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Polizeiinspektion Harburg

POL-WL: Soft-Air-Waffen sind keine Kinderspielzeuge

POL-WL: Soft-Air-Waffen sind keine Kinderspielzeuge
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Todtglüsingen/ Tostedt (ots)

Freitag, 27.04.07
Das Softair-Waffen gefährliche "Spielzeuge" sind, zeigte sich am 
vorletzten  Wochenende.
Am Sonntag, 22.04.07, gegen 17.25 Uhr, wurden in einem Waldstück am 
Heidweg bei Todtglüsingen sechs Jungen im Alter zwischen 11 und 
14-Jahren von zwei zunächst unbekannten Jungen mit Softair-Waffen 
angegriffen und beschossen.
Die sechs Jungen hatten im Wald gespielt, als plötzlich die beiden 
Unbekannten in Tarnkleidung und  maskiert aus dem Unterholz stürmten 
und schossen. Die sechs Jungen wurden durch diverse Plastikgeschosse 
getroffen und trugen Prellungen am Körper, Händen und Beinen davon. 
Teilweise entstanden blutende Wunden. Bei einem der Jungen wurde ein 
T-Shirt durch ein Geschoss durchschlagen.
Vier der Jungen flüchteten sich zu der Mutter des einen und nahmen 
dabei zwei am Waldrand liegende Fahrräder mit, die offenbar den 
Tätern gehörte. Kurz darauf erschienen die beiden Maskierten bei dem 
Grundstück mit Spaten bewaffnet. Da die Mutter nun ein heftigere 
Auseinandersetzung befürchtet, hielt sie die Täter nicht auf. Diese 
zogen dann mit ihren Fahrrädern von dannen.
Im Verlauf der Ermittlungen in den folgenden Tagen kamen die Beamten 
der Polizeistation Tostedt auf die Spur eines 13- und eines 
15-jährigen, beide aus Tostedt. Bei der Durchsuchung in der Wohnung 
des 15-jährigen konnte ein ganzes Arsenal an Softairwaffen, die 
Tarnanzüge und Masken gefunden und sichergestellt werden.
Bei ihren Befragungen gaben die Beiden Tostedter an, dass in der 
Vergangenheit, die von ihnen gebauten Höhlen in dem Waldgebiet durch 
andere Kinder zerstört worden seien und man diesen einen Denkzettel 
geben wollte.
Die sichergestellten Waffen werden beim Landeskriminalamt auf die 
zu erreichende Bewegungsenergie untersucht. Oftmals wird 
festgestellt, dass die Geschossenergie durchaus über den frei 
erlaubten 0,08 Joule liegt. Das Geschoss eines Soft-Gewehr mit einer 
Ernergie von 0,5 Joul ist in der Lage, eine CD-Hülle zu 
durchschlagen.
Softair-Waffen sind grundsätzlich bis zu einer Geschossenergie von 
0,08 Joule frei und ohne Altersbegrenzung im Handel käuflich. Das 
freie Führen und Schießen außerhalb von Schießständen und befriedetem
Besitztum bedarf keinerlei Erlaubnis.
Vor diesem Hintergrund ist erneut die Frage gerechtfertigt, ob 
diese Softair-Waffen im freien Handel als "Spielzeug" verkauft werden
sollten.
Die Gefährlichkeit diesen Waffen machen die Verletzungen der Kinder 
mehr als deutlich. Die Folgen bei durchaus möglichen Augentreffern 
hätten noch erheblich schwerer ausfallen können.
Ein weitere Gesichtspunkt ist die fast naturgetreue Nachbildung von 
Originalwaffen. Ein Aufeinandertreffen von Polizeibeamten mit 
Personen, die derartige Waffennachbildungen mitführen, könnte zu 
einer mutmaßlichen Bedrohungsannahme eskalieren und möglicher Weise 
einen Schusswaffeneinsatz der Polizei nach sich ziehen. Es ist auch 
für die waffenkundigen Beamten nicht oder nur schwer möglich, 
insbesondere auf einige Entfernung, diese Nachbildungen von echten 
Schusswaffen zu unterscheiden.
Die strafrechtlichen Folgen bei durch diese "Spielzeuge" 
verursachte Verletzungen könnten auch nicht unerheblich sein. Hier 
ist sieht das Gesetz eine Strafandrohung bis zu fünf Jahren 
Freiheitsstrafe vor. In schwereren Fällen, z.B. bei einem Treffer ins
Auge und einem dadurch verursachten Verlust des Augenlichts, werden 
die strafrechtlichen Folgen noch empfindlicher. Hier kann die 
Strafandrohung bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe lauten.
Eltern von an diesen Softair Waffen interessierten Kindern sollten
mehr als einmal überlegen, ob sie einem Kauf dieser vermeintlichen 
"Spielzeuge" zustimmen!
(Fotos der sichergestellten Gegenstände sind in der digitalen 
Pressemappe eingestellt und können zur Veröffentlichung 
heruntergeladen werden.)

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Harburg
Pressestelle
Matthias Rose
Telefon: 04171/796-333 o. 0160/969 74 055
E-Mail: matthias.rose@polizei.niedersachsen.de

Original-Content von: Polizeiinspektion Harburg, übermittelt durch news aktuell

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