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Krieg in der Ukraine zerstört auch Ökosysteme

Krieg in der Ukraine zerstört auch Ökosysteme
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Ein Jahr nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine haben Experten die Folgen für Umwelt und Ökosysteme untersucht.

Der vom ukrainischen Umweltministerium veröffentlichte Bericht bestätigt Schätzungen, dass 20 Prozent der Schutzgebiete, 600 Tierarten sowie 750 Pflanzen- und Pilzarten betroffen sind.

„Es ist sehr schwierig die tatsächlichen Auswirkungen auf die Umwelt zu quantifizieren, besonders während die Kampfhandlungen noch andauern“, erklärt Céline Sissler-Bienvenu, Programmleiterin für Katastrophenhilfe beim IFAW (International Fund for Animal Welfare). „Wir wissen von Berichten des Ministeriums, dass jetzt schon über 300 Millionen Quadratmeter Boden durch die Kampfhandlungen verseucht wurden. Wir müssen davon ausgehen, dass es viel mehr werden. Das wird langfristige Auswirkungen für Tiere und Menschen haben.“

Der Krieg zerstört wichtige Ökosysteme, die Jahrzehnte brauchen werden, um sich wieder zu erholen und verschärft die Entwaldung, was gleichzeitig das Risiko für Waldbrände erhöht.

„Seit Beginn des Krieges haben Kampfhandlungen über 1 000 Waldbrände verursacht. Neben der Zerstörung der Lebensräume hat das auch 33 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre gebracht“, so Sissler-Bienvenu weiter. „Die Zerstörung der Treibstofflager und anderer Tanks kommt noch hinzu. Zusätzlich belasten ausgelaufenes Öl und Chemikalien aus zerstörten Tanks die Umwelt.“

Die Ukraine ist das zweitgrößte Land Europas und beherbergt 35 % der europäischen Biodiversität mit einer großen Vielfalt an Lebensräumen – von ursprünglichen Graslandschaften bis zu Urwäldern. Ursprüngliche Landschaften stellen Kohlenstoffsenken dar, sie binden Kohlendioxid aus der Luft und können somit den Treibhauseffekt abschwächen.

Zusätzlich zu den Lebensräumen an Land leidet auch die Meeresumwelt. So wurden seit Februar 2022 tausende tote Delfine an die Küsten des Schwarzen Meeres gespült. Sie starben vermutlich durch Minen oder durch aktiven Sonar der beteiligten Marinen.

Nach Ende des Krieges und der Entminung von Ökosystemen wird der IFAW beim Wiederaufbau der Lebensräume helfen und mit den zuständigen Behörden Rehabilitationszentren für Wildtiere aufbauen.

Der IFAW unterstützt Haus- und Nutztiere vor Ort sowie von geflüchteten Menschen mit Tiernahrung und tiermedizinischer Hilfe. Wir evakuieren auch Wildtiere in Gefangenschaft, wo es nötig ist.

Achtung: Bildmaterial finden Sie hier.

Für weitere Infos oder Interviews kontaktieren Sie bitte:

Dörte von der Reith

Communications Director

m: +49 (0) 160 904864 93

e: dreith@ifaw.org

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht’s: ifaw.org

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