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Polizeiinspektion Cuxhaven

POL-CUX: Unfallbilanz 2010: Schwere Unfälle zurückgegangen - weniger Verkehrstote im Inspektionsbereich - Kradunfälle halbiert - Risikogruppe junge Fahrer im Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit

POL-CUX: Unfallbilanz 2010: Schwere Unfälle zurückgegangen - weniger Verkehrstote im Inspektionsbereich - Kradunfälle halbiert - Risikogruppe junge Fahrer im Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit
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Cuxhaven / Wesermarsch (ots)

Schwere Unfälle zurückgegangen - weniger Verkehrstote im Inspektionsbereich

Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch startete Präventionsaktion "Komm nicht zu früh ... in den Himmel" - Kradunfälle halbiert

Inspektionsleiter Bernd Deutschmann verdeutlicht:

"Im letzten Jahr verlor statistisch jeden Monat ein junger Verkehrsteilnehmer sein Leben. Und deshalb bleibt die Verkehrssicherheitsarbeit Schwerpunkt unserer polizeilichen Arbeit."

Polizeidirektor Holger Kliem: "Wir werden uns auch im Jahr 2011 massiv an Risikogruppen wenden - die jungen Fahrer gefährden sich oft selbst."

5.816 Verkehrsunfälle im Inspektionsbereich polizeilich registriert

Im vergangenen Jahr registrierte die Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch mit insgesamt 5.816 Verkehrsunfällen annähernd die gleiche Anzahl wie im Vorjahr (2009: 5.775). Im Landkreis Cuxhaven ereigneten sich davon 4.171 Unfälle (2009: 4.197) und in der Wesermarsch 1.645 (2009: 1.578).

Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit tödlichen Unfallfolgen ist hingegen um fast 25 Prozent gesunken. Starben im Jahr 2009 insgesamt 34 Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr, verloren im vergangenen Jahr innerhalb der Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch 26 Menschen im Alter zwischen 17 und 71 Jahren ihr Leben.

Die Anzahl jener Verkehrsteilnehmer, die bei Verkehrsunfällen schwer verletzt wurden, sank ebenfalls - um 16 Prozent von 261 auf 219. Auch die Zahl der Leichtverletzten hat sich 2010 verringert (von 1.185 auf 1.081).

"Kein Grund zur Entwarnung", resümierte Bernd Deutschmann, Leiter der Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch. Er erklärte: "Auch wenn es erfreulich ist, dass die Verkehrsunfälle mit schweren Unfallfolgen erstmals deutlich zurückgegangen sind - nach wie vor ist jeder Unfalltote einer zu viel. Im letzten Jahr verlor statistisch betrachtet allein im Landkreis Cuxhaven jeden Monat ein junger Verkehrsteilnehmer sein Leben."

Der Leitende Kriminaldirektor gab die Verkehrsunfallbilanz der Inspektion für das Jahr 2010 am heutigen Freitag gemeinsam mit seinem Vertreter Holger Kliem sowie Gerhard Seebode, Sachbearbeiter für Verkehrsangelegenheiten, im Beisein aller Dienststellenleiter aus der Region und der Verkehrssicherheitsberaterin, Birte Heimberg, bekannt.

Deutschmann betonte, dass die Verkehrssicherheitsarbeit trotz des erfreulichen Trends rückläufiger Zahlen der Unfälle mit schweren Folgen auch im laufenden Jahr einen Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit bilden muss. "Wir haben im letzten Jahr den Verkehrsunfällen mit schwersten Unfallfolgen den Kampf angesagt, und dabei bleiben wir." Jüngste Geschehnisse Anfang diesen Jahres zeigen, wie wichtig eine wirksame Verkehrssicherheitsarbeit ist.

Nachdem im Juni 2010 drei junge Männer bei einem Verkehrsunfall in Wremen ums Leben kamen und im Oktober 2010 in Lintig zwei junge Männer nach einem Discobesuch starben, setzen sich die tragischen Ereignisse bei der Gruppe der jungen Verkehrsteilnehmer offenbar auch in diesem Jahr fort. Bernd Deutschmann nannte beispielhaft zwei Unfälle, die vor Kurzem tödlich endeten. In Lamstedt starben im Januar 2011 vier Jugendliche nach einem Baumunfall, und in der vergangenen Woche verlor ein junger Mann in Nordenham sein Leben, nachdem er auf glatter Fahrbahn die Kontrolle über seinen Pkw verlor.

+ Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei bleibt Schwerpunkt der +

polizeilichen Arbeit "Verkehrserziehung, Verkehrsüberwachung und Verkehrsraumgestaltung bilden die wesentlichen Säulen unserer Verkehrssicherheitsarbeit", erläuterte Polizeidirektor Holger Kliem. Er machte klar, dass die Polizei ihre präventiven und repressiven Handlungsmöglichkeiten zu einem strategischen Gesamtkonzept bündelt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Ziel der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit sei es, Verkehrsunfälle zu reduzieren, Unfallfolgen zu mindern und für die Gefahren des Straßenverkehrs zu sensibilisieren.

Für eine zielgerichtete Präventionsarbeit ist eine Analyse des Verkehrsunfallgeschehens erforderlich. Diese habe laut Kliem wesentliche Erkenntnisse erbracht.

So starben 2010 insgesamt 26 Menschen bei einem Verkehrsunfall im Bereich der Polizeinspektion Cuxhaven / Wesermarsch (2009: 34). Vier von ihnen starben bei Unfällen in der Wesermarsch (2009: 14).

