
Tel.: 0511/5199646,
Fax: 0511/5199647,
Email: choch4@t-online.de

Andreas Stöttner, Präsident des Verbandes mittelständischer
Privatbrauereien in Bayern,
Privatbrauerei Stöttner GmbH,
Marktplatz 9,
84066 Mallersdorf-Pfaffenberg,
Tel.: 08772 96080,
Fax: 08772 8343

Roland Demleitner,
Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien e.V.,
Justus-Staudt-Straße 2,
65555 Limburg,
Tel.: mobil: 0171 5311444,
Tel.: 06431/52048,
Fax. 06431/53612,
Email: roland.demleitner@oms.de

Dr. Remo Klinger,
Rechtsanwaltskanzlei Geulen & Klinger,
Schaperstr. 15,
10719 Berlin,
Tel.: (030) 88472-80,
Fax.: (030) 88472-8 10,
Email: klinger@geulen.com

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