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Pflegepolitischer Jour Fixe der VdPB im Bundestag: Wo sind die neuen Rollenprofile für Pflegefachpersonen?

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Pflegepolitischer Jour Fixe der VdPB im Bundestag: Wo sind die neuen Rollenprofile für Pflegefachpersonen? VdPB veranstaltet 3. Pflegepolitischen Jour Fixe im Deutschen Bundestag / Profession Pflege fordert Bewegung bei der Kompetenzerweiterung / Vorbehaltsaufgaben als Basis weiterer Professionsentwicklung konsequent umsetzen

München, 13.12.2023 – Bereits zum dritten Mal hatte die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) am gestrigen Dienstag Abgeordnete zu einem Pflegepolitischen Jour Fixe geladen, um einerseits aus pflegefachlicher sowie -rechtlicher Perspektive die Problemfelder der aktuellen Gesundheits- und Pflegepolitik sowie denkbare Lösungsangebote zu diskutieren und andererseits auch Impulse zur politischen Umsetzung zu liefern. Insbesondere die Entwicklung der Profession Pflege durch die Schaffung neuer Rollenprofile und die deutliche Erweiterung der Kompetenzen von Pflegefachpersonen standen beim 3. Pflegepolitischen Jour Fixe im Deutschen Bundestag in Berlin im Fokus der hochkarätig besetzten Diskussionsrunde.

Begrüßt wurden die Teilnehmenden von der CSU-Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner, die nicht nur selbst Pflegefachperson, sondern auch Mitglied der VdPB ist. Ihre Botschaft galt den parlamentarischen Kolleginnen und Kollegen ebenso wie den Pflegenden selbst: Es könne nicht sein, dass so vielen gut ausgebildeten Menschen mit der Bereitschaft, Verantwortung in der Gesundheitsversorgung zu übernehmen, nicht erlaubt werde, zu tun, wozu sie ausgebildet seien und auch die Fähigkeiten hätten. VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner schloss sich der Mahnung an: „Die aktuellen Daten zeigen, dass im Jahr 2027 mehr Pflegende altersbedingt aus dem Beruf ausscheiden, als durch die Pflegeausbildung neue Fachpersonen in die Pflegepraxis starten werden. Wenn wir den Personalnotstand jetzt schon als dramatisch erleben, erreicht die Situation in drei Jahren katastrophale Ausmaße, die wir als Gesellschaft nur werden bewältigen können, wenn wir jetzt die richtigen Schritte wählen und konsequent einleiten.“

Über Parteigrenzen hinweg bestand Einigkeit in der Forderung nach Selbstverwaltungsorganen der Profession Pflege, die einerseits der Pflege zu einer starken Stimme verhelfen in einem Gesundheitswesen, dessen größte Berufsgruppe die Pflegenden darstellen, andererseits aber auch für ein einheitliches berufliches Selbstverständnis und Rollenverständnis innerhalb der Profession sorgen müssen. Pflegerechtler und VdPB-Justiziar Prof. Dr. Thomas Klie, der die Diskussion moderierte, betonte die Notwendigkeit der „Selbstaufklärung“ der Profession – die berufsrechtliche Grundlage, die der Gesetzgeber mit der Definition der Vorbehaltsaufgaben im Pflegeberufegesetz gelegt habe, sei in ihrer umfassenden Relevanz für die Rolle der Pflege im interprofessionellen Kontext noch nicht vollständig von den Pflegefachpersonen selbst erfasst und in der Realität des Pflegealltags angekommen. Dabei wies Klie ausdrücklich darauf hin, dass Vorbehaltsaufgaben keineswegs bedeuten würden, die Abstimmung mit anderen Berufsgruppen einzustellen. Vorbehaltsaufgaben entfalten ihre qualitätssichernde Wirkung in der Versorgung nur im Rahmen eines interprofessionellen Prozesses, in den auch die jeweiligen Assistenzberufe einbezogen sind. Dabei sei die Profession Pflege als gleichrangig zur Medizin und eben nicht im Rang einer ärztlichen Assistenz zu betrachten, so Klie. Dessen müssten sich jedoch vorrangig die Pflegenden selbst bewusst werden. Das müsse sich aber auch beispielsweise in einer berufsrechtlich legitimierten Vertretung der Pflege im Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) widerspiegeln.

VdPB-Präsident Sigl-Lehner brachte in dem Zusammenhang die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie ins Spiel, die sich an die eigene Profession richten müsse, aber auch andere Berufsgruppen wie beispielsweise Ärztinnen und Ärzte überzeugen könne, dass neue Kompetenz- und Rollenprofile für beruflich Pflegende nicht nur der personellen Ressourcenschonung dienen, sondern zugleich einen positiven Effekt auf die Versorgungsqualität sowie die Patienten- und Bewohnersicherheit haben werden. „Es geht in erster Linie darum, Pflegefachpersonen einen verantwortlichen Einsatz aller ihrer beruflichen Fähigkeiten und Kompetenzen zu ermöglichen und Rechtssicherheit zu schaffen, denn Pflegefachpersonen übernehmen heute schon vielfach Tätigkeiten, die der Heilkunde zuzuordnen sind. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Schaffung des neuen Berufsbilds der Community Health Nurse und eine konsequente Regelung der Heilkundeausübung und -übertragung wären aktuell die richtigen Signale an die Profession. Die VdPB ist bereit, diese Schritte mit ihrer Expertise zu begleiten und zur Umsetzung zu verhelfen.“

Die VdPB

Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und ein unabhängiges Sprachrohr von und für professionelle Pflegekräfte in Bayern. Die VdPB wurde 2017 auf Grundlage des vom Bayerischen Landtag verabschiedeten Pflegendenvereinigungsgesetz gegründet und hat unter anderem die Aufgabe, die Qualität der Pflege weiterzuentwickeln – sowohl im Interesse der Berufsgruppe als auch für die Versorgungssicherheit für die Menschen in Bayern. Dazu wirkt die VdPB an Gesetzgebungsverfahren mit und vertritt die Pflegenden in Gremien wie beispielsweise dem Landespflegeausschuss. Zudem berät sie ihre Mitglieder kostenlos in berufsrechtlichen, berufsethischen und fachlichen Fragen und engagiert sich für die Fort- und Weiterbildung der beruflich Pflegenden. Die VdPB ist außerdem die für die Registrierung der Praxisanleitungen in der Pflege und die Erfassung der Fortbildungsnachweise für Praxisanleitungen zuständige Behörde. Seit dem 01. Januar 2021 ist die VdPB auch zuständig für die Regelung der pflegerischen Weiterbildung nach AVPfleWoqG. Die Mitgliedschaft in der VdPB ist für professionell Pflegende freiwillig und kostenlos. Präsident der VdPB ist Georg Sigl-Lehner.

Vereinigung der Pflegenden in Bayern KöR
Prinzregentenstraße 24
80538 München 
info@vdpb-bayern.de

Präsident: Georg Sigl-Lehner
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