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Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden

POL-HM: Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden veröffentlicht Zahlen der Kriminalstatistik 2013:

POL-HM: Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden veröffentlicht Zahlen der Kriminalstatistik 2013:
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Hameln (ots)

(Hameln) Trotz leicht ansteigender Kriminalitätszahlen hohe Sicherheit in den Landkreisen und konstante Aufklärungsquoten - das sind die wesentlichen Ergebnisse der "Polizeilichen Kriminalitätsstatistik" (PKS) 2013 für die Landkreise Hameln-Pyrmont und Holzminden, die der Leiter der Polizeiinspektion, Kriminaldirektor Ralf Leopold, am Freitag, 4. April 2014, vorgestellt hat.

Die Gesamtzahl der in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden registrierten Straftaten liegt demnach für das Jahr 2013 bei 13279 Fällen. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 415 Fälle (+ 3,23 Prozent). Im Landkreis Hameln-Pyrmont waren es 9583 Delikte (plus 357) und im Landkreis Holzminden 3696 Delikte (plus 58).

"Die Zahl der Straftaten ist leicht gestiegen, liegt aber deutlich unter dem Schnitt der letzten 10 Jahre und bewegt sich immer noch auf niedrigem Niveau", führte Kriminaldirektor Ralf Leopold aus. Der Inspektionsleiter weiter: "In vielen wichtigen Feldern der Kriminalität wie Jugendkriminalität, Rohheits- und Diebstahlsdelikte haben wir erfreulicherweise Rückgänge zu verzeichnen.

Die Aufklärungsquote der PI Hameln-Pyrmont/Holzminden beträgt beinahe 69 Prozent, genau 68,94 Prozent. Dieser Wert ist der zweithöchste in der Geschichte der Inspektion. Mehr als zwei Drittel der im Zuständigkeitsgebiet angezeigten Straftaten wurden somit aufgeklärt.

In 2013 waren es insgesamt 6560 Tatverdächtige (darunter 821 Kinder und Jugendliche), die durch die Beamten der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden ermittelt wurden.

Zu den Deliktsbereichen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2013 der Inspektion machte der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, Polizeirat Jens Kozik, folgende Ausführungen:

"Insgesamt geht die Gewaltkriminalität weiter zurück; und damit auch die Anzahl der Opfer", so Jens Kozik. "Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls stellt einen Arbeitsschwerpunkt dar."

Jens Kozik weiter: "erfreulicherweise geht die Anzahl durch Minderjährige begangener Straftaten ebenfalls zurück. Auch die Anzahl tatverdächtiger Minderjähriger reduzierte sich im Jahr 2013 und hat sich in 10 Jahren halbiert."

"Jedoch gewinnt das Internet als Tatmittel immer größere Bedeutung", prognostiziert der Polizeirat.

Die Zahlen im Einzelnen:

Straftaten gegen das Leben:

Innerhalb dieser Deliktsgruppe ist die Anzahl der bekannt gewordenen Fälle um 7 auf 20 Straftaten gestiegen. Der Öffentlichkeit dürfte vor allem die Ermordung des Landrats Rüdiger Butte in Erinnerung sein. Ebenfalls Aufsehen hat der bisher nicht aufgeklärte Fall des im August 2013 in Bad Münder getöteten Uwe H. erregt. Die damals eingerichtete Mordkommission "Gasse" der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden hat den Vorgang an die Staatsanwaltschaft Hannover abgegeben; ein Tatverdächtiger konnte bisher nicht ermittelt werden. Der Mordkommission "Hochebene" gelang es, die Tötung des Hamelners Mahmut K. in Hehlen aufzuklären. Es konnte ein 28-jähriger Täter ermittelt werden.

Rohheitsdelikte:

Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wird besonders von den Gewalttaten im öffentlichen Raum beeinflusst.

In der Inspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden sind die Rohheitsdelikte im Jahr 2013 um 64 Taten auf nun 2119 Fälle gesunken. Diese Zahl verteilt sich auf 70 Raub-, 1487 Körperverletzungsdelikte und 562 weitere Straftaten gegen die persönliche Freiheit (zum Beispiel Nachstellung, Nötigung oder Bedrohung).

Gerade die Rohheitsdelikte sorgen für Ängste und Verunsicherung in der Bevölkerung. Durch Präventionsbemühungen, polizeiliche Kontrollen, starke Präsenz an Brennpunkten und eine niedrige Einschreitschwelle konnte die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden den Bereich der Rohheitsdelikte weiter eindämmen und dahingehend für Sicherheit sorgen.

Einfacher und schwerer Diebstahl:

Der Diebstahlsbereich ist rückläufig. In 2013 war bei den Diebstählen ohne erschwerende Umstände ein Rückgang um 78 Taten und bei Diebstählen unter erschwerenden Umständen ein Rückgang um 58 Taten (-3,72%) zu verzeichnen.

