POL-HH: 180311-5. Nicht angemeldete Versammlung im Bereich der Hamburger Innenstadt
Hamburg (ots)
Zeit: 10.03.2018, 20:08 Uhr - 11.03.2018, 02:00 Uhr Ort: Hachmannplatz - Lange Reihe - Lohmühlenstraße - Sechslingspforte - Uhlenhorster Weg - Auguststraße - Am Feenteich - Bellevue - Blumenstraße - Harvestehuder Weg - Harvestehuder Stieg - Milchstraße - Alte Rabenstraße - Fontenay - Mittelweg - Alsterglacis - Esplanade - Lombardsbrücke - Ferdinandstor - Glockengießerwall - Steintorwall - Hauptbahnhof (Wandelhalle)
Gestern Abend wurde im Bereich der Wandelhalle eine nicht angemeldete Versammlung unter dem Tenor "Russische Angriffe in Syrien" mit ca. 300 Personen durchgeführt. Bei einem anschließenden Aufzug der Versammlungsteilnehmer kam es zu Sachbeschädigungen und Straftaten gegen eingesetzte Polizeibeamte. Das Landeskriminalamt 7 hat die Ermittlungen aufgenommen.
Unter dem Vordach der Wandelhalle versammelten sich zunächst 300 Personen, die lautstark skandierten und Transparente mit den Aufschriften
-Erdogan no pasaran -Stoppt den Krieg -Stoppt den AKP-IS-Terror
zeigten. Zudem wurden in der Menge mehrere verbotene Bildnisse und Fahnen geschwenkt.
Gegen 21:00 Uhr wurde durch die Versammlungsleiterin ein Aufzug mit 400 Teilnehmern in Richtung des russischen Konsulats bei der Polizei angemeldet. Nachdem man das Konsulat erreicht hatte, wurde von den Teilnehmern eine Kundgebung abgehalten. Anschließend begab sich der Aufzug weiter in Richtung Tesdorpfstraße zum türkischen Konsulat.
Nachdem der Aufzug gegen 21:57 Uhr das türkische Konsulat erreichte, kam es unverzüglich zu Steinwürfen gegen das Gebäude. Teilnehmer des Aufzuges versuchten die Absperrungen zum Konsulat zu überwinden. Die Absperrung konnte durch den Einsatz von Diensthunden, dem Einsatz von Pfefferspray und durch Unterstützung von Ordnern aus dem Aufzug gehalten werden.
Am Konsulatsgebäude entstand leichter Sachschaden. Im Umfeld stellten die Beamten themenbezogene Sachbeschädigungen durch Graffiti fest.
Der Aufzug bewegte sich im Anschluss in Richtung Hauptbahnhof. Dort wurde der Aufzug gegen 23:41 Uhr von der Versammlungsleiterin für beendet erklärt.
Unmittelbar danach begaben sich ehemalige Teilnehmer des Aufzuges auf die Bahnsteige und traten in das Gleisbett. Aus dem Gleisbett heraus kam es zu Steinwürfen gegen die einschreitenden Beamten.
Die Bundespolizei musste für die Einsatzmaßnahme die entsprechenden Bahnstrecken für 35 Minuten sperren.
Eine Person wurde nach Widerstand gegen Polizeibeamte vorläufig festgenommen. Dabei wurde ein Beamter durch mehrere Schläge im Gesicht verletzt.
Kurze Zeit später bewegten sich etwa noch rund 150 ehemalige Versammlungsteilnehmer vom Hauptbahnhof in Richtung Steindamm.
Auf dem Weg dorthin kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Kurden und nationalistischen Türken.
Gegen 00:40 Uhr wurden keine Straftaten mehr von den Einsatzkräften festgestellt.
Insgesamt waren 95 Beamte der Polizei Hamburg und 17 Beamte der Bundespolizei im Einsatz.
Mehrere Strafverfahren u.a. wegen Landfriedensbruch, Widerstand, Körperverletzung und Sachbeschädigung wurden eingeleitet.
Schö.
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