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Grevenbroich nimmt Reallabor für Smart City in Betrieb

Grevenbroich nimmt Reallabor für Smart City in Betrieb
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Grevenbroich nimmt Reallabor für Smart City in Betrieb

Smart-City-Manager Christian Henicke: „Sensoren in der Stadt erfassen die reale Situation und übermitteln die Daten ins Digitallabor zur Auswertung. So lernen wir, wie unsere Stadt wirklich tickt. Darauf basierend können die Stadtbetriebe ihre Arbeit optimieren, um Bürgerinnen und Bürgern einen noch besseren Service zu bieten, die Umwelt zu schonen und die Kosten zu senken.“

Smart-City-Experte Dr. Daniel Trauth: „Grevenbroich gehört zu den weltweiten Vorreitern bei der Herangehensweise zur schrittweisen Umstellung einer Stadt zur Smart City.“

Grevenbroich/Köln, 11. November 2025 – „Grevenbroich soll smarter werden“ lautet das aktuelle Motto der zwischen Köln, Mönchengladbach und Düsseldorf gelegenen Stadt. Ziel des gemeinsam mit dem RWTH-Startups dataMatters gestarteten Projekts ist es, Grevenbroich mit seinen knapp 70.000 Einwohnern schrittweise zu einer Smart City zu entwickeln.

Hierzu hat die Stadtverwaltung ein „Reallabor“ eingerichtet, in dem unter realen Bedingungen zahlreiche Smart-City-Funktionen getestet werden. Dazu wurden rund 40 Sensoren an verschiedenen Stellen und mit unterschiedlichen Messfunktionen in der Stadt verteilt. Das Konzept: Die Sensoren erfassen das reale Vorgehen in der City und übermitteln die entsprechenden Messwerte an das Labor, wo sie ausgewertet werden.

Smart-City-Betriebssystem urbanOS als Herzstück

Den technischen Kern des Reallabors bildet das von dataMatters eigens für Smart Cities entwickelte Betriebssystem urbanOS. Als typische Anwendungsgebiete werden genannt: Optimierung der Verkehrsführung, Abfallwirtschaft, Energieversorgung, ÖPNV, Parkraum­überwachung, Belebung der Innenstadt, Optimierung des Stadtgrüns, Frühwarnung vor Hitze und Hochwasser. Bei der Auswertung mit urbanOS kommt Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz, um die Ergebnisse in Echtzeit, also praktisch verzögerungsfrei, auf die Smartphones und PC kommunaler Verantwortungs­träger bringen. Die KI übernimmt zudem die Aufgabe, aus den erfassten Daten Optimierungsvorschläge zu erarbeiten und dabei auch über den status quo hinausgehend Zukunfts­szenarien zu entwerfen. „Die KI kann frühzeitig Alarm schlagen, wenn durch mehrere gleichzeitige Großveranstaltungen eine Überlastung der Stadt droht oder die Pegelstände eines Flusses bedenklich hoch steigen“, gibt dataMatters-Geschäftsführer Dr. Daniel Trauth konkrete Beispiele für die „prophetischen Fähigkeiten“ der Künstlichen Intelligenz in urbanOS.

Langfristig soll der Einsatz der modernen Technik Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger bringen, die Umwelt schonen, das Klima verbessern, den Stadtbetrieben die Arbeit erleichtern und die Kosten der Kommune senken. In der ersten Phase geht es allerdings zunächst einmal darum, die verschiedenen Komponenten zu testen und Erfahrungswerte zu sammeln.

Datenerfassung von Baumfeuchtigkeit bis Mülleimern

Im ersten Schritt erfasst Grevenbroich an mehreren Standorten: Bodenfeuchtigkeit, Bodenfrost, Feuchtigkeit an Bäumen (über die Baumrinde), Parkplatzbelegung, Feinstaub, CO₂-Werte, Lärmpegel, Besuchsfrequenzen in der Innenstadt, Füllstände öffentlicher Abfallbehälter und Wetterdaten. „Bei der Auswertung der Messwerte in unserem Reallabor erleben wir viele Aha-Momente“, sagt der Greven­broicher Smart-City-Manager Christian Henicke. Er nennt Beispiele: „Wir erhalten Luft- und Lärmdaten, die Muster sichtbar machen, die vorher niemand gesehen hat. Die Füllstandsmessungen in den Müll­eimern zeigen wie groß die Kluft zwischen Bauchgefühl und Realität sein kann. Bei neu gepflanzten Bäumen stellen wir durch Messungen erstmals fest, wie stark Wetter, Standort und Boden den Wasser­bedarf be­einflussen.“

In der Innenstadt erfasst Grevenbroich mittels Bluetooth-Sensoren anonymisiert Besucherströme. Getrackt werden dabei nicht die Personen, sondern die Smartphones und Smartwaches, die sie bei sich tragen – ohne dass das System die Geräte auslesen oder bestimmten Personen zuordnen kann. Auf Grundlage derartiger „Informationen aus der realen Welt“ können Kommunen die Innenstadt­bereiche gezielter entwickeln. Events lassen sich präzise auswerten und dementsprechend besser planen. Marketingaktionen können evaluiert und für die Zukunft optimiert werden. Doch nicht nur die kommunalen Entscheidungsträger, auch die Einzelhändler und Gastronomen gewinnen dadurch Einblicke in Kundenströme, die ihnen helfen, ihre Angebote besser darauf abzustimmen.