Während der Diebstahl von Fahrrädern (- 5 Taten zum Vorjahr) genauso wie der Kraftfahrzeugdiebstahl (-11) weiterhin leicht rückläufig ist, ist ein Anstieg bei den Delikten "Diebstahl an und aus Kraftfahrzeugen" zu verzeichnen (von 372 im Jahr 2012 auf 495 im Jahr 2013). Im letztgenannten Deliktbereich konnte die Aufklärungsquote von 14,25% auf 32,32% gesteigert werden, da 2 Tatserien aufgeklärt werden konnten.

Diese Delikte lassen sich meistens verhindern, wenn man keine mobilen Navigationsgeräte, Handtaschen und sonstige Wertgegenstände im abgestellten Fahrzeug zurücklässt.

Der Ladendiebstahl ging um 13,66 % auf 727 Taten zurück.

Die Aufklärungsquoten bewegen sich sowohl im Bereich des einfachen (49,14%) als auch des schweren Diebstahls (31,73%) im Vergleich zur Landesstatistik auf hohem Niveau. Die Aufklärungsquote im Bereich schwerer Diebstahl konnte im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden.

Einbrüche: Im Bereich des schweren Diebstahls stehen insbesondere die Einbrüche in Gewerbeobjekte und Wohnungen im Fokus. Während die Anzahl der Einbrüche in gewerblich genutzte Räume erfreulicherweise um 46 auf nun 180 Taten (minus 20%) zurückging, stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche leicht an. Anstatt 280 im Jahr 2012 wurde im vergangenen Jahr in 295 Fällen in Wohnungen eingebrochen.

Der Anstieg der Fallzahlen in diesem Deliktsfeld ist im Wesentlichen mit einer offensichtlich steigenden Aktivität überörtlich agierender Täter zu erklären. Seit Sommer 2013 wurde die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen intensiviert. Die Aufklärungsquote entwickelte sich aufgrund des konzeptionellen Vorgehens positiv und konnte von 25 auf fast 34 Prozent gesteigert werden. Entscheidend hierzu beigetragen hat die Aufklärung einer Tatserie im Zuständigkeitsbereich des PK Holzminden.

Haus- und Wohnungseigentümer oder Gewerbebetriebe geraten immer wieder ins Visier von Einbrechern. Zum Schutz vor Einbrechern rät das Präventionsteam der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden: Die richtige Sicherungstechnik vermasselt Einbrechern die Tour! Um Langfingern ihren Beutezug zu erschweren, gibt die Polizeiliche Kriminalprävention im Internet unter "www.polizei-beratung.de" Tipps, um sich vor ungebetenen Gästen zu schützen - denn: durch umsichtiges Verhalten und geeignete Vorkehrungen lassen sich Einbrüche vermeiden und damit Schäden reduzieren. Zukünftig soll auch die Zusammenarbeit mit Vermietern und Wohnungs-Baugesellschaften intensiviert werden, um eine Erhöhung des Einbruchschutzes zu erreichen.

Hilfeangebote an Opfer dieser Delikte stehen im Fokus der polizeilichen Nachsorge. Erst im März 2014 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden und den beiden Außenstellen der Opferhilfeorganisation "Weisser Ring e.V." geschlossen.

Vermögens- und Fälschungsdelikte:

Die Betrugsdelikte weisen mit einem plus von 33,55 Prozent (im Unterbereich "Waren- und Warenkreditbetrug" sogar 38,19 Prozent) den größten Anstieg in der diesjährigen Statistik auf und nehmen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Gesamtzahl der angezeigten Straftaten. Zu den Betrugsdelikten zählen auch Beförderungserschleichungen (das sogenannte "Schwarzfahren") und der Tankbetrug; aber zu einem hohen Prozentsatz auch Sozialleistungsbetrügereien und Betrugsarten, die auf Internethandel und Einkäufe im World Wide Web basieren.

Kinder- und Jugendkriminalität:

Besonders erfreulich ist ein erneuter Rückgang der Gewaltkriminalität von 522 auf 513 Taten sowie ein sich fortsetzender positiver Trend in der Jugenddelinquenz. Hier kann ein Rückgang der Anzahl der Delikte von 1.197 im Jahr 2012 auf 927 im Jahr 2013 bei einem gleichzeitigen Rückgang der Anzahl der Tatverdächtigen von 960 auf 821 verzeichnet werden. Es handelt sich um den niedrigsten Wert seit 10 Jahren. Kritisch betrachtet werden muss hingegen die Entwicklung der Fallzahlen im Bereich der durch Minderjährige begangenen Betäubungsmitteldelikte.

Ein leichter Anstieg im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität von 87 auf 93 Taten ist vermutlich auf die Intensivierung der Ermittlungen zurückzuführen. Dieser Deliktsbereich wird ein Arbeitsschwerpunkt im Jahr 2014 werden.

