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Polizeidirektion Hannover

POL-H: Polizeibeamte entdecken größte Hanfplantage Barsinghausen

Hannover (ots)

Polizeibeamte haben in einem Wohnhaus in Barsinghausen die bislang größte bekannte Hanfplantage im Raum Hannover entdeckt. Sichergestellt wurden in der Nacht zu Dienstag unter anderem 900 Pflanzen, unzählige abgeerntete Blüten sowie Wagen, Lampen, Ventilatoren und ähnliches. Der 48-jährige Hausbewohner steht im Verdacht, die Plantage zum Zweck des Drogenhandels betrieben zu haben. Er wurde vorläufig festgenommen - wie auch zwei Niederländer, die sich zum Zeitpunkt der Durchsuchung in dem Haus aufhielten.

Zwei Polizeibeamte des Kommissariates Barsinghausen hatten am Montagabend gegen 23:10 Uhr an der Egestorfer Straße eine allgemeine Verkehrskontrolle vorgenommen. Schon beim Aussteigen aus dem Funkstreifenwagen bemerkten der Oberkommissar und seine Kollegin einen sehr süßlichen Cannabis-Duft, der in der Luft lag. Nach Beendigung der Verkehrskontrolle hatte sich der intensive Geruch immer noch nicht verzogen - von einem der kontrollierten Fahrzeuge stammte er nicht. Die Beamten gingen der Sache auf den Grund und stellten fest, dass die Duftwolken aus einem Wohnhaus drangen, in dem offenbar eine Entlüftungsanlage lief.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hannover begannen schließlich gegen 1:15 Uhr fünf Polizeibeamte mit der Durchsuchung des Einfamilienhauses und einer unmittelbar angrenzenden, stillgelegten Fabrikhalle. In dem Haus roch es extrem nach Cannabis. In einem etwa 30 Quadratmeter großen Nebenraum der eigentlichen Wohnung befanden sich flächendeckend etwa 900 Hanfpflanzen, die zirka 50 bis 60 Zentimeter hoch sind und kurz vor der Blüte stehen. Der Raum war mit hellen Leuchten und Ventilatoren ausgestattet. Im Wohnzimmer fanden sich Waagen und zwei Mülltonnen mit abgeschnittenen Blättern. Ein weiterer Nebenraum wurde offenbar als Trockenraum genutzt, er war ebenfalls mit Leuchten, Ventilatoren sowie mit einem Entlüftungssystem ausgestattet. In einer Art Regalsystem fanden sich unzählige, abgeerntete Blüten der Pflanze, die zur Herstellung von Marihuana verwendet werden kann. Die ganze Anlage machte auf die Ermittler den Eindruck, als sei sie schon länger in Betrieb.

In dem Wohnhaus wurden drei Männer vorläufig festgenommen. Als hauptverdächtig für das Betreiben der illegalen Plantage gilt der 48 Jahre alte Bewohner des Hauses. Mit im Haus waren zwei Niederländer, Vater und Sohn, 57 und 27 Jahre alt. Auch sie sind verdächtig, an der Herstellung oder am Handel mit Cannabis-Produkten beteiligt zu sein. Alle drei Festgenommen lassen sich anwaltlich vertreten. Sie sollen morgen dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Ermittlungen wurden inzwischen bei der Staatsanwaltschaft von der Zentralstelle für Betäubungsmittelstrafsachen und bei der Polizei von der Zentralen Kriminalinspektion Hannover übernommen.

Die Polizei warnt vor dem Hintergrund dieser Entdeckung ausdrücklich vor dem Genuss von Cannabis-Produkten. Er birgt eine hohe Gefahr, und der Begriff "weiche Droge" für dieses Rauschgift stellt eine gefährliche Verharmlosung dar. Während zu Zeiten vor der Nutzung sogenannter Indoor-Plantagen der Gehalt des Wirkstoffes THC in Cannabis-Produkten noch bei etwa fünf bis sieben Prozent lag, liegt er heute, bedingt durch die optimierten Wachstumsbedingen durch die Aufzucht in Indoor-Plantagen, bei 15 bis 25 Prozent. Nach spezieller Behandlung sind sogar Spitzenwerte bis zu über 40 Prozent möglich. Diese sehr hohen THC-Gehalte können nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu irreparablen Hirnschädigungen insbesondere im kognitiven Bereich führen. Nach wie vor werden Cannabisprodukte oft als sogenannte Einstiegsdroge genutzt, und zwar vor allem von Jugendlichen oder sogar Kindern. Gerade aber diese Gruppen, bei denen sich auch das Gehirn noch im Wachstum befindet, setzen sich damit einer besonderen Gefährdung im Hinblick auf dauerhafte (Spät)-Folgen aus. sw/st

Hinweis an die Redaktionen: Unter den vorab versandten Fotos zu dem Fall befand sich auch ein Bild mit einer Waage. Wir bitten Sie dringend, dieses Bild nicht zu verwenden. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Rückfragen bitte an:

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Pressesprecher
Stefan Wittke
Telefon: +49 (0)511 109 1004
E-Mail: pressestelle@pd-h.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdhan/

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