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wdr europa forum 2006: Europäische Flüchtlings- und Entwicklungshilfepolitik muss optimiert werden

Berlin (ots)

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat
angesichts einer nicht enden wollenden Zahl von Flüchtlingen, die 
nach wie vor vom afrikanischen Kontinent mit Booten nach Europa 
streben und bei diesem Versuch ums Leben kommen, gefordert, dies 
nicht weiter hinzunehmen und mit aller Härte gegen Schleuserbanden 
vorzugehen. "Es ist ein Skandal, mit dem wir uns nicht
abfinden können, dass im Mittelmeer und auf dem Atlantik Menschen
ertrinken", erklärte Schäuble beim europa-forum des Westdeutschen 
Rundfunks in Berlin. Allerdings sei es auch nicht möglich, allen 
Flüchtlingen in Europa eine neue Heimat zu geben. "Wir können die 
afrikanischen Probleme nicht dadurch lösen, dass man sämtliche 
Flüchtlinge dieses Kontinents bei uns aufnimmt", so Schäuble weiter.
Die Vorsitzende von Bündnis90/Die Grünen, Claudia Roth, sprach 
sich für eine Umkehr europäischer Flüchtlingspolitik aus. "Wir müssen
Flüchtlingsursachen, aber nicht Flüchtlinge bekämpfen", meinte Roth 
und verlangte eine abgestimmte, gemeinsame europäische Flüchtlings- 
und Einwanderungspolitik. "Wir sollten auch endlich unterscheiden 
zwischen Flüchtlingen und einer erwünschten Arbeitsmigration."
Der Fraktionschef der Liberalen im Europaparlament, Graham Watson,
warnte davor, die Flüchtlingsproblematik immer weiter zu vertagen. 
"Die Menschen in den Entwicklungsländern werden mit den Füßen 
abstimmen, wenn Europa keine Entwicklungshilfepolitik macht, die 
diesen Namen auch verdient", erklärte Watson in Berlin. Viele 
Jahrhunderte sei Europa ein Kontinent der Auswanderung gewesen. "Und 
jetzt müssen wir uns damit abfinden und es
gleichzeitig optimal organisieren, dass wir Einwanderungsmagnet 
sind", so Watson weiter.
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 030 - 5000 8377

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