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BKA: BKA-Untersuchung: Geografisches Verhalten fremder Täter bei sexuellen Gewaltdelikten/Mehrzahl agiert in der Nähe des Wohnortes

Wiesbaden (ots)

"Der Täter kommt nicht von hier!" Diese Annahme
ist ein nachvollziehbarer Schutzmechanismus der örtlichen
Bevölkerung nach einem Sexualmord. Sie entspringt allerdings mehr
dem Glauben als dem Wissen, denn meistens sind es gerade nicht die
reisenden Täter aus der fernen Großstadt, die später als Täter
ermittelt werden. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlussbericht des
BKA-Forschungsprojektes "Geografisches Verhalten fremder Täter bei
sexuellen Gewaltdelikten", der nun veröffentlicht worden ist.
Zur Fragestellung nach dem geografischen Tatverhalten von
Vergewaltigern und Sexualmördern lagen bisher keine gesicherten
Erkenntnisse vor. Der Fokus in der Untersuchung des
Bundeskriminalamtes wurde auf "fremde" Täter gelegt, da sich Täter
aus dem sozialen Umfeld in der Regel auch in regionaler Nähe zum
Opfer aufhalten und meist problemlos ermittelt werden können.
Untersucht wurden Vergewaltigungen und Tötungsdelikte im
Zusammenhang mit einem Sexualdelikt. Eine weitere Gruppe bildeten
die sexuell motivierten Tötungsdelikte, bei denen der Täter die
Leiche mit einem Fahrzeug an einen anderen Ort brachte. In die
bundesweite Stichprobe flossen Delikte von verurteilten oder
eindeutig überführten Tätern ein.
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung wurde festgestellt, dass
auch "fremde" Täter in der Mehrzahl der Fälle ihre Taten nicht
weiter als 20 Kilometer von ihrem Lebensmittelpunkt entfernt
begehen. Wesentlich geringere Entfernungen wurden bei verschiedenen
Untergruppen gemessen, beispielsweise bei der Tatbegehungsweise
"Vergewaltigung nach Einsteigen in die Wohnung des Opfers".
Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Bundesrepublik
Deutschland. Sie finden Eingang in die praktische Polizeiarbeit.
"Diese Art von Grundlagenforschung ist wichtig für die Ermittler vor
Ort: Die Studie gibt den konkreten Tipp, den Täter zunächst in
örtlicher Nähe zu suchen", sagt BKA-Präsiden Jörg Ziercke. In
Kombination mit anderen Recherchekriterien - beispielsweise der
Information, ob ein Verdächtiger bereits straffällig geworden ist -
kann ein Kreis von Tatverdächtigen eingegrenzt werden.
Der vollständige Bericht ist auf der Homepage des
Bundeskriminalamtes (www.bka.de) zu finden.
ots-Originaltext: Bundeskriminalamt
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=7

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt

Pressestelle
Telefon: 0611-551 2331

Fax: 0611-551 2323

Original-Content von: Bundeskriminalamt, übermittelt durch news aktuell

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