Alle Storys
Folgen
Keine Story von WDR Westdeutscher Rundfunk mehr verpassen.

WDR Westdeutscher Rundfunk

Monitor: Umweltbundesamt kritisiert Regierungsbeschlüsse zum Sommersmog

Köln (ots)

Scharfe Kritik am jüngsten Beschluss der
Bundesregierung, auf kurzfristige Maßnahmen wie Tempolimits und
Fahrverbote zur Bekämpfung des Sommersmogs zu verzichten, hat das
Umweltbundesamt geäußert. Dies berichtet das ARD-Magazin MONITOR in
seiner morgigen Ausgabe (Donnerstag, 25. Mai 2000, um 21.00 Uhr im
Ersten). "Diese Entscheidung war sicher rein politisch begründet,
erklärte der Abteilungsleiter für den Bereich Luftqualität des
Umweltbundesamtes, Dr. Dieter Jost, gegenüber MONITOR. "Die
sachlichen Gründe, die wir auch vorgelegt haben, hätten für solche
kurzfristigen Maßnahmen wie Fahrverbot und Tempolimit gesprochen."
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hatte den Verzicht auf
kurzfristige Maßnahmen zur Bekämpfung des Sommersmogs damit
begründet, dass solche Maßnahmen nur einen "symbolischen Effekt"
hätten. Demgegenüber hat das Umweltbundesamt in seiner neuesten
Studie vom 17. Mai kurzfristige Maßnahmen wie Tempolimit und
Fahrverbote zur Bekämpfung hoher Ozonkonzentrationen ausdrücklich
empfohlen, weil dadurch "eine spürbare Reduzierung der Ozonbelastung
zu erwarten" sei.
"Die Entscheidung, keine kurzfristigen Maßnahmen, nämlich kein
Tempolimit, kein Fahrverbot zu erlassen, wird zur Folge haben, dass
wir auch in den nächsten Jahren mit den hohen Ozonwerten rechnen
müssen", stellte Jost gegenüber MONITOR klar. Das Umweltbundesamt ist
als Bundesbehörde direkt dem Bundesumweltministerium unterstellt.
Auch in  den Reihen der Grünen verschärft sich die Kritik an dem
Bundesumweltminister. Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen im
Europaparlament, Hiltrud Breyer, erklärte gegenüber MONITOR:
"Trittins Verzicht auf kurzfristige Maßnahmen ist ein klares
Einknicken vor den Interessen der Automobil-Lobby, vor der SPD und
Schröder." Die grüne Europapolitikerin befürchtet, "dass das
Nichtstun der Bundesregierung auch die europäische
Ozonbekämpfungspolitik in diesem Bereich zum Scheitern bringt."
Redaktion: Jo Angerer
Rückfragen:
WDR-Pressestelle, 
Annette Metzinger, 
Tel.: 0221-220-2770

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: WDR Westdeutscher Rundfunk
Weitere Storys: WDR Westdeutscher Rundfunk