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Energiepark Bad Lauchstädt

Wasserstoffprojekt "Energiepark Bad Lauchstädt" erhält Fördermittelbescheid als Reallabor der Energiewende

Wasserstoffprojekt "Energiepark Bad Lauchstädt" erhält Fördermittelbescheid als Reallabor der Energiewende
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Bad Lauchstädt (ots)

  • Gemeinsames Vorhaben mehrerer Konsortialpartner untersucht Erzeugung, Speicherung, Transport und wirtschaftlichen Einsatz von Grünem Wasserstoff
  • Aufbau und Entwicklung ab Herbst 2021
  • Gemeinsames Ziel: Entwicklung Mitteldeutschlands zu einer Wasserstoff-Modellregion

Die Entwicklung des "Energieparks Bad Lauchstädt" nimmt einen weiteren wichtigen Schritt: Heute erhielten die Projektpartner im Beisein des sachsen-anhaltinischen Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff den Bescheid für die Förderung als "Reallabor der Energiewende" über rund 34 Millionen Euro, überreicht durch Andreas Feicht, Staatssekretär im zuständigen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).

"Wasserstoff ist nicht nur ein Schlüsselelement für die Energiewende. Er kann auch ein wertvoller Baustein für den Aufbau einer nachhaltigen Chemieindustrie sein und damit den Erhalt von Wertschöpfung und qualifizierten Arbeitsplätzen in der mitteldeutschen Strukturwandelregion sichern. Mit dem Förderformat der Reallabore der Energiewende unterstützt das BMWi Unternehmen dabei, ihre Geschäftsmodelle für den Umbau unseres Energiesystems fit zu machen", so Andreas Feicht zu den Teilnehmern.

Im "Energiepark Bad Lauchstädt" wollen die Projektpartner die Herstellung, die Speicherung, den Transport und den wirtschaftlichen Einsatz von Grünem Wasserstoff unter realen Bedingungen im industriellen Maßstab untersuchen. Nachdem das BMWi das Projekt im Rahmen des zweistufigen Antragsverfahrens bereits 2019 als förderwürdiges Reallabor deklarierte, haben die Verantwortlichen des beteiligten Unternehmenskonsortiums die Pläne in der Zwischenzeit konkretisiert und weiter vorangetrieben. "Wir sind sehr glücklich, nun den langersehnten Bescheid in den Händen zu halten und uns endlich an die eigentliche Arbeit machen zu können. Mit diesem Vorzeigeprojekt wollen wir gemeinsam demonstrieren, dass die industrielle Nutzung von Grünem Wasserstoff absolut möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist", sagte Cornelia Müller-Pagel, Leiterin des Projektes im Konsortium und Leiterin der Abteilung "Grüne Gase" bei VNG AG. "Mit unserem Projekt wollen wir dazu beitragen, Grünen Wasserstoff als bahnbrechende Zukunftstechnologie weiter zu erforschen und zur Marktreife zu bringen. Gleichzeitig ist es unser Ziel, wichtige Impulse für die Region zu setzen und Mitteldeutschland zu einer technologisch starken und zukunftsorientierten Wasserstoffregion zu entwickeln", so Müller-Pagel weiter.

"In den neunziger Jahren haben wir in Sachsen-Anhalt sehr erfolgreich das Chemieparkmodell entwickelt. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir auch mit dem Energiepark Bad Lauchstädt Vorreiter sind und das Modell zu einer Erfolgsgeschichte wird. Mit dem heutigen Tag geben wir den Startschuss zu einer sicheren und klimaschonenden Energieversorgung für Deutschland", betonte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff.

Mit dem nun eingegangenen Fördermittelbescheid wird das Projekt unmittelbar seine Arbeit aufnehmen. Hinter dem "Energiepark Bad Lauchstädt" steht ein Unternehmenskonsortium aus der Terrawatt Planungsgesellschaft mbH, der Uniper, der VNG Gasspeicher GmbH (VGS), der ONTRAS Gastransport GmbH (ONTRAS), dem DBI - Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg (DBI) sowie der VNG AG.

