Traditionelle „Teetied“ in der Reha
Traditionelle „Teetied“ für Patient:innen
Dr. Becker Klinik Norddeich für ostfriesische Teezeremonie zertifiziert
Vier Mitarbeiterinnen der Dr. Becker Klinik Norddeich haben sich im Ostfriesischen Teemuseum in Norden zur traditionellen Teezeremonie weitergebildet. Damit kann die psychosomatische und orthopädische Rehaklinik ihren Patient:innen die zertifizierte „Teetied“ regelmäßig anbieten.
Norddeich, 28.10.2025: 2016 hat die UNESCO die ostfriesische Teekultur als immaterielles Kulturerbe anerkannt. „Der Tee gehört für uns Ostfriesen zum Alltag einfach dazu“, sagt auch Kathrin Ippen, Hausdame der Dr. Becker Klinik Norddeich. „Zu Hause bekommen Besucher als allererstes eine Tasse Tee.“ Das bedeutet Gastfreundlichkeit und Gemütlichkeit. „Das wollen wir unseren Patientinnen und Patienten vermitteln. Die meisten interessieren sich sehr für die ostfriesische Landschaft und Kultur. Daher freuen wir uns, ihnen nun auch eine klassische Teetied bieten zu können“, so Ippen. Jeder Termin mit rund 25 Teilnehmenden in der Cafeteria dauert ca. 30 bis 45 Minuten. Er beinhaltet Theorie und Praxis. Den Tee servieren die Expertinnen in speziellem ostfriesischen Teegeschirr. Das kommt so gut an, dass die Klinik das Angebot mittlerweile fest in ihr klinisches Setting integriert hat.
Vier Klinikmitarbeitende in der Teezeremonie weitergebildet
„Wir pflegen schon viele Jahre enge Kontakte zu unserem Teemuseum mitten in Norden. Mit Ausstellungsvitrinen bei uns im Foyer motivieren wir die Patientinnen und Patienten, es zu besuchen“, sagt die Hausdame. Immer wieder seien Vertreter:innen für die Teezeremonie in die Klinik gekommen. So entstand die Idee, Kolleg:innen dafür auszubilden. Im Januar fand die vierstündige Schulung inklusive Verkostung und Museumsbesuch statt. „Jetzt können wir die Teetied auch unabhängig umsetzen“, freut sich Kathrin Ippen.
Sie und drei andere Kolleginnen waren dem Aufruf im Intranet, dem „Wattweb“ gefolgt. Sie alle stammen aus der Gegend und sind mit der Tradition aufgewachsen. „Trotzdem habe ich noch Neues gelernt, z. B. über das spezielle Porzellan“, sagt Martina Eilers, selbst passionierte Teetrinkerin. Ein Geheimnis des guten Geschmackes sei u. a. das weiche Wasser der Gegend. Das nehme sie sogar nach Möglichkeit zu Ausflügen mit, um ihren Tee in gewohnter Qualität zu genießen. „Deshalb trinkt der Ostfriese auch so viel Tee – weil er hier einfach gut schmeckt“, schmunzelt Frau Eilers. Die ehemalige Mitarbeiterin der Patientenabrechnung ist im September nach 27 Jahren bei Dr. Becker in Rente gegangen. Für die Teezeremonie bleibt sie der Klinik erhalten und wird diese künftig einmal in der Woche anleiten.