Von Messungen zu Erkenntnissen

Das vorläufige Resümee der ersten Testphase fasst Christian Henicke wie folgt zusammen: „Wir müssen nachjustieren. Manche Sensoren brauchen bessere Positionen, einige Messreihen mehr Zeit und Datenqualität entsteht nicht einfach so. Sie ist Arbeit, Präzision und Iteration. Wir müssen Werte validieren, interpretieren und nutzbar machen, damit aus Messpunkten Erkenntnisse werden und aus Erkenntnissen echte Verbesserungen für Grevenbroich.“

Smart-City-Experte Dr. Daniel Trauth, Geschäftsführer der Kölner dataMatters GmbH, die Grevenbroich bei dem Projekt begleitet, sagt: „Das Vorgehen von Grevenbroich hat weltweiten Vorbild-Charakter. Genauso entsteht eine Smart City: durch experimentieren und optimieren anhand realer Daten statt Planung am grünen Tisch.“ Christian Henicke betont: „Es geht nicht darum, Technik auszuprobieren, sondern Ziel ist es, die technische Grundlage zu schaffen, um bessere und realitätsnähere City-Entscheidungen zu ermöglichen, mit echten Daten statt Vermutungen. Damit unsere Stadt versteht, was Sache ist, bevor sie handelt.“

Die Erprobungsphase ist auf acht Monate angelegt, vornehmlich in der Innenstadt. In einer nächsten Phase soll es dann auf alle Stadtteile ausgeweitet werden. Smart-City-Manager Christian Henicke sagt: „Unser Reallabor zeigt: Smart City ist nichts Abstraktes, sondern etwas, dass im alltäglichen entsteht, dort, wo wir messen, verstehen und gemeinsam lernen.“

Mittelfristig will Grevenbroich auch die Folgen der Renaturierung der Erft, die durch die Stadt fließt, in ihr Smart-City-Konzept einbeziehen. Die Flussverlegung war notwendig geworden durch den Kohle­ausstieg 2030 beim nahe gelegenen Tagebau Hambach, wodurch RWE aufhört, Grubenwasser in die Erft zu pumpen. Dadurch sinkt die Wassermenge auf 25 bis 35 Prozent. Grevenbroich will künftig unter anderem Daten zur Fließgeschwindigkeit und zum Flusspegel öffentlich einsehbar machen.

Datenübermittlung mittels LoRaWAN

Bei der Übertragung der Messdaten von den Sensoren ins Digitallabor arbeitet Grevenbroich mit dem regionalen Energieversorger NEW Energy zusammen. Dieser nutzt die Funktechnik LoRaWAN (Long Range Wide Area Network), um die Zählerstände seiner Kunden digital zu erfassen. LoRaWAN kann Daten über große Reichweiten und mit sehr wenig Energie übertragen und bietet sich daher auch im Zusammenhang mit Smart-City-Konzepten an.

Nach Angaben von dataMatters arbeiten in mehr als 5.400 von rund 8.200 Postleitzahlgebieten bundesweit heute schon LoRaWAN-Funknetze. In diesen Städten und Landkreisen bedarf es vor Ort nur noch der Installation der Sensorik, erste Schritte in Richtung Smart City zu unternehmen. In den 2.800 anderen Kommunen müssen zunächst entsprechende Funkgateways errichtet werden. Auf Anfrage gibt dataMatters binnen 24 Stunden Auskunft, ob schon eine Funkabdeckung gegeben ist (E-Mail an info@datamatters.io). Christian Henicke betont: „Wir lassen gerne andere Kommunen an unseren Erfahrungen teilhaben. Auf Dauer wird schließlich keine Stadt an der Smartisierung vorbeikommen, weil sie immens viele Vorteile bieten. In Grevenbroich gehen wir dieser Entwicklung bewusst an der Spitze voran, um die Zukunft des urbanen Lebensraums für unsere Bürgerinnen und Bürger aktiv mitzugestalten.“

dataMatters (www.datamatters.io) ist auf die Nutzung Künstlicher Intelligenz in der Realwirtschaft spezialisiert. Ein­satzgebiete: Smart City, Smart Factory, Industrie 4.0, Smart Building, IoT, Maschinen- und Anlagenbau, Gesundheits­wesen, Agrarwirtschaft u.v.a.m. Dabei werden über Sensoren Daten aus dem realen Betrieb erfasst, in Daten­räumen gesammelt und dort mittels KI-Software analysiert bzw. an KI-Systeme der Firmenkunden zur Weiter­verarbeitung über­geben. Anhand der Ergebnisse lässt sich der Betrieb effizienter, nachhaltiger und wirtschaftlicher führen. Anwendungs­­beispiele: Park­raum­bewirt­schaftung, Frühwarnsysteme für Anomalien wie beispielsweise Extrem­wetter, Maschinen­verschleiß oder Rohrbruch, Heizungs-/Beleuchtungs­automatisierung in Gebäuden, CO2-Footprint-Erfassung anhand realer Daten und vieles mehr. So greifen bspw. Kommu­nen gerne auf dataMatters zurück, um die urbane Lebensqualität und Nach­haltigkeit zu erhöhen. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Daniel Trauth hat dataMatters aus der RWTH Aachen aus­gegründet und zu einem inter­nationalen Player an der Schnitt­stelle zwischen Realwirtschaft und KI geführt. Er wurde hierfür mit über 20 Ehrungen (RWTH Spin-off Award 2019, digitalPioneer 2020 des digitalHubs der Stadt Aachen, Focus Innovation Champion 2023 und 2024 u.v.a.m.) ausgezeichnet. Als Co-Chairman des „Real-World AI Forum“ in der globalen Denkfabrik Diplomatic Council berät er die Vereinten Nationen unter anderem bezüglich Smart Cities.

Weitere Informationen: dataMatters GmbH, Köln (Sitz/Entwicklungszentrum)
und Hürth (Showroom),  www.datamatters.io,  info@datamatters.io, 
PRESSE:  presse@datamatters.io
Presseagentur: euromarcom public relations, 
 team@euromarcom.de,  www.euromarcom.de

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