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Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV)

BLLV-PM Nr. 10: "Erfolg mit Einschränkungen: Schulleitungen in Bayern sehen positive Entwicklungen bei der Digitalisierung""

Ein Dokument

Anbei erhalten Sie die aktuelle Pressemitteilung "Erfolg mit Einschränkungen: Schulleitungen in Bayern sehen positive Entwicklungen bei der Digitalisierung"

Für Rückfragen und zusätzliche Informationen stehe ich Ihnen sehr gerne zur Verfügung!

Viele Grüße

Robert Schwarzenböck

Teamleiter Kommunikation

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Pressemitteilung

Nr. 10 / München, 25.05.2023

VBE-Umfrage zum Thema Digitalisierung

Erfolg mit Einschränkungen: Schulleitungen in Bayern sehen positive Entwicklungen bei der Digitalisierung

München – Seit 2018 beauftragt der Verband Bildung und Erziehung (VBE) das Sozialforschungsinstitut forsa mit der Durchführung der repräsentativen Berufszufriedenheitsumfrage unter Schulleitungen. Ein Schwerpunkt der Umfrage des Jahres 2022 war der Themenbereich Digitalisierung. 1.308 Schulleitungen haben ihre Einschätzungen zur digitalen Ausstattung ihrer Schule abgegeben, 250 davon kamen aus Bayern. Die Digitalisierung in Bayern kommt zügig voran, auch wenn beispielsweise die Versorgung mit Breitbandinternet und WLAN weiter ausgebaut werden muss. 75 Prozent der Schulleiterinnen und Schulleiter gaben an, in allen Klassen- und Fachräumen Breitbandinternet und WLAN verfügbar zu haben. Das ist ausbaufähig, auch weil die Bandbreite oft nur für eine begrenzte Anzahl von Nutzern ausreicht. Bei der Versorgung mit Dienstgeräten für alle Lehrkräfte hinkt Bayern im Deutschlandvergleich hinterher.

Drei Viertel der Schulen verfügten laut forsa-Umfrage zu Beginn des laufenden Schuljahres über Zugang sowohl zu Breitbandinternet als auch WLAN. Das Kultusministerium sprach im April 2023 sogar von 99 Prozent aller Schulen im Freistaat, die über schnelles Internet verfügen. Auch wenn diese Zahl etwas hoch gegriffen wirkt: Das Kultusministerium selbst schränkte dazu ein, dass die Bandbreite bei weitem nicht immer für mehrere Klassen oder gar die ganze Schule ausreiche. Aus Sicht des BLLV gilt es, die Lücken möglichst schnell zu schließen, auch um einzelne Schulen und damit auch Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler an schlechter angebundenen Schulen nicht zu benachteiligen.

Auch bei der Hardware-Ausstattung geht es weiter voran, allerdings hinkt Bayern teils etwas hinterher. Nur 51 Prozent der Befragten in Bayern gaben an, dass für alle Lehrkräfte Dienstgeräte verfügbar seien. Deutschlandweit sind dies 68 Prozent. Besser ist die Versorgung der Klassen: Nur sieben Prozent gaben an, über keine Klassensätze an Laptops, Tablets oder Smartphones für die Schülerinnen und Schüler zu verfügen. 2021 waren dies noch 15 Prozent. Allerdings verfügen nur acht Prozent der Schulen über die entsprechende Ausstattung für alle Klassen.

Technische Ausstattung ist noch keine Digitalisierung

Der Frage der technischen Ausstattung auf der einen Seite steht die Frage der Digitalisierung auf der anderen Seite gegenüber. Dazu Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV: „Die technische Ausstattung macht noch keine Digitalisierung und schon gar keinen Unterricht. Viel ist hier vorangegangen in den letzten Jahren und die Lehrerinnen und Lehrer nehmen die Aufgabe der Digitalisierung an. Wir müssen uns aber bewusst sein, dass das Studium immer noch nicht angemessen auf den Einsatz digitaler Geräte im Unterricht vorbereitet. Entsprechend hoch sind die Teilnehmerzahlen an adäquaten Fortbildungsangeboten und genau das zeigt, dass wir die Herausforderung annehmen, dass die Lehrerinnen und Lehrer bereit sind, voranzugehen und Schule in eine digitale Zukunft zu tragen. Und das, obwohl sich die Kolleginnen und Kollegen angesichts des enormen Lehrermangels jede einzelne Stunde Fortbildung wirklich aus dem Fleisch schneiden müssen. Wir müssen diesen Weg aber alle gemeinsam gehen und wir müssen die Digitalität strukturell verankern: Wir brauchen die Ausbildungsangebote, wir brauchen den Support und wir müssen Eltern, Schüler und Schülerinnen auf den Weg mitnehmen.“