Knisternder Kandis und Einschenkritual für Entschleunigung auf Ostfriesisch
Über die ostfriesische Tradition gibt es für die Patienten:innen noch viel mehr zu lernen. „Viele wissen z. B. nicht, was das sogenannte alte Ostfriesenrecht ist“, erklärt Kathrin Ippen. „Mindestens drei Tassen Tee bekommt der Gast hier. Wenn er vorher den Löffel in der Tasse stehen lässt, signalisiert das den Gastgebern, dass sie nicht mehr nachschenken sollen.“ Nur diesen Zweck erfüllt der Löffel. Die ostfriesische Teemischung aus Schwarzteesorten wird zwar mit Sahne und Kandis getrunken. Die Ostfriesen verrühren diese Zutaten aber nicht. „Zuerst kommt der Kandis in die Tasse. Der knistert immer so schön, wenn die Tasse bis zur Hälfte aufgegossen wird“, berichtet Martina Eilers. Als nächstes schenkt sie traditionell die Sahne ein. „Und zwar entgegen dem Uhrzeigersinn. Damit halten wir symbolisch die Zeit an.“ So ergeben sich automatisch drei Schichten: eine sahnig-milde Schicht ganz oben, den reinen kräftigeren Tee aus der Mitte und den süßen Bodensatz.
Da das Ritual entschleunigend wirkt und das Genussempfinden fördert, ist es bei den psychosomatischen Patient:innen Teil des Therapieprogramms. Sie alle können einmal während ihres Aufenthaltes an der Teezeremonie teilnehmen. „Dabei nehmen sie Wissen und Inspiration mit nach Hause. Selbst wenn sie nicht die traditionelle Ostfriesenmischung zubereiten, wird ihnen der bewusste Genuss guttun“, sind sich Kathrin Ippen und Martina Eilers einig. Und wer seinen Tee lieber mit Honig genießt, der kann den eigens in der Klinik produzierten süßen Sirup genießen. Im Frühjahr und Sommer hat ein Bienenvolk sein Zuhause im klinikeigenen Garten direkt hinterm Deich. Der Imker bietet in dieser Zeit auch Vorträge zur Herstellung und Geschichte an.
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Teeglossar
Koppke = Teetasse
Treckpott = Teekanne
Kluntje = Stück weißer Kandis
Rohmlepel = Sahnelöffel
Krintstuut = Korintenstuten (beliebtes Gebäck zum Tee)
Dree Koppkes Tee is Oostfreesenrecht. = Drei Tassen Tee sind Ostfriesenrecht.
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Dr. Becker Klinik Norddeich
Die Dr. Becker Klinik Norddeich ist eine Einrichtung für orthopädische und psychosomatische Rehabilitation. Insgesamt behandeln die rund 200 Mitarbeitende unterschiedlicher Fachrichtungen rund 3.500 Patient:innen jährlich. Direkt an der Nordsee in attraktiver Lage, bietet die Klinik den Patient:innen wirksame Therapie und Regeneration in einem einzigartigen Klima. Die gesundheitsfördernde, immunstimulierende Meeresluft mit ihrem hohen Feuchtigkeits-, Jod- und Salzgehalt unterstützt dabei durch die Aktivierung von Selbstheilungskräften den Gesundungsprozess. Die Dr. Becker Klinik Norddeich bietet Rehabilitationsleistungen für Patient:innen aller Kassen, Rentenversicherer und Berufsgenossenschaften sowie für Privatpatient:innen, Beihilfeempfänger:innen und Selbstzahler:innen an. www.dbkg.de/klinik-norddeich
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Mit freundlichen Grüßen Stefanie Zerres PR-Redakteurin Dr. Becker Klinikgruppe Telefon: 0221 93 46 47-22 E-Mail: szerres@dbkg.de Adresse: Parkstraße 10, 50968 Köln Dr. Becker Klinikgesellschaft SE & Co. KG, Amtsgericht Köln, HRA 12820, vertreten durch die Dr. Becker Klinikverwaltung SE, Amtsgericht Köln, HRB 115208, vertreten durch den Vorstand: Sandra Bothur (Vors.), Tobias Hummel, Bastian Liebsch #Sinnovativ arbeiten bei Dr. Becker: Unsere aktuellen Stellenangebote finden Sie auf unserem Karriereportal. Für hautnahe Dr. Becker Insights schauen Sie gerne auf unsere Website und Social-Media-Kanäle.

