Das erste Ziel für das neue Jahr ist gesteckt
Weihnachten – die schönste Zeit im Jahr. Eine Zeit der Besinnlichkeit und Harmonie, der Gemütlichkeit und Heiterkeit? Die meisten von uns dürften da anderer Meinung sein und auch mein Blick auf den letzten Monat des Jahres fällt gemischt aus. Der alljährliche Vorweihnachtsstress ist uns allen nur zu gut bekannt.
Habe ich schon alle Geschenke gekauft?
Wann war noch die gleich die Weihnachtsfeier der Firma?
Wann besorge ich den Tannenbaum?
Als Kind liebte ich diese Zeit, zählte ungeduldig die Tage bis zur Bescherung. Heutzutage hält sich die Begeisterung in Grenzen. Dabei bieten die letzten Tage des Jahres, bei allem verständlichen Stress, eine passende Gelegenheit, um das alte Jahr, gleichermaßen kritisch wie nostalgisch, Revue passieren zu lassen. Was ist mir gut gelungen? Was hätte besser laufen können? Welche schönen Erlebnisse bot es? Ich persönlich versuche, stets einen versöhnlichen Abschluss mit einem jeden Jahr zu finden, trotz aller Höhen und Tiefen. Manchmal hilft es, den Fokus auf das Schöne zu richten, um mit Elan und Tatendrang in die kommenden zwölf Monate gehen zu können. Nicht zu ergründen, was ärgert, sondern zu beleuchten, wofür man dankbar ist.
Im Rückblick stelle ich fest, dass es neben den außergewöhnlichen Erlebnissen (ich habe endlich meinen Traum vom Tandemsprung aus 4000 Metern Höhe verwirklicht) die vielen kleinen Dinge sind, auf die ich mit Dankbarkeit zurückblicken kann. Der Alltag, den ich bewältigen konnte. Die vielen kleinen Fortschritte, die ich für mich erzielen konnte, wie z.B. ein neuer erlernter Tanzschritt. Das eine oder andere neue Gericht, das ich probiert habe und seitdem nicht mehr missen möchte.
Natürlich könnte ich auch auf all das blicken, was nicht meinen Erwartungen entsprochen hat.
Gewichtsverlust? Stagnation.
Endlich die Millionen-Doller-Idee umgesetzt? Fehlanzeige.
Viele Fehler gemacht? Ohne Zweifel.
Doch sind es gerade auch die scheinbaren Misserfolge, die mich haben wachsen lassen. Sei es nun das nicht reduzierte Gewicht (ich könnte das auch einfach etwas gelassener sehen) oder die getätigten Fehler (alle machen Fehler). Sicherlich gibt es im Lebensverlauf so etwas wie „gute“ und „schlechte“ Jahre. Da geht es dem Einzelnen nicht anders als der Frankfurter Börse. Ich denke, dass die Kunst darin besteht, diese Bewertung nicht zu sehr an äußeren Umständen fest zu machen. Ob es nun gute oder schlechte zwölf Monate für mich waren, sollte weder von der Weltlage noch von anderen äußeren Ereignissen abhängen, die ich ohnehin nicht beeinflussen konnte.
So empfiehlt es sich, auch mit Kindern ins Gespräch zu kommen und ihren Blick auf die zurückliegende Zeit zu richten. Was waren besondere Erlebnisse? Worauf kann ich stolz sein? Was war neu für mich? Der ressourcenorientierte Blick auf das Vergangene stärkt junge Lerner für die Zukunft, fördert Selbstvertrauen und Reflexionsfähigkeit.
Allzu gern blicke ich in diesem Zusammenhang in die von Illustratorin Marie Reimann und mir erdachten Kinderbücher rund um „Die kleine Eins“ und ihre Zahlenfreunde. Gern schauen die Zahlen darauf zurück, wie sie sich kennenlernten. Zugleich wachsen sie mit jedem der mittlerweile vier Bücher ein kleines Stück über sich hinaus und bewältigen große Herausforderungen in spannenden Abenteuern. Was die namensgebende „Kleine Eins“ wohl in der Vorweihnachtszeit so treibt? Vermutlich backt sie ihren Zahlenfreunden gerade leckere Dreieck-Plätzchen, deren Rezept sie erstmals im dritten Band der Kinderbuchreihe entwickelte. Vielleicht erfreut es sie, dass ihre Abenteuer auch in diesem Jahr den Weg in die Schultüten zahlreicher Erstklässler fand und sich das eine oder andere Buch noch in den Nikolausstiefel oder den Tannenbaum verirren wird. Ebenso dürfte es sie glücklich und stolz machen, dass nunmehr auch das vierte Buch „Die kleine Eins und das Mengenkrokodil“ eine plattdeutsche und englische Übersetzung spendiert bekommen hat. Da fällt mir glatt ein, was ich in diesem Jahr verpasst habe: endlich einmal eigene Dreieck-Plätzchen kreieren und genüsslich verköstigen. Das erste Ziel für das neue Jahr ist gesteckt.
Noch einmal zurück zu den Dingen, auf die ich stolz bin. Mein großes Highlight war wohl tatsächlich der Sprung aus 4000 Metern. Statt immer nur davon zu reden, habe ich es diesmal wirklich umgesetzt und im Gegenzug eine unvergleichliche Erfahrung gewonnen. Blick und Fall aus großer Höhe lassen einen für einen kleinen Moment all die alltäglichen Sorgen und Nöte vergessen. Selten fühlte sich mein Kopf so frei und klar an. Ich erkannte, dass Träume dafür geschaffen wurden, um gelebt zu werden. Mag es noch so abgedroschen klingen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Leser, neben einer Zeit der Dankbarkeit und Einkehr im Dezember viel Kraft und gelebte Träume für das neue Kalenderjahr 2026. Setzen Sie zumindest einige lang gehegte Wünsche in die Tat um! Im Alltäglichen wie im Besonderen. So werden Sie am Ende des Jahres einige Erfahrungen gesammelt haben, auf die sie dankbar zurückblicken können.
Herzlichst
Ihr Felix Walk
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