Digitale Strukturen sicherstellen

In der aktuellen Umfrage wurden die Schulleitungen erstmals dazu befragt, ob der Support der technischen Infrastruktur durch externe Dienstleister oder zusätzliche personelle Ressourcen gewährleistet sei. Immerhin 72 Prozent der Schulleitungen konnten dies bejahen – sechs Prozent mehr als im gesamtdeutschen Durchschnitt. Allerdings haben weiterhin 25 Prozent der Schulen keinen entsprechenden technischen Support. 18 Prozent der befragten Schulleiterinnen und Schulleiter gaben außerdem an, dass nicht für alle Lehrkräfte an der eigenen Schule dienstliche E-Mail-Adressen verfügbar sind.

Dazu Antje Radetzky, Leiterin der Abteilung Berufswissenschaft im BLLV: „In vielen Bereichen der Digitalisierung steckt der Teufel im Detail. So bestehen bei der Nutzung von Dienstgeräten oft noch datenschutz- und urheberrechtliche Hürden oder Unsicherheiten – beispielsweise zu Schülerdaten oder Softwarelizenzen. Außerdem muss die Verfügbarkeit von Mail-Accounts ebenso sichergestellt sein wie die Ressourcen für den technischen Support, den die Lehrkräfte nicht mal eben nebenbei leisten können. Hier hat der Freistaat Bayern sich kürzlich dazu bereiterklärt, dauerhaft 50 Prozent der Kosten für die technische Wartung und die Systempflege der schulischen IT-Infrastruktur zu tragen. Das ist natürlich ein begrüßenswerter Vorstoß. Allerdings müssen wir abwarten, ob eine unbürokratische und effektive Umsetzung gelingt und wie der technische Support in Zukunft gestaltet wird. Bislang hapert es oft noch mit der praktischen Unterstützung an den Schulen. Das heißt dann konkret, dass beispielsweise technische Dienstleister nicht vor Ort sitzen und wir bei Systemfehlern oder Ausfällen viel zu lange warten müssen. Hier könnten andere Ausschreibungsverfahren oder praktische Lösungen wie ein ‚IT-Hausmeister‘ vor Ort vieles verbessern – Letzteres scheitert aber beispielsweise meist an den Kosten.“

Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) ist mit über 67.000 Mitgliedern der größte Bildungsverband in Bayern. Er vertritt Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten sowie Beschäftigte in der Schulverwaltung und in den Sozial- und Erziehungsberufen. Das Credo des BLLV: Lehrerinnen und Lehrer sind die Experten der Praxis. Sie nehmen eine herausragende pädagogische und gesamtgesellschaftliche Verantwortung wahr.

Der BLLV ist Meinungsführer und Reformmotor in der bayerischen Bildungspolitik. Mit seinen progressiven Positionen zu Themen wie Bildungsgerechtigkeit, Inklusion, individueller Förderung und Demokratiepädagogik unterstreicht er die zentrale gesellschaftspolitische Bedeutung von Bildung im 21. Jahrhundert. Grundlage dieser Programmatik des BLLV ist ein ganzheitliches Menschenbild und Bildungsverständnis: Bildung ist Förderung des jungen Menschen mit Herz, Kopf und Hand. Mehr Informationen finden Sie unter www.bllv.de.

V.i.S.d.P.: Simone Fleischmann; Kontakt: BLLV-Pressereferat, Telefon: (089) 72 1001-28, pressereferat@bllv.de

Robert Schwarzenböck
Teamleiter Kommunikation

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