Alle Storys
Folgen
Keine Story von IGBCE Bayern mehr verpassen.

IGBCE Bayern

Bayerntag: Zweitgrößte Industriegewerkschaft stellt Forderungen an die Politik

Bayerntag: Zweitgrößte Industriegewerkschaft stellt Forderungen an die Politik
  • Bild-Infos
  • Download

Bayerntag der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IGBCE) in München: Großes Mitgliederevent stellt Forderungen zur Landtagswahl

Wie kann das Industrieland Bayern in Zeiten von Transformation und Veränderung fit für die Zukunft gemacht werden? Vor der Landtagswahl im Freistaat am 8. Oktober steht insbesondere auch diese Frage im Fokus für die IGBCE in Bayern. Gemeinsam mit allen bayerischen IGBCE-Bezirken hat die Zukunftsgewerkschaft ihre aktiven Gewerkschafter*innen am 22. Juli zu einem bayernweiten Treffen eingeladen, um gemeinsam mit dem IGBCE-Vorsitzenden Michael Vassiliadis politische Themen zu diskutieren und Forderungen an die bayerische Politik zu platzieren. Rund 400 Delegierte aus ganz Bayern sind dafür zum Bayerntag im Löwenbräukeller in München zusammengekommen.

In Zeiten von Transformation und Veränderung sind gewerkschaftlicher Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung in der Gesellschaft wichtig, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Das betonte Harald Sikorski zu Beginn des Bayerntags. Der Landesbezirksleiter der IGBCE in Bayern bekräftigte die Notwendigkeit eines „Faire-Löhne-Gesetzes“, demnach öffentliche Aufträge nur an Firmen gehen dürfen, die auch nach Tarifvertrag bezahlen. Seine Forderung an die künftige Landesregierung: „Mit Steuergeldern darf kein Lohndumping finanziert werden.“

Weiter brauche es endlich auch im Freistaat ein Recht auf Bildungsfreistellung. „Das ist doch lächerlich, dass wir in Bayern nicht in der Lage sind, die bundesweite Benchmark zu erreichen“, so der eindeutige Kommentar Harald Sikorskis. Zudem kritisierte er: „Bayern steht als Industrieland vor gewaltigen Herausforderungen, die zum Teil hausgemacht sind. Die Staatsregierung, die sich derzeit für den Ausbau der erneuerbaren Energien rühmt, hat die Energiewende zuvor jahrelang verschlafen und vernachlässigt.“

Mit Blick auf das Gelingen der Transformation in Deutschland, ohne dass dabei am Ende Arbeitsplätze verloren gehen, nahm er auch die Unternehmen in die Pflicht: „Wenn Unternehmen über Jahrzehnte gutes Geld bei uns verdient haben, können wir erwarten, dass sie sich in stürmischen Zeiten zum Standort bekennen und nicht abwandern.“ Seine Botschaft an die anwesenden Gewerkschafter*innen: „Wir sind da und stehen zusammen, insbesondere wenn es eng wird.“ Dies sehe man auch an dem starken Einsatz für einen bezahlbaren Industriestrompreis auf Bundesebene.

Angesichts jener Herausforderungen forderte auch Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern, in seinem Grußwort die künftige Landesregierung dazu auf, die notwendigen Zukunftsaufgaben zu lösen – angefangen von der Stärkung der Tarifbindung bis zur Gestaltung des sozialen und ökologischen Wandels sowie der Transformation. Christina Wolf, Mitglied im Landesbezirksjugendausschuss, verschaffte sich Gehör für ein weiteres Problem, das es (nicht nur) aus Sicht der IGBCE Jugend in Bayern dringend anzugehen gilt: den Fachkräftemangel. Ihre Botschaft: „Ohne Ausbildung gibt es keine Zukunft. Gut ausgebildete Fachkräfte sind das Rückgrat der Wirtschaft.“

Daran anknüpfend spannte Michael Vassiliadis in seiner Rede den Bogen nochmals weiter. Der IGBCE-Vorsitzende unterstrich die Bedeutung der IGBCE-Branchen in Deutschland: „Im globalen Vergleich sind unsere Standorte in vielerlei Hinsicht die nachhaltigsten – egal ob in puncto Umweltschutz, Arbeitsbedingungen oder Mitbestimmungskultur. Zugleich werden die Produkte, die hierzulande produziert werden, dringend gebraucht, damit das Leitbild der Energiewende und der ökologischen Modernisierung erreicht werden kann.“ Weiter betonte Michael Vassiliadis: „Wenn wir neben Gas, Öl oder Wasserstoff auch noch diese Produkte aus anderen Regionen der Welt importieren müssen, geht es ganz schnell nach unten mit dem Wohlstand.“

Von der Politik forderte der IGBCE-Vorsitzende: „Es ergibt deshalb Sinn, sich um unsere Industrien zu kümmern, in diese zu investieren und darauf zu achten, dass das industrielle Netzwerk, das wir in Deutschland haben, erhalten bleibt, als Lösung für die großen Ziele, die sich die Gesellschaft gesetzt hat.“ In Richtung der Delegierten gab Michael Vassiliadis zu bedenken: „Es bringt nichts, wenn wir uns mit allen Mitteln für den Industriestrompreis einsetzen, aber in unseren Branchen niemand mehr arbeitet. Im Kampf gegen den Fachkräftemangel braucht es auch von uns eine klare tarifpolitische Aufstellung.“

Für Rückfragen steht Ihnen Jonas Lang unter 015142244752 zur Verfügung.

Industriegewerkschaft IGBCE
Verantwortlich: Harald Sikorski
Landesbezirksleiter Bayern
Unterhachinger Str. 75, 81737 München
Telefon: +49 895 14 04 100
Telefax: +49 895 14 04 12 0
E-Mail:  lb.bayern@igbce.de
Internet:  IG-BCE-Landesbezirk Bayern (igbce.de)

Über uns: Der Landesbezirk Bayern umfasst die sieben Bezirke Altötting, Augsburg, Kelheim-Zwiesel, Mainfranken, München, Nordostbayern und Nürnberg. Die IGBCE Bayern vertritt rund 70.000 Mitglieder in über 650 Betrieben. Unsere Mitglieder arbeiten unter anderem in den energieintensiven Branchen Chemie, Kunststoff, Papier, Feinkeramik und Glas. Sitz der Geschäftsstelle des Landesbezirks Bayern ist in München. Landebezirksleiter ist Harald Sikorski.