Ziel des gemeinsamen Projekts ist es, im südlichen Sachsen-Anhalt die gesamte Wertschöpfungskette für Grünen Wasserstoff abzubilden. Dabei wird erneuerbarer Strom aus einem neu zu errichtendem Windpark mittels einer Großelektrolyse-Anlage mit einer Leistung von rund 30 Megawatt (MW) in klimafreundlichen Wasserstoff umgewandelt und über eine umzuwidmende 20 Kilometer lange Gasleitung der ONTRAS der chemischen Industrie im benachbarten Leuna zugeführt. Zudem sollen die entscheidenden Vorarbeiten getätigt werden, um den produzierten Grünen Wasserstoff in einer eigens dafür ausgestatteten, knapp 180 Meter hohen Salzkaverne ab 2026 zwischenspeichern zu können. Das Vorhaben hat eine Gesamtinvestitionsvolumen von rund 140 Mio. Euro.

Die Entwicklung und der Aufbau des Energieparks sind grundsätzlich in zwei Phasen geplant, die unabhängig voneinander bearbeitet und umgesetzt werden: Ab diesem Herbst sollen mit der bewilligten Förderung als "Reallabor der Energiewende" zunächst die Wasserstofferzeugung und der Wasserstofftransport sowie zentrale Komponenten der Wasserstoffspeicherung weiterentwickelt und erprobt werden. Zu letzteren zählen beispielsweise eine effiziente Gasreinigung sowie die Sicherheitstechnik. In einer sich perspektivisch anschließenden zweiten Phase, die nicht Bestandteil des jetzigen Forschungsvorhabens ist, wird ab 2026 angestrebt, die für die Wasserstoffspeicherung vorgesehene Kaverne fertigzustellen und in die Wertschöpfungskette einzubinden. Insgesamt zeichnet sich der Energiepark Bad Lauchstädt durch eine hohe Dichte an Innovationen und eine enge Interaktion der verschiedenen Wertschöpfungsstufen aus. Er trägt zudem zu einer Dekarbonisierung der in der Region stark vertretenen chemischen Industrie bei. Über weitere ostdeutsche Wasserstoffprojekte kann der Energiepark künftig auch in die entstehende europäische Wasserstoffinfrastruktur eingebunden werden.

Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie hatte die Bundesregierung beschlossen, Wasserstoff als Energieträger der Zukunft im Energiesystem zu verankern. Insbesondere Grünem Wasserstoff wurde in diesem Rahmen eine Schlüsselrolle zugeschrieben, denn er wird mittels Elektrolyse aus erneuerbarem Strom hergestellt und gilt damit als besonders umweltfreundlich. Im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms hatte das BMWi zuvor den Ideenwettbewerb "Reallabore der Energiewende" ins Leben gerufen für den Zeitraum 2019 bis 2022 Fördermittel in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr ausgeschrieben. Mit den Reallaboren der Energiewende soll die Anwendung von Innovationen in der Praxis vorangetrieben werden.

Über die Projektpartner "Energiepark Bad Lauchstädt":

Die Terrawatt Planungsgesellschaft mbH entwickelt und realisiert seit über 25 Jahren Turnkey-Projekte im Bereich Windkraft und Photovoltaik. Die langjährige Erfahrung als Planer, Investor, Betreiber und Betriebsführer erlaubt es, die vollständige Projektrealisierung von der Standortsuche bis zur schlüsselfertigen Übergabe der Anlagen aus allen Perspektiven zu betreuen und die einzelnen Projektphasen durch eigene Fachkompetenzen zu gestalten. Darüber hinaus ist das Unternehmen als Dienstleister und technischer Berater national und international tätig und kann auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz aus über 300 Projekten mit mehr als 1.500 Windkraftanlagen zurückgreifen. Mehr unter: www.terrawatt.de.

Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit rund 12.000 Mitarbeitenden in mehr als 40 Ländern. Das Unternehmen plant, in der europäischen Stromerzeugung bis 2035 CO2-neutral zu werden. Mit rund 35 Gigawatt installierter Kapazität gehört Uniper zu den größten Stromerzeugern weltweit. Unipers Kernaktivitäten umfassen sowohl die Stromerzeugung in Europa und Russland als auch den globalen Energiehandel, sowie ein breites Gasportfolio, das Uniper zu einem der führenden Gasunternehmen in Europa macht. Uniper setzte 2020 ein Gas-Volumen von mehr als 220 Billionen Kubikmetern um.

