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Faktencheck der Deutschen Umwelthilfe belegt: Nord Stream 2 ist für erneuerbaren Wasserstoff nicht ausgelegt und darf nicht in Betrieb gehen

Berlin (ots)

  • Befürworter der Pipeline behaupten, dass auch Wasserstoff transportiert werden könnte
  • Faktencheck offenbart: Keine belastbaren Studien zur Transportfähigkeit von Nord Stream 2 für Wasserstoff; außerdem plant Russland keine Produktion von grünem Wasserstoff
  • Nord Stream 2 ist und bleibt das größte fossile Projekt Europas und darf trotz Fertigstellung niemals in Betrieb genommen werden

Die Nord-Stream-2-Pipeline ist nicht ausgelegt für eine klimafreundliche Wasserstoffversorgung von Russland nach Deutschland. Dies belegt ein Faktencheck der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Nur der Transport von 100 Prozent mit Erneuerbaren Energien erzeugtem Wasserstoff wäre mit den Klimazielen vereinbar. Ob die Pipeline technisch überhaupt in der Lage ist, hohe Anteile an grünem Wasserstoff zu transportieren, kann aufgrund mangelnder Untersuchungen nicht beurteilt werden. Doch eine grüne Wasserstoffproduktion in nennenswertem Umfang in Russland ist nicht geplant. Die DUH fordert die Bundesregierung auf, die Klimaziele in diesem Projekt endlich an erste Stelle zu setzen und eine Inbetriebnahme der Mega-Pipeline zu verhindern.

Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Nord Stream 2 ist und bleibt ein Megaprojekt, das die Abhängigkeit von fossilem Erdgas auf Jahrzehnte zementieren würde. Der Traum von einer grünen Wasserstoffversorgung über Nord Stream 2 erweist sich als Luftschloss. Die Debatte um den Transport von Wasserstoff dient lediglich dazu, von der fossilen Realität abzulenken. Und diese Realität bedeutet schmutzige Gas-Förderung, Gas-Lecks, Umweltzerstörung und 100 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich jedes Jahr. Die nächste Bundesregierung muss als klimapolitische Sofortmaßnahme die Inbetriebnahme des größten fossilen Projektes in Europa mit allen Mitteln verhindern."

Die russischen Wasserstoffpläne sehen vor allem die Produktion von gelbem Wasserstoff (Elektrolyse mit Atomstrom) und türkisem Wasserstoff (Pyrolyse von Methan) vor. Beides widerspricht den deutschen Klimazielen. Deutschland und Europa setzen in ihren Wasserstoffstrategien vorwiegend auf grünen Wasserstoff. Ein Import ergäbe aus Sicht der DUH keinerlei Sinn und würde auch keinen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz leisten.

Eine Beimischung von Wasserstoff erweist sich insbesondere auch dann als unsinnig, wenn der Weitertransport und die Nutzung genauer betrachtet werden. Denn die deutsche Gasinfrastruktur ist teilweise deutlich älter als Nord Stream 2 und verträgt keine hohen Beimischungsquoten. Außerdem sollen viele Gasanwendungen - gerade im privaten Bereich - zukünftig durch andere Technologien wie etwa Wärmepumpen ersetzt werden. Damit können Emissionen viel stärker und kostengünstiger gesenkt werden. Nur 100 Prozent grüner Wasserstoff wäre für die Dekarbonisierung der Industrie hilfreich.

Link:

Zum Faktencheck: http://l.duh.de/p210910

Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

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