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VNW-Direktor Andreas Breitner fordert Stützungsfonds für in Not geratene Wohnungsunternehmen

99/2022

Kiel. Die sozialen Vermieter haben einen Stützungsfonds für Wohnungsunternehmen gefordert, die auf Grund der hohen Heiz- und Gaskosten Liquiditätsschwierigkeiten haben.

„Die Vermieter geraten mehr und mehr in eine aussichtslose Situation“, sagt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). „Sie müssen die von Energieunternehmen in Rechnung gestellten massiv gestiegenen Energiekosten sofort bezahlen, bekommen das Geld aber erst mit der Heizkostenabrechnung im kommenden Jahr von den Mieterinnen und Mietern zurück. Fraglich ist dann, ob angesichts der Kostenwelle im Energieverbrauch, diese dann überhaupt beglichen werden können. Vor allem kleinere Unternehmen können dadurch in Finanznot geraten. Ihnen fehlt es aufgrund der explosionsartig gestiegenen Energiekosten schlicht an Liquidität. Einem nicht liquiden Unternehmen droht die Insolvenz. Wir brauchen rasch eine pragmatische und unbürokratische Lösung. Ein Stützungsfonds wäre so eine Lösung.“

Unterstützung von Kiels Bauministerin

Schleswig-Holsteins Bauministerin Sabine Sütterlin-Waack signalisierte auf einer Veranstaltung in Kiel Zustimmung zu der Idee von einem Stützungsfonds für Energie- und Wohnungsunternehmen und erklärte, sie wolle im Dialog mit dem Finanzministerium eine Lösung entwickeln. „Ich denke, dass mit der schleswig-holsteinische Investitionsbank oder der Bürgschaftsbank des Landes bereits Finanzinstitutionen vorhanden sind, die einen Stützungsfonds rasch auflegen können. Hilfe könnte als Darlehen gewährt werden und würde durch die betroffenen Wohnungsunternehmen auf Heller und Pfennig zurückgezahlt werden. Wir brauchen eine temporäre Unterstützung, um eine Schieflage von Wohnungsunternehmen zu vermeiden, und um schadlos durch die Energiekrise zu kommen“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner.

„Weder die Mieter noch die Vermieter hätten das hohen Energiepreisniveau zu verantworten“, so der VNW-Direktor weiter. „Das Problem liegt in dem hohen Anstieg der Preise für Heizenergie innerhalb kurzer Zeit. So wurden die Abschlagszahlungen für die Mieterinnen und Mieter Ende vergangenen Jahres auf der Basis seinerzeit geltender Energiepreise festgelegt.“ Inzwischen hätten die Energieunternehmen die Preise deutlich erhöht und Wohnungsunternehmen müssen in Vorkasse gehen. „Auf Grund gesetzlicher Regelungen dürfen Vermieter erst mit der nächsten Heizkostenabrechnung die Abschlagszahlungen erhöhen. Bis dahin bleiben sie auf den Mehrkosten sitzen.“

Vermieter können kurzfristig nichts an den Heizungen ändern

Nach den Worten von VNW-Direktor Andreas Breitner sind die Vermieter nicht in der Lage, kurzfristig an den Gebäuden oder Heizungen etwas zu ändern, um die aktuelle Krisensituation zu meistern. „Ein hydraulischer Abgleich der Heizung oder der Austausch alter gegen neue Heizkörper werden bereits im Rahmen von Instandhaltung und Modernisierung gemacht. Wer glaubt, das Ganze ließe sich über Nacht beschleunigen, der irrt leider.“

Im Übrigen fehlten qualifizierte Handwerker, die die Arbeiten umsetzen würden, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „Schon heute müssen unsere Unternehmen auf Handwerker monatelang warten. Zudem reicht es nicht, einfach Heizkörper auszutauschen. Notwendig sind überarbeitete Wärmekonzepte, die auch nicht von heute auf morgen erstellt werden können.“

2022/08/16

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 407 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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