Alle Storys
Folgen
Keine Story von Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) mehr verpassen.

Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP)

BDP-Pressemitteilung zum Internationalen Tag der Kinderrechte 2025

BDP-Pressemitteilung zum Internationalen Tag der Kinderrechte 2025
  • Bild-Infos
  • Download

2 Dokumente

Pressemitteilung zum Internationalen Tag der Kinderrechte 2025

Dringender Appell des BDP: Investitionen in Kinder und Jugendliche jetzt – Bildung und Wohlbefinden sind auf einem historischen Tiefststand

Brandbrief des Verbandes zum Internationalen Tag der Kinderrechte 2025 an die Mitglieder des Deutschen Bundestages, der Bundesregierung und der Landesregierungen

Berlin, 20.11.2025: Die jüngsten Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2025 sowie auch der frisch veröffentlichte UNICEF-Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland sind alarmierend und liefern besorgniserregende Zahlen. Laut IQB-Bildungstrend erreichen die Kompetenzen von Neuntklässler*innen in Mathematik und Naturwissenschaften einen historischen Tiefststand. Auch in allen weiteren Fächern zeigt sich bundesweit ein Leistungsabfall und kein Bundesland konnte sein Niveau halten.

Laut UNICEF-Bericht müssen über ein Million Kinder in Deutschland auf den Ersatz abgetragener Kleidung, eine beheizte Wohnung und warme Mahlzeiten verzichten. Dabei stagniert Kinderarmut in Deutschland auf einem vergleichsweise hohen Niveau von 15 %.

Das hat gravierende Folgen für Bildungschancen, Gesundheit, soziale Beziehungen und gesellschaftliche Teilhabe. Besonders psychische Belastungen nehmen in diesem Zusammenhang stetig zu. Benachteiligte Kinder aus sozial schwächeren Familien sind überproportional betroffen, der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg ist in Deutschland besonders stark.

Weltweit nahmen die Gesundheitsbeschwerden wie Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen von Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren deutlich zu, insbesondere seit der Covid-19-Pandemie. Auffällig ist dabei die hohe Belastung von Mädchen mit psychischen Störungen in der Pubertät. Bei ihnen lag 2023 die stationäre Diagnoserate etwa doppelt so hoch wie bei gleichaltrigen Jungen.

Gleichzeitig gibt es seit Jahren einen Reformstau an Kitas und Schulen in Deutschland. Obwohl Studien immer wieder zeigen, dass gezielte Investitionen in Kinder und Jugendliche nicht nur Partizipation und Chancengleichheit fördern, sondern auch wirtschaftlich hochprofitabel sind. So belegt ein Gutachten des IW Köln im Auftrag von UNICEF, dass gezielte Investitionen in benachteiligte Kinder Milliarden-Überschüsse für die öffentlichen Haushalte bringen. Auch die Investition in frühkindliche Bildung spart später horrende Summen an Sozial- und Bildungsausgaben.

Familienzentren und Mentorenprogramme zeigen bereits an einigen Orten in Deutschland, wie Bildung, Beratung und soziale Unterstützung erfolgreich verknüpft werden können. Auch die Umsetzung des weiterentwickelten KiTa-Qualitäts- und Teilhabeverbesserungsgesetzes (KiQuTG) ist ein wichtiger Schritt. Doch zu viele Kinder und Jugendliche erhalten weiterhin nicht die dringend benötigte Unterstützung und Förderung.

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) fordert daher die Umsetzung konkreter Maßnahmen für eine lebenswerte Zukunft aller Kinder in Deutschland und hat in diesem Zusammenhang Verbesserungsvorschläge formuliert.

Zur Armutsbekämpfung und für mehr soziale Sicherheit brauchen wir eine echte Kindergrundsicherung inklusive kostenfreier Bildung. Eine flächendeckende Schulpsychologie und Sozialarbeit können die Chancengleichheit und die psychische Gesundheit sichern. Für eine bessere Medienkompetenz sowie zur Stressbewältigung und Suchtprävention braucht es verpflichtende Präventionsprogramme an unseren Schulen. Das Wichtigste für mehr Teilhabe und Mitbestimmung aber ist die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz.

Die Ergebnisse aus dem IQB-Bildungstrend 2025 sowie dem UNICEF-Bericht sind Alarmsignal und Handlungsauftrag gleichermaßen. Wir appellieren an alle Verantwortlichen in der Politik und fordern trotz bereits beschlossenem Haushalts 2026 die Investitionen für Kinder und Jugendliche zu priorisieren – nicht als Kostenfaktor, sondern als Zukunftsinvestition in den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Zeit zu handeln ist jetzt.

Ihre Ansprechpartnerin:

Bettina Genée

Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Fon: +49176 58868222

Mail: presse@bdp-verband.de

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) vertritt die beruflichen Interessen der niedergelassenen, selbständigen und angestellten/ beamteten Psychologinnen und Psychologen aus allen Tätigkeitsbereichen. Als der anerkannte Berufs- und Fachverband der Psychologinnen und Psychologen ist der BDP Ansprechpartner und Informant für Politik, Medien und Öffentlichkeit. Der BDP wurde vor über 75 Jahren am 5. Juni 1946 in Hamburg gegründet. Heute gehören dem Verband rund 11.000 Mitglieder an.

Bei Interesse an weiteren Informationen besuchen Sie unsere Website und folgen Sie uns auf unseren sozialen Kanälen:

 http://www.bdp-verband.de
 http://linkedin.bdp-verband.de
 http://facebook.bdp-verband.de
Weitere Storys: Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP)
Weitere Storys: Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP)