Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ)
Bildungsagenda NS-Unrecht
Zweite Förderperiode startet, bis 30. November Ideen für innovative Projekte einreichen
Berlin (ots)
Das vom Bundesministerium der Finanzen (BMF) und der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) initiierte Förderprogramm Bildungsagenda NS-Unrecht startet in seine zweite Förderperiode. Bis zum 30. November 2025 können sich Organisationen mit ihren Projektideen bewerben. Gefördert werden Projekte der non-formalen historisch-politischen Bildung zum NS-Unrecht. Für das Jahr 2026 stehen 9 Millionen Euro für Projekte zur Verfügung.
Die Relevanz des Programms unterstreichen die Befunde der aktuellen MEMO-Studie zum Status quo der Erinnerungskultur in Deutschland: Erstmals zeigt sich mehr Zustimmung als Ablehnung zu einem "Schlussstrich" unter die NS-Zeit (38,1 % Zustimmung gegenüber 37,2 % Ablehnung). Zugleich geben 63,3 % der Befragten an, wenig oder gar nichts über NS-Verbrechen am eigenen Wohnort zu wissen. Diese Befunde verweisen auf Wissenslücken und unterstreichen den Bedarf an wirksamer außerschulischer Bildung zum nationalsozialistischen Unrecht.
Im Fokus der Förderung stehen Projekte der historisch-politischen Bildung in außerschulischen Formaten zur Geschichte des Nationalsozialismus und deren zeitgemäße Vermittlung - etwa durch Workshops, digitale Anwendungen, Ausstellungen, künstlerische oder biografische Zugänge oder die Einbindung von Zeitzeug:innen, Testimonials und Nachkommen ermöglichen.
Ziel ist es, vorrangig jüngeren Generationen faktenbasiertes historisches Wissen über das NS-Unrecht - besonders aus Sicht der Opfer- und Verfolgtengruppen - zu vermitteln, Ursachen und Folgen der nationalsozialistischen Verbrechen zu verdeutlichen und historisches Bewusstsein zu stärken.
In der ersten Förderperiode der Bildungsagenda NS-Unrecht von 2021 bis 2025 wurden europaweit 76 Projekte gefördert. Diese Projekte wurden vielfach prämiert, etwa mit dem Grimme Online Award und dem DigAMus Award.
Dr. Andrea Despot, Vorstandsvorsitzende der Stiftung EVZ, zum Start der neuen Förderperiode: "Mit der Bildungsagenda NS-Unrecht holen wir Erinnerung faktenbasiert, empathisch und wirksam in die Gegenwart. Wir fördern neue, partizipative Projekte, die zeigen, dass Geschichte mehr ist als Vergangenheit - sie ist der Schlüssel zum Verstehen gesellschaftlicher Verantwortung heute. Im Mittelpunkt stehen die aktive Einbindung junger Menschen, digitale Lernformen und die Sichtbarmachung bislang marginalisierter Opfergruppen."
Vor der Einreichung von Projektskizzen bietet die Stiftung EVZ Online-Beratungstermine am 29. Oktober 2025, 13-14 Uhr, und am 13. November 2025, 15-16 Uhr, an. Zur Anmeldung: Anmeldung Beratungsgespräche Bildungsagenda NS-Unrecht
Über die Stiftung EVZ
Auftrag der Stiftung EVZ ist es, die Erinnerung an das Unrecht der nationalsozialistischen Verfolgung lebendig zu halten, die daraus erwachsende Verantwortung im Hier und Heute anzunehmen und die Zukunft aktiv zu gestalten. Zentrales Motiv der Stiftungsgründung im Jahr 2000 war die Auszahlung humanitärer Ausgleichsleistungen an ehemalige Zwangsarbeiter:innen des NS-Regimes - ein Meilenstein der deutschen Aufarbeitung. Heute fördert die Stiftung über ihre Handlungsfelder Bilden und Handeln Projekte und Aktivitäten, die den Überlebenden nationalsozialistischer Verfolgung, der Völkerverständigung und der Stärkung von Menschenrechten dienen.
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