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Bundestagspräsident Thierse bei civismedienpreis-Verleihung: "Ausländer und Muslime nicht unter Generalverdacht stellen"

Köln (ots)

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse warnt davor, im
Zuge der Terrorismusbekämpfung ganze Bevölkerungs- oder
Glaubensgruppen unter "Generalverdacht" zu stellen. Anlässlich der
Verleihung des civismedienpreises 2001 in Köln sagte Thierse im WDR
Fernsehen, es müsse "eine große Anstrengung unternommen werden, damit
nicht kollektive Vorurteile bestätigt werden". "Nur weil jemand aus
einem anderen Land kommt oder muslimischen Glaubens ist, ist er noch
lange nicht verdächtig, irgend etwas mit Terrorismus zu tun zu
haben", so Thierse wörtlich. In der deutschen Bevölkerung habe nach
den Terroranschlägen in den USA eine "Stimmungsveränderung"
stattgefunden, eine "größere Verunsicherung" sei entstanden. Bereits
vorhandene Vorurteile seien "deutlicher sichtbar" geworden.
WDR-Intendant Fritz Pleitgen kündigte bei der
civis-Preis-verleihung ein stärkeres Engagement für ausländische
Mitarbeiter in den WDR-Programmen an. Im WDR arbeiten nach Pleitgens
Worten mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen
Ländern. "Es sollten nicht nur mehr sein", so der Intendant wörtlich,
"sie sollten auch mehr in unseren Programmen zu hören und zu sehen
sein". Darauf hätten auch Menschen ausländischer Abstammung Anspruch,
da auch sie in Deutschland Gebühren zahlten. Die Programme könnten
dadurch nur interessanter werden, so der WDR-Intendant.
Der civismedienpreis 2001 ist unter dem Motto «Deutsche Normalität
- Leben in der kulturellen Vielfalt» heute in Köln überreicht worden.
Giuseppe Maio erhielt den Preis in der Kategorie Hörfunk Information,
Babette Bora-Michel wurde in der Kategorie Unterhaltung
ausgezeichnet. Einen Sonderpreis errang Pietro Scanzano. Britta
Wandaogo wurde in der Fernsehkategorie Information geehrt. In der
Kategorie Unterhaltung wurde der Kabarettist Kaya Yanar für den
Comedy-Beitrag «Was guckst Du?!» ausgezeichnet. Einen Sonderpreis
bekamen Jan Peter, Yuri Winterberg und Rainer Fromm für die
dreiteilige Dokumentation «Nach Hitler - Radikale Rechte rüsten auf».
Der «civismedienpreis 2001» soll die Selbstverständlichkeit des
Zusammenlebens zwischen Deutschen und Menschen anderer Herkunft und
Kultur in der Bundesrepublik Deutschland fördern. Der WDR,
stellvertretend für die ARD, die Freudenberg-Stiftung und die
Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Marieluise Beck (Bündnis
90/Die Grünen), setzen sich mit der Preisvergabe für die kulturelle
Vielfalt, die Achtung des Anderen und gegen Rassismus und Ausgrenzung
in Deutschland ein.
Rückfragen: 
WDR-Unternehmenssprecher Rüdiger Oppers
Tel. 0221/220-2405

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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