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Fusionen und Übernahmen in der Metallindustrie: Boom in Asien - Einbruch in Europa

Frankfurt am Main (ots)

Zahl und Volumina der Fusionen und Übernahmen im zweiten Halbjahr 2008 stark rückläufig / Zunahme bei mittelgroßen Übernahmen / Innereuropäische Übernahme unter den Top 3 / Stahlbranche führt Transaktionen an

Nach dem Rekordjahr 2007 sind die Zahl und besonders die Volumina der Übernahmen in der Metallindustrie im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Vor allem ab dem dritten Quartal 2008 sind angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise erhebliche Einbrüche bei den Fusionsaktivitäten zu verzeichnen. Während sich die Zahl der weltweiten Zusammenschlüsse im Gesamtjahr nur mäßig von 411 (2007) auf 397 verringert hat, zeigt sich der Einbruch beim Umfang der Fusionen: Das Volumen der Transaktionen ist von 144,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2007 auf nur noch 60,6 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr eingebrochen. Das geht aus der Studie "Metal Deals. Forging Ahead 2008 Annual Review - Mergers and acquisitions activity in the global metals industry" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor. "Angesichts der Wirtschaftskrise hat sich die Priorität der Unternehmen von einer Konsolidierungs- in Richtung einer Liquiditätsstrategie verschoben. Dadurch ist die Übernahmeaktivität stark zurückgegangen", sagt Peter Albrecht, Mitglied des Vorstands und Leiter des Bereichs Industrielle Produktion bei PwC.

Keine Mega-Deals

Dabei gibt es auch innerhalb des Jahres 2008 starke Differenzierungen: Während der durchschnittliche Wert der Übernahmen im ersten Halbjahr noch 301 Millionen US-Dollar betrug - und damit nur leicht unter dem Vorjahreswert von 318 Millionen US-Dollar lag - fiel er im zweiten Halbjahr auf nur noch 125 Millionen US-Dollar. Auffällig ist, dass es im gesamten Jahr 2008 keine Mega-Deals mit einem Volumen über zehn Milliarden US-Dollar gab. Dafür hat die Zahl der mittelgroßen Übernahmen im Volumen zwischen einer und zehn Milliarden US-Dollar zugenommen: Nach 20 im Vorjahr gab es im vergangenen Jahr 29 solcher Übernahmen.

Österreichische Übernahme unter den Top 3

Ein innereuropäischer Deal hat es im vergangenen Jahr unter die drei größten Übernahmen des Jahres geschafft: Mit einem Volumen von rund 3,4 Milliarden US-Dollar war die Übernahme des österreichischen Stahlherstellers Böhler-Uddeholm durch den Konkurrenten Voestalpine die drittgrößte Übernahme des Jahres. Vom Volumen her am größten war die Übernahme des kanadischen Stahl-Röhrengeschäfts des IPSCO-Konzerns durch die russische Evraz-Gruppe für insgesamt rund vier Milliarden US-Dollar. Mit einem Gesamtvolumen von rund 3,5 Milliarden US-Dollar folgt die Übernahme der brasilianischen IronX Mineracao durch die britische Anglo American. Während 2007 das Jahr der Aluminium-Übernahmen war - 53 Prozent des Transaktionsvolumens entfiel auf die Aluminium-Branche - machten im vergangenen Jahr die Übernahmen im Stahl-Bereich 67 Prozent des Gesamtvolumens aus.

Boom in Asien - Einbruch in Europa

Bei den Regionen war im vergangenen Jahr Asien der große Gewinner. Das Übernahmevolumen hat sich in der Region "Asia Pacific" von 7,2 Milliarden US-Dollar (2007) auf 16,4 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt. Auch die Zahl der Übernahmen ist von 148 auf 185 stark gestiegen. In Europa ist eine umgekehrte Tendenz zu beobachten: Die Zahl der Übernahmen in Westeuropa ist von 104 auf 65 gesunken, die Volumina haben sich von 20,1 Millionen US-Dollar auf 8,5 Millionen US-Dollar mehr als halbiert. In Osteuropa ist das Volumen der Transaktionen von 30,8 Millionen auf nur noch 3,7 Millionen US-Dollar zurückgegangen, gleichzeitig ist die Anzahl der Übernahmen von 23 auf 32 gestiegen.

Liquiditätsstrategie bleibt im Fokus

Angesichts der Unsicherheit über den weiteren Verlauf und die Dauer der Wirtschaftskrise wird auch das Jahr 2009 keine großen Übernahmen in der Metallindustrie bringen. Für die Unternehmen sind Kostenmanagement und Liquiditätsaufbau das Gebot der Stunde. "Solange sich die Nachfrage nicht erholt, wird der Druck zur Restrukturierung auch bei wirtschaftlich starken Unternehmen zunehmen", sagt Peter Albrecht.

Die Studie "Metal Deals. Forging Ahead 2008 Annual Review - Mergers and acquisitions activity in the global metals industry" erhalten Sie als kostenlosen Download unter: www.pwc.de/de/industrielle-produktion

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in Deutschland mit 8.870 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund 1,47 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung (Advisory).

Weitere Informationen erhalten Sie bei:

Claudia Mende
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Marketing & Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 3179
E-Mail: claudia.mende@de.pwc.com

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