Bundesverband Osteopathie e. V. - BVO
Faszien – das unsichtbare Netz im Organismus
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Faszien gelten als das verborgene Netzwerk unseres Körpers – und rücken in der Medizin wie auch in der Osteopathie zunehmend in den Fokus. Doch was genau sind Faszien, warum können sie Schmerzen verursachen und wie lassen sie sich gesund halten? Die beiden erfahrenen Experten Kristin Adler und Andreas Benitez geben Einblicke in die Bedeutung der Faszien und erklären, welche Rolle sie in der ganzheitlichen Behandlung spielen.
„Faszien – ein Wort, das man immer häufiger hört und das bei vielen unserer Patienten immer noch einen fragenden Blick auslöst“, sagt Andreas Benitez, Heilpraktiker und Physiotherapeut mit abgeschlossener Osteopathie-Ausbildung.
Bei Faszien handelt es sich um ein feines, bindegewebsartiges Netz, das Muskeln, Organe und Knochen umhüllt und den gesamten Körper miteinander verbindet. Dieses Netzwerk sorgt dafür, dass wir uns geschmeidig bewegen können. Gerät es aus dem Gleichgewicht, kann das Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen verursachen. „Die Faszien haben in der Osteopathie eine zentrale, fast fundamentale Bedeutung. Sie sind nicht nur passives Bindegewebe, sondern ein lebendiges, sensorisch aktives Netzwerk, das den ganzen Körper durchzieht“, erklärt Heilpraktikerin und Physiotherapeutin Kristin Adler, die in eigener Praxis für Physiotherapie, Osteopathie und Naturheilkunde in Hannover tätig ist.
Faszien sind mehr als nur Hüllen
Lange galten Faszien lediglich als passive Umhüllung von Muskeln. Heute weiß man: Sie sind ein sensibles Sinnesorgan. Faszien enthalten zahlreiche Rezeptoren, die Druck, Spannung und Bewegung registrieren – und sie können sogar Schmerzen verursachen. Verspannungen, Rückenschmerzen oder Einschränkungen an weit entfernten Körperstellen können mit Problemen im Fasziengewebe zusammenhängen.
Osteopathie unterstützt die Beweglichkeit der Faszien
In der osteopathischen Behandlung stehen Faszien im Mittelpunkt. Durch sanfte, manuelle Techniken können Verklebungen gelöst und Spannungen abgebaut werden. Das kann nicht nur lokal Beschwerden beeinflussen, sondern sich auch positiv auf andere Körperregionen auswirken.
„Die Faszientherapie ist daher ein unverzichtbarer Teil der osteopathischen Behandlung und häufig ein sehr wirkungsvolles Mittel bei Beschwerden“, betont Benitez.
Bewegung und Flüssigkeit halten Faszien fit
Neben einer osteopathischen Behandlung können alle selbst etwas für ihre Faszien tun: Viel trinken, vielseitige Bewegung und kleine Pausen im Alltag unterstützen das fasziale Netzwerk. Denn: Faszien brauchen Flüssigkeit und Bewegung, um ihre Aufgaben als Gleitlager, Versorgungsnetz und Formgeber zu erfüllen.
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Praxisbeispiel: Bauchverklebung und Kopfschmerzen
Nach einer Operation im Bauchraum, etwa einer Blinddarm-OP oder bei einer Kaiserschnittnarbe, können sich Narben und Verklebungen bilden. Diese beeinflussen das Zwerchfell, das über Faszien mit Wirbelsäule, Nacken und Kopf verbunden ist. So können Spannungen aus dem Bauchbereich bis in den Kopf weitergeleitet werden und dort Spannungskopfschmerzen begünstigen. Eine osteopathische Behandlung setzt genau an diesen Verklebungen an und kann dazu beitragen, die Beweglichkeit des Gewebes zu verbessern und Spannungen zu reduzieren.
Was die Osteopathie noch leisten kann, erzählen und erklären unsere Experten in unserem Podcast „Nachgefragt…“ ► bit.ly/BVO-Podcast.
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Christine Berek, 1. Vorsitzende | Vereinsregister Hof Nr. VR 200394



