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SOS-Kinderdorf: Offener Brief fordert substanzielle Soforthilfen für die Ärmsten

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SOS-Kinderdorf fordert in einem offenen Brief gemeinsam mit 16 Verbänden, Gewerkschaften und Organisationen zügige substanzielle Hilfen für die Ärmsten. Vor allem die Bekämpfung der Kinderarmut muss endlich vorangebracht werden: „Kinderarmut hat zu viele Gesichter. An erster Stelle steht die finanzielle Grundversorgung – Die Pandemie zeigt die verschärften Ungleichheiten deutlich auf. Ein Sofortzuschlag bekämpft Kinderarmut und ist ein erster Schritt hin zu einer Kindergrundsicherung. Besonders wichtig ist es, die verletzlichsten Familien direkt aus der Armut zu holen“, erklärt Prof. Dr. Sabina Schutter, Vorstandsvorsitzende des SOS-Kinderdorf e.V.

Sehr geehrte Damen und Herren,

SOS-Kinderdorf fordert im Bündnis mit 16 anderen Organisationen zügige substanzielle Hilfen für die Ärmsten und die schnelle Umsetzung des angekündigten Sofortzuschlags zur Bekämpfung von Kinderarmut.

Beste Grüße,

Magdalena Tanner

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Offener Brief an Bundesregierung: Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände und Jugendorganisationen fordern substanzielle Soforthilfen für die Ärmsten

München, 15. Februar 2022. Angesichts dauerhaft hoher Preissteigerungsraten und pandemiebedingter Mehrausgaben appellieren Vertreter*innen von 17 bundesweiten Organisationen, darunter der Deutsche Gewerkschaftsbund, Wohlfahrts- und Sozialverbände wie der Paritätischen Gesamtverband und die Diakonie Deutschland und Kinderrechts- und Jugendorganisationen wie SOS-Kinderdorf e.V., der Deutsche Kinderschutzbund und der Deutsche Bundesjugendring, in einem offenen Brief an die Ampel-Koalition, zügig gezielte und substanzielle Hilfen für die Ärmsten zu beschließen.

In dem Brief, den auch die Jusos und Grüne Jugend unterzeichnet haben, erinnern die Verfasser*innen die Bundesregierung an ihr Versprechen eines Sofortzuschlags für von Armut betroffene Kinder im Koalitionsvertrag und weisen auf die ohnehin unzureichenden Regelsätze für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Systemen der Grundsicherung wie Hartz IV hin.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Inflation und finanziellen Belastungen durch die Pandemie verschärfe sich „die Not von Menschen, die auf existenzsichernde Leistungen wie Hartz IV angewiesen sind”, heißt es in dem Brief. Daher sei es „allerhöchste Zeit, armutspolitisch gegenzusteuern”. „Mit großer Sorge” nehme man wahr, „dass der im Koalitionsvertrag angekündigte Sofortzuschlag für von Armut betroffene Kinder auf sich warten lässt und bisher keine Schritte unternommen wurden, um alle Beziehenden von Grundsicherungsleistungen zu unterstützen”. Es könne „nicht sein, dass ausgerechnet die Ärmsten wieder einmal auf der Strecke bleiben”.

Prof. Dr. Sabina Schutter, Vorstandsvorsitzende von SOS-Kinderdorf e.V., erklärt: „Kinderarmut hat zu viele Gesichter. An erster Stelle steht aber die finanzielle Grundversorgung – die Pandemie zeigt die verschärften Ungleichheiten deutlich auf. Diese Ungleichheiten begleiten Kinder bis ins Erwachsenenalter und führen zu Benachteiligungen und weniger Chancen auf echte gesellschaftliche Teilhabe. Im neuen Kinder- und Jugendstärkungsgesetz wurde das Ziel einer selbstbestimmten Persönlichkeit verankert. Die Bundesregierung muss deshalb ihre Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag sofort umsetzen: Ein Sofortzuschlag bekämpft Kinderarmut und ist ein erster Schritt hin zu einer Kindergrundsicherung. Besonders wichtig ist es, die verletzlichsten Familien direkt aus der Armut zu holen: Alleinerziehende und Familien mit Migrationshintergrund sind seit Jahren besonders von Armut betroffen, ihnen muss unsere besondere Aufmerksamkeit zukommen.“

Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, erläutert zur Initiative für den Brief: „Wer Kinderarmut den Kampf ansagt und Soforthilfe verspricht, muss auch genau das liefern: Leistungen, die umgehend und wirklich substanziell helfen. Wir werden diese Bundesregierung auch und besonders daran messen, dass sie endlich armutspolitisch in die Offensive geht. Dazu gehört es zwingend, Geld in die Hand zu nehmen, um die Ärmsten in dieser Gesellschaft wirksam zu entlasten.”

Zum Hintergrund: Im Koalitionsvertrag der Ampel heißt es, dass bis zur tatsächlichen Einführung der Kindergrundsicherung von Armut betroffene Kinder, die Anspruch auf

Leistungen gemäß SGB II, SGB XII oder Kinderzuschlag haben, mit einem Sofortzuschlag abgesichert werden sollen. Wirtschafts- und Energieminister Robert Habeck hatte zudem Anfang des Jahres Unterstützungszahlungen beim Wohngeld und Hartz IV angekündigt. Mit dem Kabinettsbeschluss eines Heizkostenzuschusses vom 2. Februar wurde diese Ankündigung für Beziehende von Wohngeld umgesetzt. Weitere armutspolitische Maßnahmen wurden durch die Bundesregierung bisher nicht beschlossen.

SOS-Kinderdorf e.V.
Magdalena Tanner
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Renatastraße 77
80639 München
Telefon +49 89 12606 269
Mobil +49 170 375 8107

magdalena.tanner@sos-kinderdorf.de

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Dokument:  SOS-Kinderdorf_Offen~ür die Ärmsten.docx
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