Im Übrigen zeigt die Intensivierung der Bekämpfung der Kinder- und Jugendkriminalität Wirkung. Jährlich wiederkehrende Präventionsbemühungen wie Schulschwänzerkontrollen, Kontrollen alkoholisierter Minderjähriger und Kontrollen bei Großveranstaltungen (wie z.B. Kirmesveranstaltungen oder der Karnevalsumzug in Hess. Oldendorf) wirken sich positiv auf die Kriminalitätszahlen aus.

Sogenannten Schwellen- und Intensivtäter stehen hinsichtlich der Kriminalitätsbekämpfung, aber auch bei den Präventionsaktivitäten des Fachkommissariats für Kinder- und Jugendkriminalität, im Mittelpunkt und bilden einen Schwerpunkt bei der Ermittlungsarbeit. Dabei spielt auch die Netzwerkarbeit eine wichtige Rolle. Die Polizeiinspektion ist gemeinsam mit anderen Behörden, sowie Schulen, Organisationen und Einrichtungen aktiv, um das Anzeigeverhalten (insbesondere gleichaltriger) Geschädigter durch Aufklärungsarbeit zu verbessern und das sogenannte Dunkelfeld aufzuhellen. Durch gemeinsame Kontrollaktionen der Netzwerkpartner soll zudem das Entdeckungsrisiko erhöht werden.

Betäubungsmittel-Kriminalität:

Die Fallzahlen bewegen sich etwa auf dem Niveau der Vorjahre (789 / minus 2%). Die größte Anzahl der Fälle resultieren aus dem Missbrauch von Cannabisprodukten, also Haschisch oder Marihuana.

Cybercrime / Internetkriminalität:

Bei den reinen Fallzahlen in der Computerkriminalität sinken die Zahlen um 46 von 222 auf 176 Fälle. Hier wurde eine Aufklärungsquote von nahezu 33% erreicht.

Die Anzahl der Straftaten, die unter Nutzung des Tatmittels "Internet" begangen wurden, sind erneut gestiegen (819 / plus 7,34%). Dabei ist weiterhin von einem hohen Dunkelfeld aus-zugehen. Neben einer internen Fortbildungsoffensive (in den nächsten beiden Jahren werden alle Mitarbeiter intensiv in diesem Ermittlungsbereich beschult) liegt der Schwerpunkt bei verstärkten Präventionsmaßnahmen. Die Polizei hat sich in ihrer Präventionsarbeit den Schwerpunkt gesetzt, die Sicherheit im Umgang mit digitalen Medien bei Kindern und Jugendlichen und ihren erwachsenen Bezugspersonen zu verbessern und sie vor den Gefahren und Straftaten der virtuellen Welt zu schützen. Vielen Kindern und Jugendlichen sind die Auswirkungen von Cybermobbing nicht bewusst oder sie handeln aus Unkenntnis, Leichtsinn und manchmal auch Fahrlässigkeit. Erschwerend kommt hinzu, dass sich junge Menschen oft in einer Grauzone zwischen "legal" und "illegal" bewegen, wenn sie die vielfältigen Möglichkeiten des Internets nutzen.

Das Ausspähen von Daten (sogenanntes "Phishing") ist im vergangenen Jahr um 19 auf 69 Fälle zurückgegangen. Auch hier wird jedoch nach wie vor von einem großen Dunkelfeld ausgegangen.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung:

In diesem Deliktsbereich ergibt sich 2013 eine erfreuliche Aufklärungsquote von 92,86 Prozent. Die landesweite Zunahme der Fallzahlen im Bereich der Kinder- und Jugendpornografie zeigt sich auch in der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden. Hintergrund ist primär die Ausweitung der anlassunabhängigen Recherche, d.h. es werden dadurch mehr Fälle aufgedeckt.

Brandstiftung / Herbeiführen einer Brandgefahr:

Die Anzahl der Strafverfahren wegen Brandstiftung bzw. wegen des Herbeiführens einer Brandgefahr ist im Jahresvergleich 2012/2013 insbesondere prozentual betrachtet erheblich rückläufig (32 Taten / minus 15 zum Vorjahr). An dieser Stelle geben die statistischen Daten die Realität jedoch nur eingeschränkt wieder. Hintergrund dieser Aussage ist eine Serie von Brandstiftungen, die sich im letzten Quartal 2013 in den Gemeindebereichen Emmerthal und Aerzen zugetragen hat (EG "Flamme"). Dieser Serie, die im Jahr 2013 nicht mehr in die Statistik eingeflossen ist, sind 17 Taten zuzurechnen. Addiert man diese zu der oben abgebildeten Anzahl an Verfahren im Jahr 2013, so ist etwa das Vorjahresniveau erreicht. Eine Aufklärung der Tatserie ist bisher trotz eines umfangreichen Maßnahmenbündels nicht gelungen. Die Ermittlungen in dieser Sache stehen kurz vor dem Abschluss.

Rückfragen bitte an:

Polizei Hameln-Pyrmont/Holzminden
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jens Petersen
Telefon: 05151/933-104
E-Mail: pressestelle@pi-hameln.polizei.niedersachsen.de

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