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Kommt Sucht tatsächlich vom Suchen?

Kommt Sucht tatsächlich vom Suchen?
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Was ist Sucht, wie kommt es dazu und wie wirkt sie sich aus …?

Ein Mittel oder eine Substanz kann nur zum Suchtmittel werden, wenn sich unmittelbar nach dem Konsum eine Wirkung zeigt. Ansonsten wäre es kein Suchtmittel. Aber was passiert in meinem Kopf, wenn sich eine Suchterkrankung aufbaut?

Man sollte sich das Nervengeflecht, das unsere Emotionen, Ängste, Süchte und Gefühle erzeugt, bildlich einmal so vorstellen: Vor uns ist eine riesengroße Wiese, nur eben milliardenfach größer, als wir sie kennen. Alle Gedanken und Emotionen sind in einer Vielzahl von Pfaden in der Wiese. Diese Pfade sind die Verbindungen der Zellen untereinander. Jedes Gefühl, jeder Gedanke, Idee, Verlangen ist in einem oder mehreren Pfaden manifestiert. Das sind die Verknüpfungen. Umso intensiver der Gedanke oder das, was ich man sich merken will, umso ausgeprägter wird der Pfad, weil man ihn immer häufiger benutzt. Pfade, die man selten benutzt, erobert sich die Natur zurück. Erst eine Auffrischung, etwa durch eine Erinnerung prägt ihn wieder aus, wie ein fast zugewachsener Fußweg auf der Wiese, der von den Leuten neuerdings wieder vermehrt betreten wird.

Gedanken Ideen, Erinnerungen oder Ideologien, die man sehr oft benutzt, sind regelrechte befestigte Wege. Etwa Fanatismus oder die Liebe zu jemandem, der einem nahe steht. Hingegen bei Leuten, die man etwa im Urlaub kennen lernte und mit denen man eine schöne Zeit verlebte, ist der "Pfad" kurz nach dem Urlaub noch richtig tief ausgetreten. Vielleicht ruft man nach dem Urlaub sogar ein paar Mal an oder trifft sich sogar. Doch die Regel ist, dass man sich nach und nach wieder entfernt. Der Pfad wächst stetig weiter zu, bis er teilweise nur noch schemenhaft auf der Wiese zu erkennen ist.

Bei einer Suchterkrankung sind diese Pfade des Verlangens, der Organisation und Logistik des Suchtmittels, der Lüge und des Versteckens sowie der Bagatellisierung und des Selbstvormachens von Zuversicht, ausgeprägt, wie befestigte Straßen oder gar Autobahnen.

In meinem neuesten Buch bezieht sich einer der inhaltlichen Schwerpunkte auf den chronischen Alkoholismus.

Eine Therapie hilft den Betroffenen nur, die breiten Wege wieder zuzuschütten und vielleicht sogar mit Saatgut zu bestreuen. Doch die Disposition (oder besser: Der dunkle Bruder) bleibt stets in unmittelbarer Nähe, und zwar ein Leben lang!

Alles das, was therapeutisch angewendet wird, ist jedoch völlig sinnlos, wenn es bei den Suchtkranken innerlich nicht „klick“ gemacht hat und es sein Wille ist, dass diese Straßen, Wege und Pfade, die ihn seine Lebensqualität kostet, zuwachsen und zugewachsen bleiben. Einzig Einsicht und Verstehen seiner Krankheit gibt ihm die Chance, sich dauerhaft dagegen aufzubegehren und „Gras“ über sein Verderben wachsen zu lassen!

In meinem neuesten Buch „Die Politik-Paranoia“ bezieht sich einer der inhaltlichen Schwerpunkte auf den chronischen Alkoholismus. Hintergrund ist das Augenmerk der Leser*innen darauf zu lenken, dass irgendwas am Alkohol dran sein muss, wenn eine Gesellschaft förmlich danach lechzt und ihn verherrlicht.

Kurt (Curd) Nickel, Heilpädagoge, Auditor im QMS, Thrillerautor

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