Uniper ist zudem ein verlässlicher Partner für Kommunen, Stadtwerke und Industrieunternehmen bei der Planung und Umsetzung von innovativen, CO2-mindernden Lösungen auf ihrem Weg zur Dekarbonisierung ihrer Aktivitäten. Als Pionier im Bereich Wasserstoff ist Uniper weltweit entlang der kompletten Wertschöpfungskette tätig und realisiert Projekte, um Wasserstoff als tragende Säule der Energieversorgung nutzbar zu machen. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Düsseldorf und ist derzeit das drittgrößte börsennotierte deutsche Energieversorgungsunternehmen. Zusammen mit ihrem Hauptaktionär Fortum ist Uniper außerdem der drittgrößte Erzeuger CO2-freier Energie in Europa. Mehr unter: www.uniper.energy/de.

Die VNG Gasspeicher GmbH (VGS) ist mit derzeit rund 2,2 Milliarden Kubikmetern nutzbaren Speicherkapazitäten der drittgrößte Speicherbetreiber in Deutschland. Als 100-prozentige Tochtergesellschaft der VNG AG mit Sitz in Leipzig verfügt VGS über nahezu 50 Jahre Erfahrung mit dem Errichten und Betreiben von Untergrundgasspeichern und den damit zusammenhängenden technologischen Prozessen. Das Kerngeschäft der VGS ist der Betrieb von Speicheranlagen und die Vermarktung von Speicherkapazitäten. Daneben fungiert VGS als technischer Betriebsführer für Speicheranlagen Dritter und erbringt in den Bereichen Anlagenbau und Messtechnik ingenieurtechnische Dienstleistungen für ihre Kunden. Mehr unter: www.vng-gasspeicher.de.

Die ONTRAS Gastransport GmbH ist ein überregionaler Fernleitungsnetzbetreiber im europäischen Gastransportsystem mit Sitz in Leipzig. Für den Gastransport der Kunden betreibt ONTRAS Deutschlands zweitlängstes Ferngasnetz mit über 7.500 Kilometern Leitungslänge und rund 450 Netzkopplungspunkten. Das Unternehmen vereint als verlässlicher Partner die Interessen von Transportkunden, Händlern, regionalen Netzbetreibern und Erzeugern regenerativer Gase. 22 Biogasanlagen und zwei Power-to-Gas-Anlagen speisen Grüne Gase (Biomethan, synthetisches Methan bzw. Wasserstoff) ins ONTRAS-Netz ein. Mehr unter: www.ontras.com.

Die DBI - Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg ist eine Forschungseinrichtung des DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. Sie erforscht in zahlreichen Projekten die gesamte Versorgungskette gasförmiger Energieträger. Seit 2005 wurden Projekte zur Integration von Grünem Wasserstoff bearbeitet. Die Erfahrungen reichen von der Untergrundgasspeicherung, über den Transport bis hin zu Wasserstoff-Nutzungstechnologien in Industrie und Haushalten. Mehr unter: www.dbi-gruppe.de.

VNG ist ein europaweit aktiver Unternehmensverbund mit über 20 Gesellschaften, einem breiten, zukunftsfähigen Leistungsportfolio in Gas und Infrastruktur sowie einer über 60-jährigen Erfahrung im Energiemarkt. Der Konzern mit Hauptsitz in Leipzig beschäftigt rund 1.300 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen abgerechneten Umsatz von rund 9,8 Mrd. Euro. Entlang der Gaswertschöpfungskette konzentriert sich VNG auf die vier Geschäftsbereiche Handel & Vertrieb, Transport, Speicher und Biogas. Ausgehend von dieser Kernkompetenz in Gas richtet VNG mit der Strategie "VNG 2030+" ihren Fokus zunehmend auf neue Geschäftsfelder, dazu zählen unter anderem "Grüne Gase" und digitale Infrastruktur. Mehr unter: www.vng.de.

Pressekontakt:

Christian Roos
VNG AG
Fon: +49 341 443-5946
E-Mail: presse@vng.de
www.vng.de

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