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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Dank Dosenpfand: Krombacher-Biertrinker entscheiden sich inzwischen zu 98 Prozent für "Mehrweg ist Klimaschutz"

Berlin (ots)

Dosenpfand stützt Bier-Mehrwegquote -
Einwegorientierte Getränkeindustrie reaktiviert  Angriffe auf das 
Mehrwegsystem mit neuer PR-Kampagne
Berlin, 24. August 2007: Im Beisein von Bundesumweltminister 
Sigmar Gabriel hat die Krombacher Brauerei in Kreuztal (Siegerland) 
in dieser Woche eine weitere Mehrweg-Anlage in Betrieb genommen. 
Damit verfügt das Unternehmen nun über eine Reinigungs- und 
Wiederbefüllungsleistung von insgesamt 480.000 Flaschen pro Stunde. 
"Mit einem Marktanteil von 98% Mehrweg-Bier zeigt die Krombacher 
Brauerei Verantwortung für Umwelt- und Klimaschutz. Sie hebt sich 
wohltuend ab von der gewohnheitsmäßig über das Dosenpfand 
lamentierenden Einweglobby", erklärte Jürgen Resch, 
Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) bei der 
Inbetriebnahme.
Die sich insbesondere bei Bier eindrucksvoll erweisende "positive 
Lenkungswirkung des Einwegpfandes und die dadurch in Deutschland 
praktisch ausgestorbene Bierdose" empfinde vor allem die 
international aufgestellten Getränkeindustrie als schmerzhafte 
Niederlage. Die Getränke-Multis und ihre Lautsprecher in den 
einwegorientierten Wirtschaftsverbänden träumten offensichtlich immer
noch davon, den deutschen Getränkemarkt mit klimaschädlichen 
Getränkedosen und Plastikflaschen zu überschwemmen. Davon gebe eine 
neue PR-Kampagne gegen Einwegpfand und Mehrwegschutz Zeugnis.
Während bei Bier heute wieder eine Mehrwegquote von knapp 90% 
gegenüber ca. 70% vor Einführung des Dosenpfandes besteht und in der 
Folge zahlreiche Brauereien in Deutschland wieder in neue 
Abfüllanlagen, Flaschen- und Kistenpools investierten, setzten einige
der großen deutschen und internationalen Abfüller von Limonaden und 
Mineralwasser weiterhin auf Einweg. Sie nutzen dabei auch 
Schwachstellen der gesetzlichen Regelungen für das Pflichtpfand aus. 
Ein zentrales Problem ist dabei, dass die die Discounter das Angebot 
alkoholfreier Getränke als Aktionsware seit dem Jahr 2000 
systematisch ausbauen und sich so z.B. knapp die Hälfte des 
Wassermarktes gesichert haben. In der Folge ist die Mehrwegquote bei 
alkoholfreien Getränken - anders als beim Bier -  unter massiven 
Druck geraten. Eine neue Qualität hat nun aber, dass auch viele 
Abfüller sich weigern, offensiv für Mehrweg zu werben und das 
gemeinsame Mehrweglogo zu nutzen.
Während sich die überwiegende Zahl der deutschen Mineralbrunnen 
für das umweltfreundliche Mehrwegsystem entschieden haben, starten 
bundesweit operierende Unternehmen wie Gerolsteiner einen 
Generalangriff auf das Mehrwegsystem, indem sie ihr Mineralwasser in 
Einweg zu einem deutlich niedrigeren Preis verkaufen wie dasselbe 
Produkt in Mehrweg.
Der größte Anbieter von alkoholfreien Softdrinks und Wasser, der 
amerikanische Coca Cola Konzern, verkaufte im Vorfeld der Fußball-WM 
2006 gar rechtswidrig als "Mehrweg" gekennzeichnete Einweg-Flaschen 
pfandfrei in den deutschen McDonalds Filialen. Hiergegen gingen die 
DUH und der Getränkefachgroßhandelsverband GFGH mit rechtlichen 
Schritten vor und stoppten den Verkauf unmittelbar zum Start der WM.
Die einwegorientierten Großabfüller bringen neue Produkte zunehmend 
in Einwegverpackungen auf den Markt und fahren ihre 
Werbeanstrengungen für Mehrweggetränke systematisch herunter. Das 
hindert dieselben Unternehmen jedoch nicht, gleichzeitig den Verfall 
der Mehrwegquote bei den alkoholfreien Getränken mit Krokodilstränen 
zu beweinen und das Einwegpfand als Schuldigen zu benennen. "Wenn die
Brandstifter nach der Feuerwehr rufen, ist etwas faul. Wer Einweg sät
wird Plastikflaschen ernten", kommentierte Resch die in neuer 
Verpackung präsentierte Uralt-Forderung der Einweglobby, das 
Dosenpfand - nun wegen angeblicher Wirkungslosigkeit - wieder 
abzuschaffen.
Erfreulicherweise gibt es in Deutschland aber auch zahlreiche 
Beispiele für einen wirtschaftlichen Erfolg von nationalen wie 
regionalen Markenprodukten in Mehrweg. So lag die Mehrwegquote bei 
Schweppes im vergangenen Jahr mit 90 Prozent doppelt so hoch wie die 
Mehrwegquote für Limonaden. Regionale Mineralbrunnen wie die 
Randegger Ottilienquelle oder Bad Meinberger Mineralbrunnen verkaufen
mit pfiffigen Konzepten und wirtschaftlichem Erfolg ihre Produkte 
ausschließlich in Mehrweg und zeigen dies dem Verbraucher durch die 
Nutzung des Mehrweglogos auf ihren Produkten. Erfreulich sei auch, 
dass zwischenzeitlich 3.500 Getränkemärkte und Abfüller die Aktion 
"Mehrweg ist Klimaschutz" unterstützen, in ihren Märkten aktiv für 
Mehrweggetränke werben und ausdrücklich auf die negative CO2-Bilanz 
von Getränken in Einwegverpackungen hinweisen.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin,Tel.: 030/258986-0, Fax: 030/258986-19, Mobil 0171/3649170,
E-Mail: resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Tel.: 030 258986-0, Fax.: 030 258986-19, Mobil: 0171 5660577,
E-Mail: rosenkranz@duh.de

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