+ Hauptunfallursache "nicht angepasste Geschwindigkeit" +

Kliem erklärte, die Verkehrsunfallanalyse habe ergeben, dass "nicht angepasste Geschwindigkeit" nach wie vor eine der Hauptunfallursachen der Verkehrsunfälle mit schweren und schwersten Unfallfolgen darstelle. "Deshalb werden wir Raserei auf unseren Straßen auch weiterhin konsequent bekämpfen. Das Entdeckungsrisiko muss erhöht werden. Wir bekennen uns klar zum Flächendruck, um das Geschwindigkeitsniveau nachhaltig zu senken."

Ferner verdeutlicht Kliem: "Unsere entwickelten Konzepte zur Verhaltensbeeinflussung zielen darauf ab, das Gefahrenbewusstsein der Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren und sicheres, verantwortungsbewusstes Verhalten zu fördern. Prävention mit Hinweisen zu sicherem Fahren und konsequente Überwachung sollen sich wirksam ergänzen."

Wir haben bei einer Vielzahl von Unfällen, die tödlich endeten, einen Zusammenhang zwischen nicht angepasster Geschwindigkeit, Baumunfällen und jungen Verkehrsteilnehmern festgestellt. Deshalb müssen wir diese Verbindung in den Fokus unserer Maßnahmen in der Verkehrssicherheitsarbeit nehmen.

+ Baumunfälle +

Die Auswertung des Unfallgeschehens der Polizeiinspektion ergab, dass im Jahr 2010 insgesamt dreizehn Verkehrsteilnehmer ihr Leben bei einem sogenannten Baumunfall ihr Leben verloren haben (2009: 6). Sie alle ereigneten sich im Landkreis Cuxhaven (2009: 5). In der Wesermarsch endete 2010 kein einziger Baumunfall tödlich (2009: 1).

Bereits seit Oktober 2007 bekämpft die Polizeiinspektion das Phänomen der Baumunfälle gezielter. "Das können wir nur gemeinsam schaffen", verdeutlichte Kliem.

So könne man beispielsweise auch baulich für mehr Sicherheit auf der Strecke sorgen. Expertenteams, bestehend aus Verkehrssicherheitsberatern der Polizei und anderer Behörden, schauen sich anlassbezogen Unfallorte genauer an und entwickeln Empfehlungen. Diese wurden zum Teil bereits umgesetzt.

+ Kradunfälle +

Nachdem in den Jahren 2008 und 2009 in den beiden Landkreisen Cuxhaven und Wesermarsch insgesamt vierzehn Motorradfahrer infolge von Motorradunfällen gestorben sind, rief die Polizeiinspektion im Jahr 2010 die Verkehrsoffensive "Sicherheit erfahren" ins Leben. Eine Maßnahme daraus stellt die Präventionsaktion "Komm nicht zu früh ... in den Himmel" dar, die sich zielgerichtet an Motorradfahrer wendet.

Im Jahr 2010 hat sich die Anzahl der Motorradfahrer, die bei einem Verkehrsunfall getötet worden sind, von sechs auf drei halbiert.

+ Risikogruppen bleiben im Fokus +

"Welches Leid müssen Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde nach dem Verlust eines Angehörigen durch einen Verkehrsunfall ertragen? Was sind die persönlichen Folgen für Unfallbeteiligte? Wie können Sie diesem Risiko aus dem Weg gehen?"

Mit diesen Fragen muss die Gruppe der jungen Fahrer und Mitfahrer zwischen 16 und 25 Jahren im Rahmen der Verkehrserziehung laut Ankündigung von Verkehrssicherheitsberaterin Birte Heimberg künftig vermehrt rechnen.

Bei den Unfallbeteiligten dieser Altersgruppe fällt vor allem die hohe Quote an den Verkehrstoten auf. So waren vierzehn der insgesamt 26 getöteten Unfallopfer zwischen 17 und 23 Jahren. Fünfzig Prozent der Getöteten gehörten somit dieser Altersgruppe an, obwohl der Bevölkerungsanteil dieser Personengruppe nur bei etwa sieben Prozent liegt.

Merkmale junger Fahrer sind häufig die fehlende Routine, eine Unterschätzung der sozialen Verantwortung und Mängel im Reaktionsverhalten. Aufgrund dieser Eigenschaften haben junge Fahrer das größte Unfallrisiko aller Risikogruppen. Wichtig ist daher, vor allem jungen Fahrern vor Augen zu führen, welche Folgen risikofreudiges, leichtsinniges und aggressives Fahrverhalten haben kann. "Das kann mir doch gar nicht passieren", so der Fehlglaube bei den jungen Fahrern.

Sowohl im Landkreis Cuxhaven als auch in der Wesermarsch beteiligen sich immer mehr Schulen an der Kampagne "don't drug & drive" einer Initiative zur Bekämpfung von Alkohol- und anderen Drogenfahrten im Straßenverkehr.

Die Stadt Cuxhaven startet 2011 gemeinsam mit der Polizei ein sogenanntes "Peer-Projekt". Angehörige der gleichen Altersgruppe also "Peers" die zur Gruppe der jungen Fahranfänger gehören, werden ausgebildet, um in Fahrschulen ihre Erfahrungen als junge Mitfahrer und als junge Fahranfänger weiterzugeben. "Wir wollen auf die jugendtypischen Gefahren im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr hinweisen und aufzeigen, wie man sich davor schützen kann.

Interessierte Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, die sich vorstellen können, ehrenamtlich als "Peer" tätig zu werden, werden gebeten, sich bei Frau Hoffmann (Stadt Cuxhaven, Tel.: 04721 / 700671) oder Frau Heimberg (Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch, Tel.: 04721 / 573259) zu melden. Das Projekt ist zunächst auf den Bereich der Stadt Cuxhaven beschränkt.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Anke Rieken
Telefon: 04721/573-404
E-Mail: http://www.polizei-cuxhaven.de
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