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Ulrike Heidenreich und René Hofmann: "Im Lokalen wurde zuletzt deutlich mehr ausprobiert als im Überregionalen"

Ulrike Heidenreich und René Hofmann: "Im Lokalen wurde zuletzt deutlich mehr ausprobiert als im Überregionalen"
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Bonn (ots)

Ulrike Heidenreich und René Hofmann, die bei der Süddeutschen Zeitung die Gemeinschaftsredaktion München, Region, Bayern leiten, sprechen im Interview mit dem journalist über die Neuaufstellung ihres Ressorts, das in den vergangenen zwei Jahren komplett umstrukturiert wurde. Ziel sei dabei gewesen, "es angesichts von Etatkürzungen, Personalabbau und den Herausforderungen beim digitalen Wandel neu aufzustellen", so Heidenreich. Die Folge: "Wir müssen nicht mehr auf jeder Gemeinderatssitzung präsent sein und die Sperrung jeder Sackgasse redaktionell begleiten. Unsere Arbeit ist da eher themen- als ereignisorientiert."

Die Präsenzpflicht sei in dem Großressort mit seinen neun Lokalredaktionen auch deshalb nicht mehr nötig, weil bei der Strukturreform die Print-Umfänge reduziert wurden. Die Abkehr von der Chronistenpflicht sei aber auch wichtig, um neue Leserschichten zu erschließen, so Hofmann. Im Regionalbereich soll nun auch eine Investigativabteilung aufgebaut werden.

Die Gefahr des Clickbaitings ist auch bei der SZ Teil einer permanenten Diskussion. "Unser Grundsatz lautet da: Wir orientieren uns an Zahlen, machen uns aber nicht zu ihren Sklaven", sagt Heidenreich. Hofmann ergänzt: "Wir alle hier, mich eingeschlossen, freuen uns doch, wenn unsere Inhalte goutiert werden. Aber wir alle haben auch einen inneren Kompass, Qualität von Quantität zu unterscheiden. Wichtig ist, dass das Bedeutsame auf jedem SZ-Kanal ausgespielt wird." Die Autorinnen und Autoren sollen sich daher Zeit für ihre Geschichten nehmen. Hofmann sagt: "Seit der thematische Vollversorgungsanspruch im Lokalen Geschichte ist, garantieren wir lieber, große Geschichten groß, wichtige Geschichten schnell und schöne Geschichten schön zu erzählen. Die Leute erwarten von uns gutes Storytelling."

Der Personalabbau bei der Strukturreform im Lokalen sei anteilig zum Gesamthaus gewesen, sagt Hofmann. "Digital haben wir sogar Personal aufgebaut, weil die Nachfrage und Notwendigkeit massiv gewachsen ist", sagt Heidenreich im journalist. Vom Personal her ist das Lokale und Regionale das größte Ressort der SZ. "Wir erwirtschaften Erlöse dank unserer hohen Auflage im Kernverbreitungsbereich sogar auch noch durch gedruckte Werbung", so Heidenreich.

Gemeinsam mit der Chefredaktion wollen Heidenreich und Hofmann eine Perspektive für München, Region, Bayern 2030 erarbeiten. Am Ende sei alles auch davon abhängig, wohin jetzt schon Personal und Etats verschoben werden. "Im Lokalen wurde zuletzt jedenfalls deutlich mehr ausprobiert als im Überregionalen", sagt Hofmann, "da geht die Evolution weiter. Aber im Moment steht unsere Zeitung sehr solide auf ihren zwei Standbeinen."

Das gesamte Interview mit Ulrike Heidenreich und René Hofmann lesen Sie in der März-Ausgabe des journalists und auf www.journalist.de. Der journalist ist mit einer Druckauflage von 29.000 Exemplaren (IVW) das größte und wichtigste Magazin für Journalist*innen in Deutschland. Herausgeber ist der Deutsche Journalisten-Verband, Verlag: Journalismus3000 GmbH

Pressekontakt:

Matthias Daniel
Chefredakteur und Publisher
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